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PR TB 175 Unternehmen PSI

PR TB 175 Unternehmen PSI

Titel: PR TB 175 Unternehmen PSI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entwickelte sehr bald erstaunliche
Fähigkeiten. Er konnte die Welt der Vergangenheit so sehen wie
wir die Gegenwart. Und er konnte anderen Menschen etwas vorspiegeln,
was es in Wirklichkeit gar nicht gibt oder nach ihren Erinnerungen
greifen. Doch statt seine Kräfte in den Dienst des Guten zu
stellen, verschrieb er sich den Mächten der Finsternis.«
    »So seid auch Ihr ein Magier?« fragte ich vorsichtig.
    »Man könnte mich so nennen.« Er betrachtete mich
mit einem undefinierbaren Lächeln. »Seht, ich habe viele
Namen, und darin ähnle ich Euch. Man nennt mich heute so und
morgen so. Ich besuchte die Erde vor der atlantischen Katastrophe,
die man hier Sintflut
    nennt. Ich lehrte Salomon die Weisheit und diskutierte mit
Sokrates. Ich komme und

    gehe, und ich habe kein wirkliches Alter. Nennt mich Cagliostro,
den Pendler zwischen den Zeiten.«
    Unwillkürlich war ich einen Schritt zurückgewichen.
    »Cagliostro, seid Ihr ein Zeitreisender, der aus einer
anderen Epoche gekommen ist und in diese Welt verschlagen wurde?«
    »Nicht ganz«, widersprach mein Gegenüber
freundlich. »Für eine richtige Zeitreise braucht man wohl
komplizierte Maschinen, die auch ich nicht kenne. Es gibt auch eine
andere Möglichkeit für Reisen durch die Zeit, nämlich
die mit den Kräften des Geistes. Ihr würdet es vielleicht
bewußte Wiedergeburt nennen.«
    »Aber das ist unmöglich. So etwas gibt es nicht.«
Cagliostro lächelte mit der ganzen Weisheit seiner vielen Leben.
    »Atlan, ausgerechnet Ihr sprecht von Unmöglichkeit?
Seht, die Menschen können sich nicht erinnern, wann sie einmal
gelebt haben und an welchem Ort. Nursehrwenigen ist diese Gabe
vorbehalten. Ich bin einer dieser Menschen. Ich bin ein bekannter
Mann in dieser Zeit, aber auch ich werde eines Tages wieder sterben.
Aber es macht mir nichts aus, dies zu wissen, denn eines Tages werde
ich wieder auf dieser Welt sein. Oder vielleicht aufeiner anderen. Es
ist gut möglich, daß wir uns dann wieder begegnen. Ihr
werdet dann vielleicht mehr über mich in Erfahrung gebracht
haben, aber bedenkt, daß über mich viele Lügen
erzählt werden, denn keiner kennt die volle Wahrheit. Nicht
einmal ich selbst.«
    Er wandte sich um, als wolle er gehen, hielt dann jedoch inne und
drehte sich noch einmal zurück.
    »Wenn wir uns irgendwann einmal wieder begegnen, vielleicht
in hundert, vielleicht in tausend Jahren, werdet Ihr mir dann
glauben, Atlan?«
    Ich nickte nur stumm, denn ich war ein wenig unsicher geworden.
    »Verlaßtjetzt das Haus und kehrt dorthin zurück,
von wo Ihr gekommen seid. Meine Schüler werden Euch nicht mehr
belästigen.«
    Er eilte auf die offene Tür zu, und ehe ich ihn halten
konnte, war er bereits in der Dunkelheit der Nacht verschwunden.
    Sinnend verließ ich das alte Gebäude. Mein Pferd stand
noch immer an dem Platz, an dem ich es angebunden hatte. Meine Waffe,
der Desintegrator, lag daneben auf dem Boden. Nach einer Weile hob
ich sie auf, schwang mich auf das Tier und galoppierte los, die
beginnende Morgenröte im Rücken lassend.
    16. Dezember3458, Terrania-City
    Die glitzernden Wellen des Goshun-Sees spiegelten die Sonne wider.
Atlan stand am Fenster und blickte auf die paradiesischen Anlagen
hinunter, wo noch vor einigen Jahrhunderten Wüste gewesen war.
    Das Rufsignal am Visiphon leuchtete auf. Der hochgewachsene
Arkonide ging zur Wand und schaltete das Gerät ein.
    »Ja?« fragte er.
    »Sir, dieser Brief ist soeben abgegeben worden. Der Mann
sagte, es sei für Sie wichtig. Er ist schon wiederfort. Als
Absender steht nur ein großes C. Soll ich den Briefzu Ihnen
bringen?«
    »Ein großes C?« überlegte Atlan laut. »Wer
soll das sein?«
    Er zuckte mit den Schultern und sagte dann nach kurzem Zögern:
    »Bitte bringen Sie mir das Schreiben.«
    Briefe herkömmlicherArt waren im 35. Jahrhundert recht
unüblich geworden, und das machte Atlan neugierig. Er ging zur
Tür und öffnete sie. Sein persönlicher Sekretär
reichte ihm den Umschlag.

    Er riß den Brief auf und las: Atlan de l'Arcon! Sicher seid
ihr überrascht, diesen Brief in den Händen zu halten. Aber
vielleicht erinnert Ihr Euch, daß ich versprochen hatte, mich
eines Tages wiederzu melden. Wirsahen uns damals in Frankreich, im
18. Jahrhundert, auf einem kleinen, verfallenen Landgut in derNähe
von Paris. Ja, ich bin es wirklich, so wie ich es Euch damals
versprochen hatte. Ich bin es, der Mensch mit den vielen Namen,
derMensch ohneAlter, Cagliostro, derPendlerzwischen den Zeiten.

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