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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schilde
klapperten hart gegen den Wagenkorb. Die Bronzespitzen der Wurfspeere
klapperten und klirrten. Von den Hufen der Pferde wurden Sandfontänen
hochgeschleudert. Ich hörte den Bogenschützen schreien:
„Der schwarze Koloß, Herr!”
    Wir halbierten einen verkrüppelten Busch, der uns in einen
Wirbel zerrissener Blätter und zurückprellender Äste
hüllte, dann befanden wir uns auf dem Kamm des Hügels.
Unter den Felgen waren Sand und gelbe, kleine Steine. Wir rasten an
dem Bogenschützen vorbei, der geradeaus deutete.
    Dann sahen wir, was er gemeint hatte.
    Auf einem kleinen Felsen erhob sich eine doppelt mannshohe Statue
aus nachtschwarzem Stein. Sie sah entfernt den ägyptischen
Bildnissen ähnlich. Ein Mann, der die Beine in Schreithaltung
auseinanderriß, den Oberkörper leicht vorbeugte und in die
Richtung des Flusses blickte. Den linken Arm hielt er vor der Brust,
die Faust unter dem Schlüsselbein, in der Faust des rechten Arms
hielt er eine kurze Axt mit gekrümmtem Schaft. Das Gespann raste
geradewegs auf diese Statue zu, die sich genau an der Grenze zwischen
Wüste und Vegetation befand. Eine eisige Kälte schien von
dem stumpfen, polierten Stein auszugehen.
    „Dieser Kopf. Der Ausdruck ...”, murmelte Zakanza

    Upuaut leise. Zum erstenmal schien seine Selbstsicherheit von ihm
gewichen zu sein.
    Ich nickte schweigend und zog die Zügel an.
    Die Gesichtszüge dieses anscheinend Kahlköpfigen waren
menschlich, aber auf eine schwer zu erklärende Weise fremd.
Hochmütig blickten die Augen auf uns herunter, ein Ausdruck
unfaßbaren Hasses lag auf diesem kantigen, von Kerben
durchzogenen Gesicht. Um die Schläfen trug der Koloß eine
Art breites Band, angedeutet durch Hervorhebung. Die Sehnen des
Halses und jeder einzelne Muskel des Körpers waren scharf
angespannt. Von dem Bild ging direkte Drohung aus. Als ob derjenige,
den es darstellte, sich die Vernichtung des Landes dort unten entlang
des Stromes geschworen habe.
    „Ein Zeichen. Das erste Zeichen. Es sagt, daß wir uns
hüten sollen, denn von jetzt ab sind wir in seinem Königreich”,
sagte ich.
    „Du sagst, was ich eben dachte”, knurrte Zakanza. „He,
Ptah, wie gefällt dir unser Gegner?”
    Das zweite Gespann hielt neben uns. Dahinter bildete sich ein
schweigender Halbkreis unsicher dreinblik-kender aber entschlossener
Krieger. Die Statue selbst, trotz aller Bösartigkeit in der
Körperhaltung und im Gesichtsausdruck beunruhigte uns nicht
wirklich. Aber der Umstand, daß dieser Klotz aus Granit
ausgerechnet hier stand, einen Tagesmarsch oder mehr von Buhen
entfernt, in der Einflußsphäre des mächtigen Ägypten,
dies war das bedenkliche Zeichen. Deswegen ... ich begriff jetzt
alles! Der Pharao gab einem Fremden den Auftrag, einen anderen
Fremden zu besiegen, weil Amenemhet diese deutliche Herausforderung
nicht übersehen konnte. Ich schwieg und dachte nach, dann befahl
ich:
    „Reißt den Koloß vom Sockel, stürzt ihn den
Hang hinunter und zerschlagt ihn in viele kleine Teile!”
    Ptah spuckte aus und sagte knurrend:

    „Ich weiß nicht, ob mir der Koloß gefällt.
Ich weiß nur, daß wir in den kommenden Nächten nicht
ruhig schlafen werden.”
    Die Männer rannten zurück zu den Lasttieren, um Werkzeug
zu holen. Ich winkte Ptah-Sokar, wir fuhren eine Weile lang auf dem
Wüstensand schweigend nebeneinander her. Neben dem Truppenführer
stand Nitokras, der beste Mann der Bogenschützen. Schließlich
sagte Zakanza-Upuaut halblaut:
    „Sie zertrümmern die Statue. Kann es sein, Atlan-Horus,
daß der Koloß wußte, daß wir eines Tages
kommen würden?”
    „Alles ist möglich”, schränkte Ptah-Sokar
ein. „auch daß der vergiftete Wein nicht von
Asyrta-Nebkaura stammt?”
    „Sondern ein Geschenk des Kolosses ist, der einen Beamten
bestach! Dieser gab den Krug dem Jungen?” setzte Nitokras
hinzu. Verwirrt blickte ich von einem zum anderen. Es war möglich.
Langsam kam Sinn in die Zeit meines Aufenthalts. War die Gefahr, die
ich jetzt erst erahnen konnte, von ES klar erkannt worden? Dann
konnte es nur bedeuten, daß sich am Oberlauf des Nils und
entlang seiner Quellflüsse eine neue, junge politische Kraft
ausbreitete, die mit einer der nächsten Überschwemmungen
diese wertvolle Hochkultur überfluten und ertränken konnte.
Mein Extrahirn wisperte drängend:
    So oder ähnlich muß es sich verhalten, Arkonide. Warte
ab, bis ES sich meldet.
    „Es ist möglich. In zwei Tagen wissen wir mehr!”
sagte ich. „Los, wir gehen weiter. Rufe

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