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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sinne.
Bisher hatte er, wenn auch nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit,
immer noch das
    Versorgungsproblem über alles andere gestellt. Wenn er nun
selbst die eigenen Männer hungern lassen wollte, damit seine
Haßgefühle befriedigt wurden, mußte es psychisch
sehr schlecht um ihn stehen.
    Trotzdem fügte sich Rask Colman. Turmacks Fanatismus hatte
auch alle anderen angesteckt, die nur gehorsame Befehlsempfänger
waren. Wenn Rask jetzt aus der Reihe tanzte, konnte das schlimme
Folgen für ihn haben. Der Hauptmann konnte ihn bei
Befehlsverweigerung ohne weiteres exekutieren lassen, indem er sich
auf das Kriegsrecht berief.
    Die Zivilisten hatten alles mitangehört und bangten nun
    um ihre eigene Existenz. Falls die Talos wirklich eine Invasion
vornahmen, mußten sie zweifellos mit großer Übermacht
kommen. Turmacks Hundertschaft konnte dann vielleicht überraschende
Anfangserfolge erzielen, mehr aber nicht. Das war vor allem den
älteren Männern mit ihrer größeren
Lebenserfahrung klar. Sie sahen bereits die Zerstörung ihrer
letzten Zuflucht voraus.
    Colman übernahm es, sie zu beruhigen.
    In der allgemeinen Betriebsamkeit gelang es ihm, für einige
Minuten in ihren Bereich des Höhlensystems zu gelangen. Dort
erklärte er den Verängstigten wider besseres Wissen, es
wäre alles nur halb so schlimm. Zugleich wies er sie an, auf
eigene Faust auf Nahrungssuche zu gehen. Wenn es später gelang,
die Fahrzeugkolonnen der Talos zu überfallen, würde man
zweifellos genügend Lebensmittel erbeuten, um die Versorgung für
einige Zeit sicherzustellen.
    Weshalb glaubte er eigentlich selbst nicht an das, was er den
anderen sagte?
    Er versuchte, das in ihm aufgekommene Gefühl der Skepsis auf
seinen Ursprung hin zu untersuchen und einer verstandesmäßigen
Analyse zu unterziehen. Beides gelang ihm jedoch nicht. Diese Skepsis
entsprang seinem Unterbewußtsein, dem irgend etwas aufgefallen
sein mußte, das dem Offensichtlichen widersprach. Solange es
sich aber weigerte, diese Information auch dem Wachbewußtsein
preiszugeben, war auch eine Analyse nicht möglich.
    Rask Colman gab auf und kehrte zu den anderen Soldaten zurück.
Turmack warf ihm einen mißtrauischen Blick zu; er hatte das
zeitweilige Fehlen seines Unteroffiziers also doch bemerkt. Rask kam
jedoch mit einer Munitionskiste und gab sich völlig unbefangen,
und das schien ihn wieder zu beruhigen.
    Nach etwa zwei Stunden war alles im Freien, und Gran Turmack
ordnete eine Frühstückspause an. Es gab allerdings nur
einen kleinen Kanten hartes, von den Frauen gebackenes Brot für
jeden Mann, dazu einen Löffel Mus aus wilden Früchten. Nur
an dem bitteren Kräutertee brauchte nicht gespart zu werden.
    Eine halbe Stunde später bewegte sich eine lange Schlange von
Männern durch den Wald. Alle waren schwer
    bepackt, die größeren Kisten wurden von mehreren
Soldaten getragen. Da es hell war, kamen sie zügig voran. Am
Waldrand ließ der Hauptmann halten und ging mit zwei
Unteroffizieren auf Spähtrupp.
    Es erwies sich jedoch bald, daß alle Vorsicht überflüssig
war. Weit und breit gab es kein menschliches Wesen, weder Talos noch
Yangs. Turmack verwandte eine Stunde darauf, sich Sicherheit darüber
zu verschaffen. Dann kehrte er zu seinen Leuten zurück und gab
ihnen seine Befehle.
    Waffen und Ausrüstung wurden zu der neuen Straße
gebracht, die in hellem Silberglanz im Sonnenlicht lag. Versuche
ergaben, daß sich ihr Material auch mit scharfen Hacken nicht
einmal ritzen ließ. Es machte den Eindruck von Kunststoff,
schien aber eher ein besonders widerstandsfähiges Metall zu
sein. Die Schicht war etwa zwanzig Zentimeter dick und mit dem
Untergrund durch eine dünne graue Adhäsionsschicht fest
verbunden.
    „Wir bleiben auf dieser Seite“, bestimmte Gran
Turmack. „Es wäre zwar besser, den Feind in die Zange
nehmen zu können. Ich will aber nicht riskieren, daß ein
Teil der Männer eventuell abgeschnitten wird. Falls die
Übermacht der Talos zu groß ist, müssen wir uns ohne
Schwierigkeiten in die Wälder zurückziehen können.“
    Dann wurden in kurzen Abständen längs der Straße
Unterstände gebaut und die Waffen darin untergebracht. Die
Sprengladungen wurden mit Zündern versehen und zurechtgelegt,
die Panzerknacker schußbereit auf den kleinen Lafetten
befestigt. In der dritten Nachmittagsstunde war alles fertig, und
Turmack nickte zufrieden.
    „„Der Feind kann kommen“, verkündete er den
verschwitzten und erschöpften Männern. „Von jetzt

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