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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zertreten.”
    Ich lächelte schwach; es war einer der vielen Siege, auf die
ich nicht sonderlich stolz sein konnte.
    „Wir haben eine noch undankbarere Aufgabe.”
    Er nickte und winkte Ptah-Sokar herbei. „Dreiunddreißig
Tote bei uns, ernsthaft Verwundete nur fünfzehn. Und
hundertvierzig Tote des Feindes. Alle anderen sind gebunden.”
    Ich sah die Gestalten an. Man würde sie in alle Richtungen
des Reiches verstreuen und ihnen, wenn sie arbeiteten und sich
einfügten, irgendwann die Freiheit geben. Aber der ausdrückliche
Befehl des Pharao lautete, die Familien auseinanderzureißen.
    „Wieviel Gefangene?”
    „Bisher mehr als vierhundert.”
    „Nehmt dreihundert unserer Leute und bringt die Gefangenen
schnell nach Buhen. Von dort aus sollen sie mit Schiffen nach Dashur
gebracht werden.”
    „So wird es geschehen.” •
    „Rawer?” = „Herr? Was verlangst du?”
    „Eine Auskunft”, sagte ich leise. „Du warst bei
der Truppe, die jenen Felsen umging und die Flüchtenden fing.
Können wir dort oben lagern?”
    Er nickte und deutete auf den Hang mit den fünf Köpfen,
die gerade von unseren wütenden Soldaten in faustgroße
Stücke geschlagen wurden.
    „Wir müssen aber dort hinten in die Wüste hinaus.
Es sind herrliche Lagerplätze, aber dort gibt es viele Hütten.
Die Weiber und Kinder der Aufsässigen leben dort und zittern.”
    Ich warf ihm einen kalten Blick zu und erwiderte: „Nachdem
wir dort waren, werden sie noch mehr zittern. Ihr kennt die Befehle
des Pharao so gut wie ich.

    Wir führen sie alle ins Reich, in die Gefangenschaft. Ihr
letzter Tag in Freiheit geht zu Ende.”
    „Horus des Horizonts, umherreisender Schatten des
Gottkönigs, ich werde alle unsere Männer dorthin bringen.
Auch jene, die die Höhlen dort durchsuchen. Du bist müde,
denn du hast gekämpft wie die Wüstenlöwin. Kümmere
dich um nichts. Alles wird zum Besten geschehen.”
    „Ich danke dir, Rawer. Tue dies, und ich werde dein Freund
sein.”
    Ich sah ohne sonderliches Interesse zu, wie Rawer und Ptah-Sokar
die Männer bestimmten, von denen die Gefangenen nilabwärts
geschafft werden würden. Je schneller alles sich abwickelte,
desto besser war es für uns. Im stillen zollte ich Ptah-Sokar
Beifall, denn er lief durch die Haufen seiner Soldaten, und binnen
kurzer Zeit herrschte wieder eine hervorragende Ordnung. Scharenweise
liefen die Soldaten zum Nil, tranken und reinigten sich, dann
ergriffen sie wieder ihre Waffen und bildeten Gruppen, von denen eine
nach der anderen abzog und den Weg ging, den die Bogenschützen
ihnen zeigten. Schließlich, nach mehr als einer Stunde, waren
nur noch wir vier und die zwei Gespanne übrig.
    „Noch niemals habe ich einen Menschen so kämpfen
gesehen. Gespickt mit Pfeilen, zwei Speere im Nacken, und dann
kämpfte er noch mit den bloßen Händen”, sagte
Ptah-Sokar und reichte mir die aufgesammelten Waffen.
    „Es war kein Mensch”, sagte ich in zweideutiger
Betonung. „Er hätte nur noch ein Jahr Zeit gebraucht. Dann
würde es keinen Pharao mehr gegeben haben, sondern einen
Gewaltherrscher.”
    „Du hast recht. Es war kein Mann meines Volkes”,
unterbrach Zakanza-Upuaut. „Ich bin froh, daß du ihn
getötet hast, Horus-Atlan.”
    „Wir haben ihn getötet!” sagte ich scharf.
„Tausend

    Männer und mehr haben es deutlich gesehen. Wir!”
    Ptah schwang sich in den Wagenkorb und murmelte: „Der, dem
die Macht gegeben ist, hat immer recht. Ich also bin der Sieger über
den schwarzen Koloß!” Wider Willen mußte ich
lachen. Ich warf den Bogen über die Schulter und schlang die
Knoten an meinem Gürtel, mit denen ich mich im Wagenkorb
festhielt. Ich wußte, daß auch dieser Versuch, diese
herrlichen, schnellen und nützlichen Tiere im Niltal
einzuführen, mit Sicherheit scheitern würde; es waren zu
wenige Exemplare, um mit ihnen züchten zu können. Sie
würden sterben oder sich die Läufe brechen, noch bevor
meine Aufgabe für ES erledigt war. Jetzt preschten die beiden
Gespanne entlang des Weges, der von Tausenden Füßen
deutlich markiert worden war. Ich erinnerte mich an die Zeilen des
Harfenspielers.
    „Ihre Häuser sind zerfallen.
    Ihre Plätze sind nicht mehr.
    Sie sind wie etwas, das nie entstanden ist Seit der Zeit des
Gottes...
    Niemand, der fortging, kam wieder. "
    Genau dies hatten wir vor. Sie würden fortgehen, von der
Kultur und der bis in die feinste Nuance hinein verzahnten und
unzähligen gegenseitigen Abhängigkeiten unterworfenen
Zivilisation im

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