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PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

Titel: PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Barbaren sein."
    "Häuptling Urger hat lange gebraucht, bis er begriffen
hat", sagte ich und stapfte weiter. "Ein Grund mehr für
uns, anzugreifen."
    Sie hatten uns noch nicht bemerkt, sondern gingen schräg an
uns vorbei. Die ersten verschwanden zwischen den raschelnden Büschen.
Wir blieben stehen, als wirfreies Sichtfeld hatten. Jüngere
Mannertrugen kleine Kinder aufden Schultern. Einige Schafe und Ziegen
wurden mitgezerrt. Und jetzt kamen auch zwei Hunde herangesprungen
und knurrten uns giftig an.
    "Wo ist Häuptling Urger?" rief ich. "Wir sind
die fremden Krieger."
    DerZug hielt kurz an, dann ertönten von weiter hinten einige
barsche Befehle. Wederwir noch die Barbaren sahen mehr als
verschwommene Silhouetten und hellere Flecke. Noch war der Mond nicht
am Himmel, das Sternenlichtwarzu schwach. Die flüchtenden
Barbaren gingen ruhig weiter. "Ich bin hier. Atlan?" schrie
Urger und lief neben der langen Reihe, die in der noch tieferen
Finsternis des Waldes verschwand, auf uns zu. Wir blieben auf dem
freien Platz stehen und sahen unablässig Menschen
allerAltersstufen an uns vorbeitrotten.

    "Ich sehe", sagte ich mit deutlicher Befriedigung, "daß
du es vorgezogen hast, das Leben deiner Leute zu retten. In ein
paarTagen wird hierwieder Frieden herrschen."
    Er kam näher. Er trug einen Bogen, und auf den Rücken
hatte er sich einen großen Flechtwerksack geschnallt.
    "Ja. Alle Frauen und Männer und Kinder verschwinden in
den Wäldern. Der Frostriese ist wahnsinnig."
    "Er hat vier von uns getötet, nachdem du unser Versteck
verraten hast", knurrte Ancantas vorwurfsvoll.
    "An meiner Stelle", sagte Urger, ohne sonderlich
beeindruckt oder gar beleidigt zu sein, "hättest du auch
alles gesagt, was du weißt, Fremder. Der Wahnsinnige, den die
Große Mutter Erde verschlingen möge, arbeitetjetzt am
Heiligtum, das wir ihm gebaut haben!"
    "Wir haben dies erwartet. Wo finden wir euch, wenn wir euch
sagen wollen, daß alles vorbei ist?"
    Er deutete an uns vorbei auf die ausgedehnten Wälder im
Norden der Ebene.
    "Wir können nicht lange laufen. Wirverhungern sonst.
Kommt einfach in den Wald und schreit laut."
    "Einverstanden."
    Mit leichtem Kopfschütteln sahen wir ihm nach. Ur-ger trieb
seine Leute an, half hier bei einer schweren Last, zog dort einem
unwilligen Jungen einen Hieb über die Schultern, zerrte eine
störrische Ziege an den langen Haaren weiter und warf einen
Stein nach einem aufgeregt kläffenden Hund, der sofortzu bellen
aufhörte. Nach einigen Atemzügen sagte Kasokar halblaut:
"Gehen wir, Atlan!"
    "Bringen wir es hinter uns, Freunde", murmelte Ka-aper.
Keiner von uns war sonderlich siegessicher. Wir hoben die Waffe hoch
und gingen weiter. Von hier aus konnten wir den Steinkreis noch nicht
sehen, aber als wir schließlich eine Entfernung von derAnlage
erreicht hatten, die derjenigen des größten Dorfes
entsprach, schob sich die Scheibe des Mondes über den Horizont.
Das kalte Licht erzeugte lange, vage Schatten. Das Land- rundum
warvöllig ausgestorben. Eine unheilvolle Stille herrschte,
nurdie zirpenden Insekten zeigten sich völlig unbeeindruckt von
unseren Sorgen odervon der Flucht der dreihundert Barbaren in den
Wald. Aber in dieser Fläche gab es eine eng begrenzte Zone aus
kalter Helligkeit.
    Der Steinkreis im Zentrum des Wallgrabens war von einer Batterie
von Scheinwerfern deutlich erhellt. Außerhalb der säulenartigen
Steine rannte Ternal hin und her und verrichtete hastig irgendwelche
Arbeiten. Wir gingen ruhig weiter, passierten die zerstörten und
unzerstört gebliebenen Gehöfte und setzten die Waffe erst
wieder ab, als wir uns in der letzten Deckungsund Versteckmöglichkeit
vor dem Kreis aus aufrecht gestellten Riesensteinen befanden.

    "Nun, Atlan - sprich. Wir sind angekommen", sagte
Ka-aper. "Was sollen wir tun?"
    Ich setzte mich auf einen Holzklotz, über den ich eben
gestolpert war und starrte mit wachsendem Unbehagen aufdie strahlende
Lichtinsel in der schwarzen Ebene.
    "Erst einmal überlegen", schlug ich vor.
    Ein Dolchstrahler, ein vergrößertes Modell, meine Lanze
also, und die Waffe des Fremden. Das waren unsere Möglichkeiten.
Dortvor uns hantierte Ternal-Ma-lat, und es sah ganz danach aus, als
ob er heute seinen Hilferuf abstrahlen würde. Jedenfalls bewegte
er seinen schwarzen Körper mit erstaunlicher Schnelligkeit.
    "Ich bin dafür, ihn anzugreifen!" meinte Ancantas
ruhig. "Wir haben die Waffen, Atlan!"
    "Die Nacht dauert noch einige Stunden", erwiderte ich
nachdenklich.

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