Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Beulen und Prellungen rundeten das Bild ab.
    Die letzten Einheiten waren abgetrieben, auseinandergerissen und
in der Nacht verstreut worden. Sie hatten sich nach dem Mond und der
Bergkette orientiert und waren wieder auf Kurs gegangen, nachdem sie
die Signale gehört, die anderen Schiffe jedoch nicht gesehen
hatten.
    Mehrere Segel waren zerrissen. Unter den Riemen hatte es viel
Bruch gegeben. Die Kommandanten halfen einander mit Ersatzriemen. Ein
Mast wurde aus den Trossen gelöst und zur ORYX geschleppt.
Einige Rahenteile, Segelteile, mehrere Bündel Tauwerk und
ähnliche, weniger große Ersatzteile wechselten die
Schiffe.
    Übereinstimmend jedoch waren die Erleichterung über den
Sieg und die Gewißheit, eine Art Meisterstück erlebt zu
haben. Als alle technischen Fragen geklärt, zwei Krüge Bier
geleert und genügend höfliche Reden gewechselt waren, hob
ich den Arm und rief: „Hört zu, Freunde!"
    Schlagartig verstummten die Unterhaltungen. Die Männer in
meinem Schiff wußten, was ich zu sagen hatte. Sogar die
begehrlichen Blicke, die von den Männern immer wieder zu der
schönen jungen Frau neben mir gingen, hörten auf.
    „Unser einziges Problem ist das Wasser. Wir werden mit dem
Wasser ungefähr fünfzehn Tage auskommen müssen. Ich
kenne die Küste; es gibt keinen Tropfen dort. Je eher wir das
Kap umschifft und grüne, waldige Gegenden erreicht haben, desto
besser für uns. Die Nahrungsmittel werden reichen. Zuletzt
werden wir das Bier trinken. Zuletzt, nicht jetzt! Denkt daran, daß
ein Mann in dieser Hitze keine drei Tage ohne Wasser bleiben kann.
Lieber wenig Wasser jeden Tag als kein Wasser die letzten Tage. Ich
befehle euch, die Mengen zu schätzen, durch fünfzehn Tage
zu teilen und abermals durch die Anzahl der Männer auf dem
Schiff. Merkt es euch: Niemand wird uns helfen! Es gibt nirgends
Wasser! Es wird auch nicht regnen! Es gibt keine Hilfe! Das ist mein
Befehl, und ich spreche mit der Stimme des Amenemhet! Habt ihr
verstanden? Entweder kluge Teilung oder Verdursten und Wahnsinn*.
    Die LOB DER HATHOR hat kein Maß Wasser, keinen Krug Bier
mehr als ihr! Auch wir werden dursten, aber nicht verdursten. Jeder,
der Wasser stiehlt, soll über Bord geworfen werden. Und noch
etwas: Nutzt jeden Wind aus, macht die Schiffe schnell, aber rudert
nicht zu schnell. Schuftende Männer schwitzen viel, und je mehr
man schwitzt, desto mehr trinkt man.
    Und jetzt - viel Glück und Hathors Segen über den
nächsten Teil der Fahrt!"
    Wir verabschiedeten uns voneinander. Die Kommandanten gingen mit
ernsten Gesichtern von Bord. Taue wurden losgeworfen, dann ruderten
unsere Männer an und brachten die HATHOR wieder auf Kurs.
    Es ging weiter. Immer nach Süden. Tagsüber und Nachts,
ohne einen weiteren Halt.
    Nichts unterbrach die äußerste, absolute Monotonie
endloser Wiederholungen. Über uns der gestirnte Himmel,
pechschwarz, übersät mit riesigen Sternen, die in neuen
Formationen aus dem Meer auftauchten. Schwärme von Meteoriten
zuckten kreuz und quer durch die Nacht und zogen gleißende
Spuren über den Himmel...
    Tümmler und fliegende Fische, die Schaumwolken, die wieder
ein Riff oder einen Felsen ankündigten, entweder die große,
phosphoreszierende Fläche des prallen Segels oder die endlosen
Geräusche rudernder Männer - jeder, außer
Ne-Tefnacht, ruderte auf unserem Flaggschiff-, das Leuchten des
Kielwassers.
    Eine Nacht, ein Morgen, ein Tag, eine Dämmerung, die nächste
Nacht. Endlose Wiederholungen auch hier.
    Ununterbrochen folgten wir der Küstenlinie, kürzten nur
einmal ab, als sich das Kap wie eine gigantische Barriere im Süden
aufrichtete, von Federwolken gekrönt und von Sandwirbeln
umtanzt.
    Der graue Streifen am Horizont, dann die rosenblütenfarbene
Dämmerung, schließlich die ersten Lichtpfeile, die über
das Meer jagten und die ganze, trostlose, furchtbar schöne und
gewaltige Wassereinöde zeigten. Langgestreckte Wellen voller
Ereignislosigkeit. Der irrsinnige Glanz des Firmaments, darin die
blendende Kupferscheibe der furchtbaren Sonne. Ihr loderndes Licht
schien die Hirne zu verdampfen, jede Aktivität wurde gelähmt,
und schließlich stank jeder Winkel des Schiffes nach Schweiß.
Appetitlosigkeit trat ein. Dafür gräßlicher Durst.
Ich zwang die Männer, die Gurken und Melonen zu essen, die
Zwiebeln und den Lauch, der eingelegt worden war; es half gegen
Vitaminmangel und wackelnde Zähne. Damals segelten wir bereits
nach Osten und leiteten, nachdem die Meeresenge weit hinter uns

Weitere Kostenlose Bücher