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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herrschte eine absolute Stille. Dann gab
die Flöte drei scharfe, abgehackte Zeichen.
    Und wieder setzte mit aller Kraft das unsichtbare Orchester ein.
Ein irrsinniges Lärmen erhob sich. Dann schälte sich - auch
die Tänzer standen in grotesker Haltung erstarrt da! - ein
geänderter Rhythmus heraus. Aus dem Kampf um die Beute wurde ein
getanztes Liebesspiel. Es war herausfordernd eindeutig und
andererseits völlig natürlich und unschuldig. Es geschah
absolut nichts, aber jeder, der die Vögel und Fische erblickte,
empfand dasselbe: Das Bedürfnis nach Zärtlichkeit,
menschlicher Nähe und Leidenschaftlichkeit. Aus dem wilden Tanz
waren Reihen von Bewegungen geworden, die leicht und spielerisch
wirkten. Ein weiterer Effekt kam hinzu; nach und nach schwieg eines
der Instrumente. Je mehr dieser Werbungstanz weiterging, desto
weniger der Trommeln schlugen. Zuerst die große, dunkle
Trommel, dann die helleren Bongos, schließlich auch die Hölzer.
Ganz nahe am Schluß gab es nur noch die dunklen, nasalen Flöten
und die hellen, trillernden Holzrohre. Aus der Heftigkeit der
Bewegung war jetzt ein harmonischer Paarungstanz geworden.
    Und mit den letzten Trillern schwangen sich die Mädchen auf
die Arme der Männer. Die Vogelmasken schritten langsam und
sichtlich erschöpft nach vierundzwanzig verschiedenen Richtungen
zwischen den Feuern auseinander und verschwanden im Dunklen.
    Nur noch der Häuptling stand in der Mitte zwischen der Glut,
hob Schild und Speer und schrie in die Richtung der unsichtbaren
Musiker einige Sätze, die ich im losbrechenden Lärmen,
Schreien und Jubeln nicht verstand.
    „Hinreißend und aufregend, und so lange dauerte der
Tanz!" flüsterte Ne-Tefnacht. „Sie bauen keine
Tempel, kennen weder Kunst noch die Wissenschaft unserer adj-mer, und
dennoch sind sie hinreißende Künstler. Ich weiß,
wovon ich spreche."
    Ich nickte. Ich war außerordentlich beeindruckt. Ich wußte,
daß die Menschen hier, verglichen mit Ägypten, fast zwei
Jahrtausende vor „unserer" Zivilisationsstufe standen.
Aber innerhalb der engen Grenzen ihrer Möglichkeiten waren sie
Künstler, die auch den winzigsten Dingen gebührende
Beachtung schenkten. Würde man ihnen Wissen und Kenntnisse
bringen und dazu die Materialien, dann konnte ihre ungestüme
Kraft andere Staaten und Kulturen innerhalb kürzester Zeit
überflügeln.
    Dies galt, wenn auch in komplizierterer Form, für die
Gesamtheit aller Menschen dieses herrlichen Planeten.
    Eine Einsicht von gewichtiger Klugheit, Arkonide. Aber sei gewarnt
vor allzu großem pädagogischem Optimismus] zischte der
Logiksektor.
    Innerlich lachte ich sarkastisch. Der Häuptling suchte uns,
fragte einige Männer von den Schiffen, kam schließlich auf
uns zu. Er legte mir die schwere Hand auf die Schulter.
    „Das war der Tanz, den wir selten tanzen, aber gern. Es ist
üblich, daß die Gäste sich die schönsten
Tänzerinnen nehmen. Aber ich sehe...", er strahlte
Ne-Tefnacht an.
    „Ich bin die schönste Tänzerin des Landes Tamera",
sagte meine Geliebte nachdrücklich, aber mit lächelndem
Gesicht. Eine deutliche Schärfe lag in ihren Worten. Dekka-Munda
begann wieder überschäumend zu lachen und wechselte das
Thema. „Als ich dir einen, den besten Teil von Dheco, meinem
gebratenen Lieblingshund brachte, fand ich dich nicht, Fürst!"
    „Ich war bei den Schiffen und züchtigte einige
Kapitäne", erklärte ich. „Sie dachten daran, den
Häuptling der Imraguen beim Handel zu übervorteilen."
    Er schüttelte verständnislos über soviel Tücke
den Kopf.
    „Unfaßbar. Aber morgen früh sollst du mit den
anderen Häuptlingen sprechen. Sie wollen die schönen Dinge
sehen, die ihr habt. Hier, diese Speerspitze, ich habe sie von meinem
Vater geerbt als Zeichen der Würde, und der wieder von seinem
Vater und so fort."
    Auch hier gab es kurze Regierungszeiten. Ich zog die junge Frau an
mich, schüttelte die Hand des Mannes vor mir und sagte
freundlich und völlig wahrheitsgemäß:
    „Unsere Köpfe sind schwer vom Geist des guten Bieres,
auch sind wir müde. Und der Tanz hat uns gezeigt, daß die
Nacht die Zeit der Liebe ist."
    Verständnisvoll gab er zurück:
    „Richtig. Das Fest wird dauern, bis kein Bier mehr da ist
und alle an den Bäumen stehen und das Gegessene von sich werfen.
Außer denen, die klug genug sind zu wissen, wann es Zeit ist,
den Becher wegzustellen."
    „Zu denen du gehörst, dieses Mädchen hier und ich.
Ich wünsche dir Träume von großer Farbigkeit!"
    Er sah uns

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