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PR TB 180 Das Goldland

PR TB 180 Das Goldland

Titel: PR TB 180 Das Goldland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
schweren Steuerplanken herunterklappen und sicherte sie mit einem
wuchtigen Bronzeriegel.
    „Komm wieder, Atlan!" rief Dekka-Munda. „Ich
werde den schönsten Hund für uns mästen lassen."
    Ein Grund, bis ans andere Ende des Planeten zu segeln! rief
fröhlich der Extrasinn.
    „Bleibe gesund! Und trinke nicht zu viel Bier!" rief
ich zurück.
    Die Ruderer zogen an. Die HATHOR wurde schneller, schob sich in
die Brandungswelle, wurde hochgehoben und von der zurücklaufenden
Woge aufs Meer hinausgesogen. Wir standen im Heck und schauten
zurück. Die Leinwand des riesigen Segels begann knatternd zu
flattern.
    Ne-Tefnacht legte ihre Arme um mich.
    „Du wärest gern dort geblieben, nicht wahr?"
    „Gerne. Aber nicht für immer. Für ein Jahr,
vielleicht auch zwei...", sagte ich leise und nachdenklich.
„Aber Dekka-Munda bleibt. Er ist unzufrieden, weil er jetzt
weiß, daß am Ende unserer Fahrt ein riesiges Königreich
auf uns wartet. Er wäre gern dort. Und da er hierbleiben muß,
will er, daß ich als Vertreter dieses Reiches bei ihm bleibe.
Außerdem ist er ein einsamer, guter Mann.
    Aber dies sind Gedanken, die nur Männer haben; Frauen können
das nicht nachempfinden."
    Unwiderruflich hatte der letzte Teil der langen Reise begonnen.
Wenn wir glücklich am nördlichen Ende des Roten Meeres
angekommen waren und in den Kanal des Sesostris einbogen, waren wir
mehr als einundzwanzig Monde unterwegs gewesen.
    Die Sonne zwischen riesigen weißen Haufenwolken, die über
den metallen blauen Himmel jagten. Glühende Hitze, die nur durch
den immer stärker werdenden Wind gemildert wurde.
    Lange und hohe ozeanische Wellen, die uns aber fast niemals
gefährlich wurden, weil wir mit ihnen segelten. Die Männer
verloren das Fett der vielen guten Tage. Sie vermißten die
leidenschaftlichen Mädchen der dunkelhäutigen Eingeborenen,
aber je länger wir segelten, desto seltener wurden die
Erzählungen genossener Liebesabenteuer.
    Vormittage, in denen wir das Spiel der Fische und der Wellen
beobachten konnten. Hin und wieder durchschnitt die Rückenflosse
eines Haifischs das Wasser.
    Mittage, in denen wir nach Wasser, nach Kühlung und Schatten
lechzten, in denen die Sonne zwar nicht mehr absolut senkrecht, aber
noch immer steil auf unsere Scheitel herunterbrannte. Lange
Nachmittage, in denen wir segelten, die Küstenlinie beobachteten
und auf den großen Turm aus weißen oder wenigstens hellen
Stämmen warteten, den wir aufgebaut hatten. Solange Tageslicht
herrschte, verglich ich die Küste mit meinen perfekten
Erinnerungen.
    Und immer wieder diese Nächte, warm und still, ruhig und
besinnlich, voller leiser Gespräche zwischen Ipuki und mir,
Ne-Tefnacht und Zakanza-Upuaut, Ptah-Sokar und Nitokras; bis zu dem
Moment, da uns die Augen vor Müdigkeit zufielen, unterhielten
wir uns buchstäblich über alles, worüber man
diskutieren konnte. Eine Unmenge von neuem Wissen und unorthodoxen
Erkenntnissen wurde, hauptsächlich von Ptah und Zakanza,
aufgesaugt; sie fragten, und ich antwortete.
    Und schließlich sah ich an einem Nachmittag die vertrauten
Formationen des Landes vor der langen, einsamen, sterilen und absolut
wasserlosen Küste. Ich stand auf und rief: „Signalbläser!"
    „Welches Signal, Horus des Horizonts?" Spielte mir die
hitzeflimmernde Küstenlinie einen Streich? Oder sah ich
tatsächlich dort vorn die schlanke Konstruktion unseres
Zeichens? Ich sagte:
    „Blase: näher zum Ufer. Halte dich für ein
weiteres Signal bereit!"
    Vier einzelne kurze und ein langer Ton hallten über die See
und wurden vom Wind mitgerissen. Dreiundzwanzigmal - wir zählten
mit - kam das schwache Signal Verstanden zurück. Alle Schiffe
der weit auseinandergezogenen Linie änderten geringfügig
ihren Kurs nach Backbord. Nach einer Stunde wurde es klar: dort war
das Zeichen, dort war der Bach, der uns gerettet hatte, und dort
würden wir zum letztenmal vor dem Kanal anlegen, Früchte
und Wasser an Bord nehmen und festes Land unter den Sohlen haben...
    Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Jeder Krug, jeder Schlauch aus Ziegenhaut, sämtliche
Lianenabschnitte und Bambusbehälter, alle Kürbisflaschen
und alle Lederbehälter, die zur Ausrüstung der Ruderer und
Bogenschützen gehörten, waren voller Frischwasser. Die
Schiffe lagen tief in den Wellen. Wir hatten auch das Erdreich um die
Wurzelballen der vielen Setzlinge getränkt. Nichts gab es mehr,
das wir füllen konnten. Vor der Abfahrt hatten alle Männer
noch einmal getrunken. Der letzte

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