PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
das
Bündnis, das Seepra dorn Qetts fehlgeschlagenen Versuch wieder
aufleben lassen will. Wenn aber Ahirooj von dieser Sache nichts weiß,
dann sollten wir uns womöglich noch einmal vergewissern
„Ich werde es tun!" erklärte der Ära. „Es
kostet dich kein Zehntelgold. Meine Neugierde ist geweckt."
*
Ahirooj entfernte sich und blieb mehr als eine halbe Stunde lang
verschwunden. In dieser Zeit fiel zwischen Matuun und Sanssouq kein
einziges Wort. Es herrschte ein unbehagliches Schweigen, während
Sanssouq darüber nachdachte, ob Matuun, den der Schmerz über
Yhoi-Zaos Verlust angeblich härter getroffen hatte als
Schaander, wirklich ein so getreuer Gefolgsmann seines Vetters war,
wie alle Welt glaubte.
Er hatte erwartet, daß Matuun sich nun wortreich zu
verteidigen beginnen würde. Daß der Springer sich statt
dessen schweigsam verhielt, irritierte ihn. Er wußte nicht, was
er daraus machen sollte. War es ein Eingeständnis der Schuld?
War es der Trotz des Mannes, der so rechtschaffen ist, daß er
sich nicht zu verteidigen braucht?
Schließlich kehrte Ahirooj zurück. Er trug einen langen
Streifen Druckfolie, auf dem verschlüsselte Daten standen.
„Zuallererst über die Lohnjäger", sagte der
Ära. „Nach zuverlässigen Informationen gibt es sie
nicht."
Er betonte die Worte so eigenartig, daß Sanssouq ihn
verwundert ansah.
„Allerdings gibt es eine Quelle, die behauptet, daß
seit jüngstem ein paar Lohnjäger wieder von sich reden
machen", fuhr Ahirooj fort. „Eine Verbindung zum Bündnis
läßt sich jedoch nicht nachweisen."
Sanssouq fragte sich, ob das eine echte Information sei, oder ob
der Ära das nur vortrage, um seinem Freund Matuun aus der
Patsche zu helfen.
„Also gut", lenkte er ein: „Vergessen wir die
Lohnjäger! Was gibt es Neues im Hof der Fünf Herren?"
Ahiroojs blasse Augen leuchteten eine Zehntelsekunde lang auf. Die
Nachforschung schien ihn befriedigt zu haben.
„Ah, da gibt es eine ganze Menge!" sagte er und grinste
dazu. „Scheinbar zusammenhangloses Zeug. Aber ich bin sicher,
einer von euch wird sich einen Reim darauf machen können.
Erstens: ein Mann namens Ramqon y Seth hat einen Privatunternehmer
damit beauftragt, eine Lizenz zur Überprüfung des
Energiekanals achtzehn auf dem Gelände des Raumhafens Lipnitz zu
beantragen. Der Antrag soll dringend gestellt und bis heute abend
genehmigt sein."
„Was ist mit diesem Kanal achtzehn?" fragte Sanssouq.
„Raumschiffe, die auf einem Landeplatz stehen, werden extern
mit Energie versorgt. Sie sind an Energiekanäle angeschlossen,
die..."
„Das weiß ich", fiel Sanssouq ihm ins Wort.
„Besitzt Ramqon y Seth ein Raumschiff?"
„In der Tat. Und es ist an Kanal achtzehn angeschlossen."
„Ein durchaus zulässiges Ersuchen also, nicht wahr?"
„So ist es. Ich besitze zusätzliche Informationen,
wonach der Privatunternehmer den Antrag gestellt und die Lizenz
bereits erhalten hat. Er wird sich heute abend darum kümmern,
warum in der Energieversorgung des Seth'schen Fahrzeugs plötzlich
Unregelmäßigkeiten aufgetaucht sind."
„Ausgezeichnet. Was gibt es sonst noch?"
„Etwas sehr Geheimnisvolles. Ebenfalls vom Hof der Fünf
Herren hat ein weiterer Bürger namens Mandeen eine Firma damit
beauftragt, ein umfangreiches Grundstück, auf dem er ein Gebäude
zu errichten beabsichtigt, zu entgiften. Es scheint, das Grundstück
liegt in der Nähe eines Sumpfes. Nicht nur der Bewuchs des
Landes, sondern auch die Tiere, die darauf leben, gehören
offenbar zu den weniger willkommenen Spezies der Fauna und Flora."
„Wie im einzelnen wird dieser Auftrag erledigt?"
erkundigte sich Sanssouq.
„Davon wüßte ich natürlich nichts",
antwortete Ahirooj, „wenn der Bürger Mandeen sich nicht
mit der Auftragsfirma in eine längere Diskussion bezüglich
der Einzelheiten des Vorgehens eingelassen hätte. Er besteht
darauf, daß Räumroboter eingesetzt werden, die mit
Sprühgeräten für Lärm- und Giftgas ausgestattet
sind. Kein Mensch, behauptet Mandeen, kann das Gelände so, wie
es jetzt ist, betreten."
Sanssouq nickte befriedigt.
„Die Sache wird klarer", meinte er. „Aber es
fehlen noch ein paar Einzelheiten. Hat der Hof der Fünf Herren
sonst noch Aufträge erteilt?"
„Das hat er in der Tat. Die örtliche Aufsichtsbehörde
in Lipnitz wurde darüber informiert, daß ein auf dem
Raumhafen liegendes Fahrzeug mit dem Namen YHOI-ZAO wahrscheinlich
verbotene Ware an Bord habe und daher, bis der Beweis erbracht ist,
unter dauernder
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