PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
nur so zu sagen, daß
jedermann es verstehen kann. Dann gehen wir nämlich anderswohin,
wo man Matuuns gutes Geld besser zu schätzen weiß als
hier. Drittens..."
Da warf Ahirooj seine dürren, unendlich langen Arme in die
Höhe und begann zu lamentieren:
„Erstens, zweitens, drittens- ich weiß gar nicht mehr,
wo mir der Kopf steht! Du bist der hartnäckigste Geschäftsmann,
den ich je gesehen habe! Aber trotzdem will ich mit dir handelseinig
werden. Du bist der Freund meines Freundes Matuun, also habe ich an
dir nichts auszusetzen."
Er ließ die Arme sinken und sah Sanssouq an. Sein Blick
erinnerte Sanssouq an den einer Krähe.
„Was ist es, das du wissen möchtest?" fragte
Ahirooj. „Welche Information soll ich für dich
beschaffen?"
„Kennst du den Hof der Fünf Herren?" fragte
Sanssouq.
Die Frage erschütterte den Ära, das war offensichtlich.
„De-den Hof der... Fünf Herren?" wiederholte er.
„Ich habe... von ihm gehört."
„Also weißt du auch, daß dort das Bündnis
sein Hauptquartier hat!"
Das war die Prüfung. Sanssouq hatte keinerlei Gewißheit,
daß das Bündnis sein Hauptquartier tatsächlich im Hof
der Fünf Herren unterhielt. Er hatte lediglich einen Gleiter
dort landen sehen, von dem er glaubte, daß er zu den Fahrzeugen
des Bündnisses gehöre. Wenn irgend etwas an der Sache war,
dann mußte Ahirooj davon wissen. Und wenn er etwas wußte,
dann war er tatsächlich der Mann, mit dem man ins Geschäft
kommen konnte.
Der Ära hatte plötzlich alle Theatralik abgelegt. Er
wirkte kühl und ernst.
„Wenn du das schon weißt", sagte er, „dann
bist du wahrhaft tief in die Belange dieser Welt eingedrungen."
Sanssouq winkte ab.
„Das Wichtigste ist, daß du darüber Bescheid
weißt", erklärte er. „Ich nehme an, daß
das Bündnis Vorbereitungen trifft, die Mannschaft des Schiffes,
zu dessen Besatzung mein Freund gehört, widerrechtlich
festzunehmen. Von diesen Vorbereitungen möchte ich erfahren.
Kannst du das bewerkstelligen?"
„Ich kann es versuchen", antwortete Ahirooj. „Mir
stehen ziemlich viele Informationsquellen zur Verfügung."
„Wie lange dauert das?"
„Wenn ich Glück habe, nur ein paar Minuten. Im
schlimmsten Fall eine bis anderthalb Stunden."
„Soviel Zeit haben wir", entschied Sanssouq. „Oh
-und während du an der Arbeit bist, kannst du womöglich
auch etwas über die Lohnjäger in Erfahrung bringen!"
Diesmal war Ahirooj ehrlich überrascht.
„Die Lohnjäger?" fragte er. „Interessierst
du dich auch für die Geschichte von Salinger?"
„Wieso Geschichte? Die Lohnjäger sind aktiv! Gestern
erst sind wir mit ihnen zusammengestoßen."
Ahirooj machte eine Geste des Unbehagens.
„Wenn du recht hast, Fremder, werde ich meinen Beruf an den
Nagel hängen", sagte er. „Ich bin derjenige, dem
nichts verborgen bleibt, was auf diesem Planeten
vor sich geht. Das ist mein Ruf, und damit verdiene ich mein Geld.
Wenn die Lohn Jäger in der Tat wieder auferstanden sind, ohne
daß ich davon weiß, dann besteht mein Ruf zu unrecht."
Sanssouq war stutzig geworden.
„Was, nach deiner Ansicht, sind die Lohnjäger?"
fragte er.
„Die Lohn Jäger waren Leute, die terranische Frauen
jagten und einfingen, damit Seepra dorn Qett sie für seine
Kreuzungsexperimente zwischen Menschen und Syrinxen gebrauchen oder
besser mißbrauchen konnte. Die Lohnjäger gehörten
keiner Organisation an, denn selbst nach den korrupten Gesetzen
dieser Welt war Qetts Unterfangen illegal. Sie arbeiteten auf eigene
Faust und kassierten für jede Terranerin eine Prämie. Daher
der Name Lohnjäger."
„Wann war das?" erkundigte sich Sanssouq.
„Vor Jahren. Damals, als Schaander ten Csy seine Schwester
verlor. Da du Matuun so gut kennst, nehme ich an, daß du von
Yhoi-Zao gehört hast."
Sanssouq stimmte schweigend zu. Dann fragte er: „Heutzutage
gibt es keine Lohnjäger mehr?"
„Nein, Qetts Experiment ist fehlgeschlagen. Die Produktion
an Menschenechsen ist nach wie vor auf terranische Männer und
Syrinx-Weibchen angewiesen."
Sanssouq wandte sich an Matuun. Der Springer hatte in den letzten
zwei Minuten Zeichen wachsender Unruhe von sich gegeben. Mehrmals war
er drauf und dran gewesen, die Unterhaltung zwischen Sanssouq und
Ahirooj zu unterbrechen. Jetzt, als Sanssouq sich ihm zuwandte,
sprudelte er hervor:
„Die Information bezüglich der Lohnjäger stammt
nicht von Ahirooj, sondern aus einer anderen Quelle! Sie wurde mir
als zuverlässig verkauft. Diesmal, so heißt es, ist es
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