PR TB 178 Der Sonnentoter
Abschnitt beleuchteten,
in dem Tekener und Hernan Aaron sich befanden. Der Aktivatorträger
überzeugte sich davon, daß sie keinen Schatten warfen.
Gelassen ging er weiter, wobei er sich bemühte,jegliches
Geräusch zu vermeiden. Er hörte, daß Aaron schneller
als zuvor atmete. Der Ethologe war nervös. Offensichtlich
vertraute er den Deflektoren nicht.
Drei Sankaner erschienen vor den Scheinwerfern der beiden Soytas.
Einer von ihnen war ungewöhnlich groß. Deutlich konnte
Tekener erkennen, daß seine Kopffedern stumpfgrau waren. Er
blieb stehen. Einen derartigen Sankaner hatte er noch niemals zuvor
gesehen. „Aaron", wisperte er. „Was ist das für
ein Bursche?"
Aaron fluchte leise.
„Ein Schadan", sagte er mit bebender Stimme.
„Verdammt!"
Der Tonfall seiner Stimme verriet Tekener, daß ein Schadan
ein ungewöhnlich gefährlicher Sankaner sein mußte.
Der Graue streckte einen Arm aus und zeigte auf ihn.
„Dort sind sie", rief er. „Schießt!"
Die beiden kleineren Sankaner an seiner Seite rissen die
Pfeilgewehre hoch.
„Weiter! Schnell", befahl Tekener. Geduckt rannte er
los. Dabei prallte er gegen Hernan Aaron, packte ihn und riß
ihn mit sich. Er hörte, wie Pfeile an seinem Kopf vorbeiflogen.
Sie zischten bedrohlich.
„Sie laufen weg", brüllte Schadan. „Dorthin.
Gebt mir ein Gewehr."
„Er kann uns sehen", sagte Hernan Aaron keuchend. „Ich
habe es geahnt. Vor einem Schadan sind wir nicht sicher."
Die beiden Terraner rannten durch einen lichten Wald. Hin und
wieder blickten sie zurück. Fünf Sankaner folgten ihnen.
Unter ihnen der Graue, der einen klarenVorsprung vor den anderen
hatte. Tekener und Aaron schlugen hin und wieder einen Haken, um den
Pfeilen zu entgehen, die der Schadan auf sie abfeuerte. Der
Aktivatorträger fühlte einen harten Schlag in der
Hüftgegend. Ein Pfeil steckte in seinem Gürtel, hatte
ihnjedoch nicht durchschlagen.
Tekener riß ihn heraus und schleuderte ihn von sich. Dann
befahl er Aaron, auf ihn zu warten. Er drehte sich um und hob seinen
Paralysator.
Blitzartig ließ sich der Schadan zu Boden fallen. In der
Dunkelheit konnte Tekener ihn nicht mehr sehen. Er löste seinen
Paralysator aus und bestrich das Gelände mit lähmenden
Energiestrahlen. Er sah, daß die Sankaner, die dem Grauen
folgten, umfielen.
Er hoffte, die Verfolger nunmehr abgeschüttelt zu haben, und
rannte weiter. Nach kaum zwanzig Schritten raste zischend ein Pfeil
an seinem Kopf vorbei.
Tekener schlug einen Haken. Der anschwellende Peilton verriet ihm,
daß er sich Hernan Aaron näherte.
„Passen Sie auf", rief er ihm zu. „Der Schadan
ist uns auf den Fersen. Er scheint nicht auf die Paralysestrahlen
anzusprechen."
Wieder flog ein Geschoß an ihm vorbei. Tekener antwortete
mit dem Paralysator, obwohl er nicht daran glaubte, daß er
damit Erfolg haben würde. Als unmittelbar darauf ein Pfeil
seinen Oberarm streifte, schaltete er den Kombistrahler auf
Energiestrahlwirkung um. Er feuerte die Waffe ab, wobei er schräg
in die Höhe zielte. Ein nadelfeiner und sonnenheller
Energiestrahl schoß zischend durch den Wald. Er durchschlug die
Baumkronen und setzte das Laubwerk in Brand. Doch darauf achtete der
Aktivatorträger nicht. Er sah nur die mächtige Gestalt des
Schadans, der etwa fünfzehn Meter von ihm entfernt war. Ein
unsichtbares Gewicht senkte sich plötzlich aufTekener herab. Er
hatte das Gefühl, völlig kraftlos zu werden.
Abermals feuerte er den Strahler ab. Dieses Mal hielt er ihn
niedriger, so daß der Energiestrahl nur etwa zwei Meter über
den Schadan hinwegglitt. Der Graue schrie gellend auf, fuhr herum und
flüchtete.
Tekener ließ den Blaster sinken. Er hatte nicht mehr die
Kraft, ihn hochzuhalten. Mit hängenden Schultern stand er im
Wald und rang keuchend nach Atem. „Mr. Tekener", rief
HernanAaron. „Wo sind Sie?" „Hier", antwortete
derAktivatorträger erschöpft.
„Jetzt habe ich den Peilton. Okay. Jetzt weiß ich, wo
Sie sind." Aaron berührte Tekener an der Schulter. „Was
ist los mit Ihnen?"
„Das weiß ich selbst nicht", erwiderte der
Narbengesichtige. „Bringen Sie mich zum Wagen zurück."
„Wir müssen in die Stadt. Nur dort finden wir Rhodan."
„Zurück zum Wagen", befahl Tekener. „Tun
Sie, was ich sage."
Er schob die Waffe in den Gürtel zurück und schritt
langsam durch den Wald. Er achtete nicht darauf, daß einige
Bäume in Flammen standen. Wie ausgebrannt fühlte er sich,
so daß er kaum in der Lage war, einen Fuß vor den anderen
zu
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