PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons
dieses schwarzen Körpers
kennengelernt und gaben sich keinerlei Illusionen darüber hin,
welche gewaltigen Gefahren ein Kampf mit
Ternal-Malat mit sich bringen würde. Deswegen waren sie in
den letzten Stunden so schweigsam gewesen.
"Vielleicht holt er seine Waffe, um den nächsten
Beobachter aus der Luft schießen zu können", murmelte
ich und sah den Riesen jetzt bereits in der Nähe des Wracks. Er
änderte seinen Lauf, wurde langsamer und rannte die Schrägfläche
hinauf. Drei oder vier Sekunden später drang ein
markerschütterndes Gebrüll zu uns herüber.
DerVerlust ist bemerkt worden! kommentierte trocken der
Logiksektor.
Ich nickte grimmig. Die Dinge gerieten endlich in Bewegung. Die
gewaltige Stimme des Raumfahrers tobte noch immer über das Land.
In derfast regungslosen Ruhe des Mittags war sie besonders laut. Ich
richtete das optische Gerät auf die größte der
verstreuten Siedlungen, auf die Häuser von Urgers Stamm. Auch
dort wurden die Barbaren unruhig und hörten mit ihrer Arbeit
auf. Einige Minuten lang hielt sich der Riese im Schiffswrack auf.
Ich konnte mir deutlich vorstellen, wie er nach der Waffe suchte.
Aber dann sagte ich mir, daß er natürlich wußte, daß
ihn einige Anfälle heimgesucht hatten, und während einer
dieser Phasen konnte er die Waffe selbst verloren haben - vielleicht
dachte Ternal-Malat auch daran.
"Er kommt!" sagte Ka-aper plötzlich. Ich sah
genauer hin. Der Raumfahrer stürzte aus dem Schiff heraus, ließ
seinen Körperwieder nach vorn abkippen und rannte, noch immer
sein furchtbares Gebrüll ausstoßend, in einem Bogen auf
den Platz der fünf noch stehenden und vier zerstörten
Häuser zu. "Urgerwird einige unangenehme Erlebnisse haben",
knurrte ich.
"Vielleicht verrät er, daß du die Waffe gestohlen
hast", gab Ancantas zu bedenken.
"Erweiß es nicht", erwiderte ich, aber dann
durchzuckte mich der Schrecken der Erkenntnis. "Aber..."
Wir blickten uns schweigend an. Jeder dachte an dasselbe.
Natürlich wußten Urger und seine Leute nichts von unserer
nächtlichen Aktivität. Aber sie wußten alles andere.
"Warten wir ab, was geschieht. Das Schiff ist gut versteckt,
und die Freunde haben Wachen ausgestellt, dort drüben",
sagte schließlich derAnführer der Bogenschützen.
Jetzt stob der tief schwarz im Sonnenlicht glänzende Körper
die leichte Anhöhe hinauf, scheuchte einige Ziegen aus dem Weg
und richtete sich dicht neben dem Brunnen auf. Die Menschen hatten
sich geduckt und versteckt, aber ich erkannte unter ihnen den
Häuptling, der langsam zwischen einem, Stapel halbverkohlter
Balken und geretteter Einrichtungsteile hervorkam und einen Arm hob.
Deutlich bemerkte ich den Ausdruck tödlichen Schreckens in
seinem Gesicht.
Einer der längeren Arme des Raumfahrers schoß vor und
packte Urger am Gürtel, hob ihn fast zwei Meter hoch und zog ihn
dann dicht an den Riesenkörper heran. Der Rachen und die drei
Augen befanden sich mit dem
Kopf des Häuptlings auf gleicher Höhe. Voller Angst
schloß der Barbar die Augen und warfseinen Schädel hin und
her.
"Sie scheinen sich zu unterhalten", meinte Ka-aper
leichthin.
"Nichts ist weniger richtig. Ternal schüttelt Antworten
aus Urger heraus", sagte ich grimmig. "Wir müssen uns
bereit halten, schnell einzugreifen oder anzugreifen."
Wieder begann der Riese zu brüllen. Er benutzte jetzt die
Sprache der Barbaren; wirverstanden einzelne Wörter oder
Satzfetzen. Natürlich befragte Ternal den Häuptling über
den Verlust der Waffe. Der Mann mußte von dem Geräuschorkan
halb taub sein. Ich sah in der riesigen Vergrößerung, daß
er antwortete, jedenfalls bewegten sich seine Lippen. Was er sagte,
konnte ich verständlicherweise nicht einmal erraten. Immerwieder
brüllte ihn der Raumfahrer an, immer wieder schrie Urger etwas
und schien am Ende seines Mutes angelangtzu sein. Schließlich
löste Ternal seinen Griff und ließ Urger einfach zu Boden
fallen.
Urger blieb regungslos liegen. Der ungeheure Lärm verstummte.
Scheu tauchten die Barbaren aus ihren Verstecken auf. Ich hielt das
Instrument weiterhin aufTernal gerichtet und wartete aufseine nächste
Handlung. Er reagierte schnell und drehte sich halb herum. Dann
starrte er lange regungslos hinüberzu dem Waldbereich, in dem
wir unserVersteck eingerichtet hatten.
"Urger scheint uns verraten zu haben", sagte ich leise.
"Der Fremde interessiert sich für unser Versteck."
"Ich habe es geahnt. Aber... kann er etwas tun ohne Waffe?"
"Es ist vorstellbar", entgegnete
Weitere Kostenlose Bücher