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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Abschnitt der Rückfahrt hatte
an der Stelle der Hinreise angefangen, die uns gerettet hatte.
    „Wenn es nach mir geht, dann betreten wir erst wieder an den
Ufern des Kanals den Boden des Landes!" sagte ich. Ipuki schwang
das Ruder herum und brachte die HATHOR, die als letztes Schiff
abgestoßen hatte, voll in den Wind.
    „Wenn der Wind bleibt, sind wir in einem Mond daheim!"
sagte er nachdrücklich. Die Flotte bildete eine weit
auseinandergezogene Reihe. Die Segel waren prall gefüllt, die
Schiffe arbeiteten sich mit breiten Heckspuren durch das Wasser.
    Drei Tage lang hatten rund fünfhundert Männer nichts
anderes getan als wasserhaltige Früchte gesammelt. Sie füllten
jeden noch vorhandenen Zwischenraum. Mit einem besseren Schiff hätten
wir diese Strecke in weniger als der Hälfte der Zeit
zurückgelegt.
    „Wenn wir rudern müssen, beginnt die Gefahr!"
widersprach Nitokras. „Aber auch diese kurze Strecke schaffen
wir noch!"
    Wir mußten in nordöstlicher Richtung bis zum Kap und
den zwei öden Inselchen, dann zurück nach Nordwest, wobei
wir abkürzen konnten, und schließlich fast gerade nach
Nord, bis wir im äußersten Ausläufer des langen
Meeres den Eingang zum Kanal sehen würden.
    „Und ab morgen wird das Wasser rationiert!" ordnete ich
an. „Ich will den Schreiber hier haben und Chutaui. Sie sollen
diese Aufgabe übernehmen."
    Immer bestand dieselbe Gefahr: am Anfang wurden die Vorräte
großzügig dezimiert, und je länger die Fahrt dauerte,
desto weniger gab es zu trinken und zu essen. Von Anfang an mußte
dies geändert werden. Hinter unserem Heck verschwand der Turm
aus Baumstämmen und der Bachlauf. Der Wind packte das
vollbeladene Schiff und schob es vor sich her. Ipuki lehnte sich
schwer zurück und rief entspannt:
    „Wir werden immer schneller. HATHOR ist mit uns!
    Amenemhet, wir kommen mit unseren Schätzen!"
    „Er wird dich kaum schreien hören!" brummte
Zakanza verdrießlich.
    Bisher hatten wir geradezu unwahrscheinlich viel Glück
gehabt. Ein Umstand zweifellos, der durch Umsicht, Planung und
Disziplin gefördert worden war. Nur wenige Männer waren
krank geworden. Unsere Ärzte hatten ihnen schnell helfen können.
Dazu gab es viele unbedeutende Wunden und Verletzungen, Prellungen
und Verbrennungen, aber dies kümmerte niemanden ernsthaft.
Einundzwanzig Männer aus dem Nilland aber hatten unterwegs den
Tod gefunden; es hatte ihnen niemand mehr helfen können - und
das war ein bitterer Verlust.
    Dreiundzwanzig Tage waren vorüber.
    Vierzehn halbe Tage hatten wir rudern müssen. Sonst wehte
ununterbrochen der gleichmäßige Wind, der uns zum Kap
brachte, zwischen Kap und den öden Felsklippen hindurch und in
das Östliche Meer hinein.
    Jetzt standen wieder Ausguckposten im Bug und versuchten, uns vor
seichtem Fahrwasser und vor Korallenklippen zu warnen. Die Flotte
bildete noch immer eine Linie, aber die einzelnen Schiffe waren
niemals weiter als zwei, drei Bogenschüsse voneinander entfernt.
Jetzt, nachdem wir es riskiert hatten, die Abkürzung zu segeln,
zog die Ödnis der Felsenkulisse an Backbord wieder an uns
vorbei. Bis auf einen kleinen Rest waren alle Früchte gegessen
worden, ehe sie in der Hitze verdarben; dabei erleichterten wir die
Schiffe um einigen Ballast. Die Wasservorräte sahen gut aus. Wir
hatten seit dreiundzwanzig Tagen das Land nicht mehr betreten, obwohl
es sich immer in Sichtweite befunden hatte. Nichts veränderte
die Routine an Bord, die Wachen, die Segelkontrollen, das Abwechseln
der Steuermänner, das Rudern, die Mahlzeiten, die Unterhaltungen
und das Heimweh, das die Männer zusehends mehr belastete. Aber
mit jeder Stunde kam die Einfahrt des Sesostris-Kanals näher.
    Zwei Hunde und einer der Rotgesäß-Affen gingen ein. Wir
warfen sie zu den Haien, die daraufhin immer wieder im Kielwasser der
Schiffe auftauchten.
    Der vierundzwanzigste Tag brach an.
    Ein Schiff, das weit hinter uns segelte, rief mit Fanfarensignalen
um Hilfe. Zwei kurze und ein langer Ton. Gefahr auf dem Wasser. Dann:
Eins, zwei, eins. Schiff zerstört. Ipuki handelte sofort,
stemmte sich gegen das Ruder und schrie:
    „Achtung! Bei Befehl Segel herunter. Macht euch bereit,
Ruderer!"
    Wir alle standen hinter ihm und versuchten zu erkennen, was dort
hinten vor sich ging. Auch in die anderen Schiffe kam Unruhe. Die LOB
DER HATHOR, die HERRIN VON PUNT und die folgende FREUDE DES DELTA
scherten aus der Reihe aus, blieben, so lange es möglich war, im
Wind. Dann fielen die Segel, und wir

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