PR TB 185 Die Einmann Operation

ein mächtiger und reicher Mann. Manche
behaupten sogar, daß er der heimliche Herrscher von Lumber ist
und das größte Handelsimperium befehligt, das es je
gegeben hat. Dabei liebt er es, sich in der Maske eines
heruntergekommenen Straßenhändlers unters Volk zu
mischen."
    Sie löste sich allmählich aus ihrer Verkrampfung, machte
sich nun aber Vorwürfe wegen ihres schroffen Verhaltens.
    "Für mich war überraschend, daß Moran mich zu
diesen Abendgesellschaften seines Konkurrenten eingeladen hat",
fuhr Tekener fort. "Ich habe mich inzwischen erkundigt.
Temmerthan und Moran sind Feinde. Wir vermuten, daß einer von
beiden eine wesentliche Rolle im Lager der Raumpiraten spielt. Die
CORSA hat uns einige Informationen zugespielt. Wir wissen jedoch
nicht, wer von beiden. Vieles spricht dafür, daß der
andere sich darum bemüht, zu den Raumpiraten zu stoßen, um
Geschäfte mit ihnen zu machen."
    Der Liftkorb hielt. Sie traten auf das Dach hinaus. Tekener führte
das Mädchen zu einem Gleiter, überließ ihr das Steuer
und setzte sich neben sie. Sharon startete, nachdem er das Ziel in
die Programmtastatur getippt hatte. "Geht Moran auch hin?"
fragte sie.
    "Er schickt mich."
    "Das ist doch eine faule Angelegenheit."
    "Das ist es mit Sicherheit", entgegnete er. "Vermutlich
will er mir einen Denkzettel dafür verpassen, daß ich ihm
die Bude zerschossen habe." Tekener zog die Schachtel aus der
Tasche, die Moran ihm gegeben hatte, und zeigte sie dem Mädchen.
    "Ich soll ihm dies hier geben", erklärte er, "aber
das werde ich natürlich nicht tun, ohne nachgesehen zu haben,
was darin ist."
    Sie landeten in einer Gleiterparknische auf halber Höhe eines
Verwaltungsgebäudes. Tekener führte das Mädchen über
Gänge und verschiedene Treppen, an Geschäften und
Restaurants vorbei bis zu einem Wohnmarkt. Hier betrat er eine
Wohnung.
    "Sie ist von uns eingerichtet worden", sagte er. "Sie
dient unseren Leuten als Stützpunkt und als Labor."
    Er öffnete eine weitere Tür, die zu einem nüchtern
eingerichteten Wohnraum führte. Dahinter lag ein kleiner Raum,
der mit positronischen Geräten aller Art bis unter die Decke
gefüllt war, so daß Tekener sich kaum darin bewegen
konnte.
    Er begann nun mit einer Reihe von Untersuchungen, die sie
sorgfältig beobachtete, von denen sie jedoch nichts verstand,
obwohl er ihr alles erläuterte. Sie erfaßte nur, daß
er in der Schachtel eine Art Bombe sah und daß er fürchtete,
sie zur Explosion zu bringen, wenn er nicht vorsichtig genug war.
    "Ich glaube, jetzt habe ich es", sagte er, nachdem er
etwa eine Stunde lang gearbeitet hatte. Er schob die Schachtel in ein
kleines Fach und berührte einige Tasten. Einer der Bildschirme
erhellte sich. Zunächst erschienen nur die unscharf
dargestellten Umrisse der Schachtel darauf. Nachdem er einige
Einstellungen vorgenommen hatte, wurde die Schachtel erst deutlich
und scharf abgebildet, dann wurde sie transparent, so daß
verschiedene Dinge sichtbar wurden, die sich darin befanden.
    Sharon erkannte einige Teilchen, die sie an positronische Bauteile
erinnerten.
    "Was ist das?" fragte sie.
    "Eine der raffiniertesten Bomben, die ich je gesehen habe",
erwiderte er. "Es ist eine Verbindung von hyperphysikalischen
Modulelementen aus dem Handschen Erfassungsbereich mit..."
    "Hören Sie auf", bat sie lachend. "Davon
verstehe ich kein Wort. Sie müssen es mir schon einfacher
erklären. Was tut dieses Ding? Ich meine, ich weiß, daß
es explodiert. Aber was ist daran so Besonderes?"
    "Die Bombe ist mit einem mikrominiaturisierten ID-Taster
gekoppelt. Er stammt aus siganesischer Fertigung. Weiß der
Teufel, wie Moran an so ein Ding gekommen ist. Ich gehe jede Wette
darauf ein, daß dieser ID-Taster auf die Daten des Arkoniden
Temmerthan eingestellt ist."
    "Das würde bedeuten, daß die Bombe explodiert,
wenn Sie Temmerthan die Schachtel überreichen?"
    "Das könnte es bedeuten. Aber so einfach macht Moran es
sich nicht. Sobald Temmerthan die Schachtel berührt, wird der
Zünder entsichert. Das heißt also, daß ich mich
ungefährdet entfernen kann. Moran geht davon aus, daß
Temmerthan viele Geschenke erhalten wird, daß er sie
entgegennehmen und zur Seite legen wird. Erst später wird er
sich mit den einzelnen Geschenken befassen. Vielleicht am nächsten
Tag oder am übernächsten. Wenn er die Schachtel dann
berührt, explodiert die Bombe, und Temmerthan ist tot."
    "Unglaublich", sagte Sharon.
    "Verteufelt raffiniert", entgegnete Sharon. "Ob Sie
ihm die