PR TB 178 Der Sonnentoter
setzen. Zusammen mit Aaron passierte er die Straßensperre.
Ungehindert gingen sie am Felsbrocken vorbei. Niemand schien sich
noch für sie zu interessieren.
Tekener blickte zu den Sankanern hinüber. Der Graue war
verschwunden. Er war der einzige, vor dem er sich gefürchtet
hätte.
Endlos erschien ihm der Weg zurück zum Soyta, den Hernan
Aaron von der Straße gefahren hatte. Als sie ihn endlich
erreicht hatten, fehlte Tekener die Kraft, die Tür zu öffnen.
Er mußte den Ethologen bitten, ihm diese Arbeit abzunehmen. Er
ließ sich in die Polster sinken. Sein Atem ging schnell und
rasselnd.
Er legte seine Hand an die Brust.
Wo blieben die belebenden Impulse des Zellaktivators?
Das Gerät hättejetzt eigentlich ein wahres Stakkato von
Impulsen an ihn abgeben müssen, doch das war nicht der Fall. Der
Zellaktivator reagierte nicht auf die ungewöhnliche Situation.
Panischer Schrecken erfaßte Ronald Tekener.
Funktionierte der Zellaktivator nicht mehr? War er beschädigt
worden?
Waren die letzten Stunden seines Lebens angebrochen?
Er mußte an Perry Rhodan denken, den zweiten
Zellaktivatorträger auf Sanka.
Wie stand es um ihn?
Versagte auch bei ihm der Zellaktivator?
Wenn das der Fall war, dann wurde die Verletzung Rhodans durch die
unvermeidbare Infektion lebensbedrohend.
Oder war das Versagen des Zellaktivators nur eine Folge der
Begegnung mit dem Schadan?
8.
Rhodan fühlte, wie der Operationstisch mit ihm absank. Er
sah, daß seine Begleiter von der FREEDOM und vom Stützpunkt
betäubt zusammenbrachen, und gleichzeitig stieg ihm ein
süßlicher Geruch in die Nase, der seine Sinne betäubte.
Er wurdejedoch nicht bewußtlos, sondern nur ein wenig müde.
Es fiel ihm schwer, die Augen offenzuhalten.
Über ihm entstand ein helles Quadrat, das sich rasch von ihm
entfernte. Er erkannte, daß er mit dem Operationstisch durch
eine Öffnung im Boden nach unten gelassen wurde. Über
Leitern kletterten die sankanischen Chirurgen hinter ihm her.
Mehrere Hände packten ihn und zerrten ihn vom Operationstisch
herunter und warfen ihn auf einen rollbaren Tisch. Die Sankaner
hielten ihn fest, während sie ihn in höchster Eile durch
einen dunklen Gang rollten. Eine Tür quietschte. Dann wurde es
hell. Rhodan sah Feuer, und er hörte die Explosionen von Bomben.
Er vernahm das Dröhnen von Motoren. Ein Flugzeug flog in nur
wenigen Metern Höhe über ihn hinweg.
Die Sankaner schoben den Tisch über eine Schräge bis zu
einem Propellerwagen. Sie rissen ihn herunter und warfen ihn auf die
Sitze. Dann klappten sie den Tisch zusammen und verstauten ihn am
Heck. Während Rhodan halb betäubt versuchte, sich zu
befreien, ruckte der Soyta an, beschleunigte und raste davon. Doch
die Fahrt dauerte kaum zwei Minuten. Dann hielt der Wagen an.
Zahlreiche Hände griffen nach dem Großadministrator. Sie
zogen ihn aus der Fahrkabine heraus. Rhodan sah einen langen
Holzzylinder, der mit einem Deckel versehen war. Die Sankaner
klappten ihn auf. Der Terraner stellte fest, daß der Zylinder
hohl war. Er begriff. Verzweifelt spreizte er Arme und Beine ab, doch
die Sankaner überwanden seinen Widerstand. Sie zwängten ihn
in den Zylinder und schlössen den Deckel. Danach hoben sie den
seltsamen Behälter auf und trugen ihn einige Schritte weit.
Rhodan hörte Stimmen. Er fühlte, daß er abgesetzt
wurde. Der Deckel öffnete sich erneut, undjemand riß ihm
das Armbandfunkgerät ab. Dann schloß sich der Deckel
wieder. Die Sankaner hoben den Zylinder hoch - und ließen ihn
fallen.
Rhodan glaubte, ins Endlose zu stürzen, doch dann schlug er
mit dem Behälter auf. Er hörte Wasser rauschen. Der
Behälter bewegte sich und wurde schneller.
„Ich bin irgendwo in der Kanalisation", dachte der
Aktivatorträger. Der Gestank von Abwässern stieg ihm in die
Nase. Das schwimmende Gefängnis drohte umzukippen. Rhodan
spürte, daß Wasser durch die Ritzen eindrang, und er
bemühte sich, den Zylinder durch Körperverlagerung zu
stabilisieren. Es gelang ihm schließlich, ihn so zu halten, daß
durch den Deckel kein Schmutzwasser mehr eindrang.
Plötzlich wurden Stimmen laut. Jemand packte den Behälter,
bewegte ihn hin und her und zog ihn aus dem Kanal. Der Deckel klappte
auf. Rhodan blickte ihn schmutzige Federbüsche, die die Köpfe
von Sankanern bedeckten. Die Männer zerrten ihn aus dem
Zylinder, richteten ihn auf und schleppten ihn mit sich.
Rhodan blickte sich um. Er befand sich in einem dunklen Gewölbe,
in dem allerlei Gerumpel lagerte. Die
Weitere Kostenlose Bücher