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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Koordinator vorzüglich geeignet war. Er war achtzig Jahre
alt, mittelgroß und schmächtig, mit einem lebhaften
Mienenspiel und klugen dunklen Augen.
    Als seine Stellvertreterin fungierte Dr. Joan Kyllas, eine gut
proportionierte Brünette, die ihn fast um einen Kopf überragte.
Sie war Psychologin und besonders auf den Umgang mit den Bewohnern
von Planeten spezialisiert, die lange keinen Kontakt zu anderen
Menschen gehabt hatten. Bull schüttelte beiden die Hand und
begrüßte die übrigen Mitarbeiter summarisch.
    Es gab Erfrischungen, die bevorstehende Aufgabe wurde kurz
diskutiert. Fellmer Lloyd hielt sich im Hintergrund und kam sich
ziemlich überflüssig vor. Dann meldete sich der Interkom,
der Start stand dicht davor. Major Roscoe begab sich in die
Kommandozentrale, und seine prominenten Gäste begleiteten ihn.
Zehn Minuten später startete die FALCON und ging noch vor dem
Erreichen der Marsbahn in den Linearraum.
    Trotz der großen Entfernung dauerte der Flug nur zwei Tage
Bordzeit. Die Linearkonverter arbeiteten mit voller Kraft und rissen
das Schiff mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit vorwärts. Das
galt wenigstens für die Relation zum Einstein-Kontinuum. Die
Librationszone unterlag jedoch gänzlich anderen Gesetzen. In ihr
war die Lichtgeschwindigkeit unendlich, so daß sie
logischerweise weder erreicht noch überschritten werden konnte.
    Das wissenschaftliche Team, das auch erst einige Stunden vor dem
Start an Bord gekommen war, traf unterwegs die Vorbereitungen für
den Einsatz. Reginald Bull vertrieb sich die Zeit, indem er mit
Fellmer Lloyd, Roscoe und dem Ersten Offizier eifrig pokerte. Er war
gut gelaunt und viel
    gelöster, als wenn er sich auf der Erde befand.
    „So etwas habe ich wieder einmal gebraucht, Major“,
erklärte er dem Kommandanten. „Sicher, mir fehlt es auf
der Erde an nichts, und wenn der Dienst vorbei ist, kann ich es mir
in Terrania-City oder in meinem Haus am Goshun-See gemütlich
machen. Ab und zu gibt es auch mal einen kleinen Hopser zu einem der
solaren Planeten, aber was ist das schon? Schon das Gefühl, auf
großer Fahrt zu sein, hat seinen eigenen Reiz, wenn auch nichts
weiter passiert. So gesehen, bin ich dem, der den Bericht der
EX-12019 verschlampt hat, geradezu dankbar.“
    Die FALCON unterbrach den Flug noch einmal kurz und ging zu einem
Orientierungsmanöver ins Normalkontinuum zurück. Das war
unbedingt notwendig, weil die Sonnen im Zentrumssektor dicht
beieinander standen. Schon eine kleine Abweichung vom Kurs hätte
dazu führen können, daß das Schiff nach Verlassen des
Linearraumes in ein Gestirn hineinraste und darin verging.
    Es gab jedoch keine Anomalien, und so setzte der Raumer den Flug
planmäßig fort. Am Morgen des dritten Tages kam er genau
fünfhundert Millionen Kilometer oberhalb des Zielsystems aus der
Librationszone.
    „Saubere Arbeit, Männer“, sagte Bull anerkennend.
    Augenblicklich liefen die Ortungen an.
    Man bestimmte die Standorte der Planeten und verglich die Daten
mit jenen, die das Explorerschiff ermittelt hatte. Die Bordpositronik
leistete dabei die Hauptarbeit, die Besatzung der Zentrale konnte
sich auf die Beobachtung des Panoramaschirms konzentrieren. Die
zahlreichen Gestirne in der Umgebung wurden ausgeblendet, aber das
Bild war trotzdem eindrucksvoll.
    Die weiße Riesensonne stand majestätisch im Raum, von
den fünfzehn Planeten und den rund vierzig sie begleitenden
Monden aller Größen umgeben. Die Meßgeräte
tasteten den Erfassungsbereich nach energetischen Aktivitäten
ab, aber ohne Erfolg. Auch die Massetaster brachten nichts herein, es
gab keine fremden Raumschiffe in dem System.
    „Direkter Anflug auf den sechsten Planeten, Sir?“
fragte Major Roscoe. Reginald Bull nickte.
    „Natürlich, es spricht ja nichts dagegen. Ehrlich
gesagt,
    ich bin gespannt darauf, wie es dort aussehen mag. Wenn ich jetzt
auch im 33. Jahrhundert lebe, kann ich mich doch noch gut daran
erinnern, wie die Erde vor dem Aufbau der Dritten Macht und des
Solaren Imperiums aussah. Allem Anschein nach sind die Nachkommen der
Menschen aus der CALLIOPE jetzt gerade wieder auf dem entsprechenden
Entwicklungsstand angelangt. Was meinen Sie, Fellmer, ob es
Parallelen zu damals gibt?“
    Der Mutant zückte mit den Schultern.
    „Das läßt sich nur schwer sagen, Sir. Sicher,
auch da unten leben Menschen, aber in den vergangenen tausend Jahren
kann es doch allerhand Veränderungen gegeben haben. Schließlich
haben sie einen zivilisatorischen Rückfall

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