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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anführers nicht vor.
    Falls es der Spitze der feindlichen Truppe wirklich gelang, ihm zu
entkommen, war damit längst noch nicht alles verloren. Sie
brauchte auch Nachschub, den man dann abfangen und zusammenschießen
konnte. Dabei konnten Turmacks Männer vielleicht Vorräte
erbeuten, die sie dringend brauchten.
    Als sie aber die Grenze des Waldes erreichten, war vor ihnen alles
still. Nur ein schwacher Lichtschimmer am Nordhorizont zeugte noch
davon, daß sich dort etwas tat. Die zuvor so lauten Geräusche
waren fast gar nicht mehr zu hören. Dafür wurde es im Osten
allmählich hell, der Morgen kündigte sich an.
    Schwitzend, zerkratzt und erschöpft stolperten die Männer
schließlich aus dem Wald hervor. Die meisten ließen sich
einfach zu Boden fallen, um für eine Weile auszuruhen. Turmack
tat es ihnen trotz aller Ungeduld nach. Er war körperlich nicht
gut in Form.
    Nach zehn Minuten raffte er sich aber doch wieder auf.
    „Weiter!“ befahl er heiser, und die Männer
gehorch ten.
    Vor ihnen blieb alles still, aber sie verhielten sich trotzdem
vorsichtig. Langsam, immer wieder verhaltend, um zu lauschen,
bewegten sie sich durch das mit niedrigen Büschen bestandene
Gelände. Sie konnten nun nicht mehr wagen, ihre Lampen
einzuschalten, aber dafür nahm die vom Himmel ausgehende
Helligkeit rasch zu. Sie gingen in einer
    Kette mit je drei Meter Abstand zwischen den einzelnen Männern.
Ihre Gewehre waren entsichert, ihre Sinne aufs höchste
angespannt.
    Das Gelände stieg zur Straße hin leicht an. Gran
Turmack hatte Anweisung gegeben, etwa fünfzig Meter vor ihr
anzuhalten und Deckung zu suchen. Nachdem das geschehen war, schlich
er mit einem der Unteroffiziere vor, um die Lage zu erkunden.
    Der zweite Mann war Rask Colman, ein hochgewachsener Yang von
kräftiger Statur, mit halblangem blonden Haar und einem
schmalen, oft etwas grüblerisch wirkenden Gesicht. Er hatte
früher Physik studiert, war dann jedoch eingezogen worden, ehe
er seine Prüfungen ablegen konnte. Er war der einzige, der ab
und zu gegen Turmacks Despotie aufzumucken wagte und damit auch
durchkam. Was er sagte, war stets durch logische Argumente
untermauert, die auch der Hauptmann nicht entkräften konnte.
    Im Gegensatz zu Gran Turmack kannte er das Gelände genau. So
fiel ihm auch bald etwas auf, das nicht mehr wie früher war. Er
stieß den Anführer an und bedeutete ihm, anzuhalten.
    „Was mag mit den Bäumen entlang der Straße
geschehen sein?“ raunte er ihm zu. „Sie sind plötzlich
nicht mehr da!“
    Die beiden Männer spähten aufmerksam nach vorn und
versuchten dieses Phänomen zu ergründen. Noch war das
Morgenlicht nicht hell genug, um nähere Einzelheiten erkennen zu
lassen. Gran Turmack war jedoch zu ungeduldig, um lange abwarten zu
können. „Weiter!“ knurrte er und setzte sich wieder
in Bewegung.
    Plötzlich stolperte er über eine dunkle Masse,
verhedderte sich mit den Füßen darin und fiel. Es rauschte
und knackte, sein Gewehr entlud sich, und der Schuß durchbrach
die Stille wie ein Donnerschlag. Turmack verlor die Beherrschung und
stieß eine Reihe kräftiger Flüche aus.
    Colman hastete auf ihn zu und beugte sich über ihn. Jetzt
wurde ihm plötzlich klar, wo die fehlenden Bäume
hingekommen waren: jemand hatte sie gefällt, sie lagen neben der
Straße. Gran Turmack war in eine liegende Baumkrone
hineingestolpert und lag nun mitten in einem dichten Gewirr von
Ästen.
    Rask beeilte sich, ihn daraus zu befreien. „Haben Sie sich
verletzt, Hauptmann?“ erkundigte er sich besorgt.
    Turmack stieß einen weiteren Fluch aus und schüttelte
seine Hände ab. „Kümmern Sie sich um andere Dinge“,
fuhr er ihn an. „Wenn es hier Talos gibt, wissen sie jetzt um
unsere Anwesenheit. Wenn es doch nur schon heller wäre,
verdammt!“
    Die anderen Männer waren durch den Schuß alarmiert
worden. Sie kamen herangeeilt, bereit, sich sofort auf den Feind zu
stürzen. Der Hauptmann war noch mit sich selbst beschäftigt,
ein abgebrochener Ast hatte seine rechte Wange aufgerissen. An seiner
Stelle wies Colman die anderen an, vorerst in Deckung, zu bleiben. Er
selbst umging den Baum und pirschte sich vorsichtig weiter vor.
    Daran, daß sich Talos in der Nähe befanden, glaubte er
nun nicht mehr. Der Schuß war weithin zu hören gewesen und
hätte sie augenblicklich alarmieren müssen. Er suchte nur
noch nach einer Erklärung für die merkwürdigen
Geschehnisse dieser Nacht.
    Er bekam sie schon Sekunden später. Restlos

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