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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ich hütete mich zu
lächeln, obwohl die Vorstellung des Nomaden von der
Geschlechterrolle mehr als absurd war. Auf der Erde wäre er von
Mädchen ausgelacht worden, hätte er solche Thesen
verkündet.
    Ich zog einen meiner Schätze aus dem Gürtel, ein Stück
Bernstein, Made in Terra. Auf dieser Welt, die weder harzhaltige
Bäume kannte noch Meerwasser, in denen das Harz der Bäume
zu Bernstein werden konnte, stellte das halb durchsichtige Stück
Bernstein eine große Kostbarkeit dar.
    „Genügt das?"
    Tochtu nickte eifrig, seine Söhne, die hinter ihm standen,
starrten gierig auf die Kostbarkeit. Tochtu klatschte in die Hände,
und wenig später brachten zwei seiner Verwandten einen
Ölschlauch angeschleppt.
    Ich sah nach der Sonne. Zwei, drei Stunden höchstens, dann
würde die Räuber angreifen.
    Nun, mochten sie kommen. Wir waren vorbereitet.
    Sie kamen tatsächlich, ziemlich genau vier Stunden nach
Sonnenuntergang.
    Hätten wir nicht gewußt, daß wir überfallen
werden sollten, wären wir wahrscheinlich völlig überrascht
worden. Sie kamen so leise wie die Nacht selbst.
    Ohne die Infrarotoptik meiner Waffe hätten wir die Angreifer
nicht bemerkt. So aber waren wir gewarnt - und vorbereitet.
    „Warten!" raunte ich Tochtu ins Ohr. Er gab den Befehl
flüsternd an seine Sippe weiter.
    Völlig ungefährlich war mein kleines Spiel nicht. Ich
hatte die Frau im Zelt zurücklassen müssen, auf das sich
die Räuber nun zubewegten. Wir anderen hatten uns völlig
ausgezogen, mit Öl eingerieben und uns dann im Sand gewälzt.
Solcherart der Umgebung vollkommen angepaßt, wären wir
selbst bei Tageslicht kaum zu erkennen gewesen. Jetzt, im Licht der
Sterne des Kugelsternhaufens M13, waren wir praktisch unsichtbar.
    Ich beobachtete die Angreifer.
    Sie trugen, passend für dieses Gewerbe, nachtschwarze
Burnusse, die eng am Körper anlagen und beim Kampf nicht
hinderten. In den Händen trugen sie lange, gezackte Dolche,
deren Wirkung verheerend war. Ich kannte ähnliche Waffen von der
Erde, und sie waren mir in keiner guten Erinnerung.
    Ich wartete, bis die Wüstenräuber das Lager erreicht
hatten. Ich konnte in der Infrarotoptik sehen, wie sie sich
verteilten. Eine saubere Bande. Sie nahmen vor den Zelten Aufstellung
und warteten dort auf ein Zeichen. Vermutlich wollten sie sich alle
zugleich auf die Insassen der Zelte stürzen und sie
niedermachen, während sie noch schlaftrunken hochschraken und
bevor sie noch in der Lage waren, Widerstand zu leisten.
    Ich drückte ab.
    Der sonnenhelle Thermostrahl zischte durch die Nacht und traf das
Brennmaterial in der Mitte des Lagers. Der Gämmeldung, trocken
und leicht brennbar, flammte sofort auf.
    Während ich den Strahler in das Holster zurücksteckte,
sah ich, wie die Räuber schreckerstarrt stehenblieben. Damit
hatten sie nicht gerechnet, sie mußten glauben, ein himmlisches
Strafgericht breche über sie herein, denn im gleichen Augenblick
sprang die Tochtu-Sippe auf. Nackte Gestalten stürzten sich mit
hocherhobenen Schwertern auf die völlig entgeisterten
Wüstenräuber. Sie hatten nicht den Schimmer einer Chance.
    Laut schreiend, wie ich es ihnen geraten hatte, fielen die
Tochtu-Männer über die Räuber her, entwaffneten und
banden sie. Gegen die wie Dämonen aussehenden und wie besessen
kreischenden Verteidiger hatten die Wüstenräuber keine
Widerstandskraft. Der ganze Spuk dauerte nur wenige Minuten, dann war
der Angriff bravourös abgeschlagen.
    Langsam stieg ich die Düne hinab auf das Lager zu. Mein
Aufzug entsprach nicht ganz den protokollarischen Bräuchen der
Arkonflotte, aber auch auf diesen Sieg war ich stolz, zumal er nur
wenig Blut gekostet hatte. Einem Räuber war ein Ohr abgehauen
worden, und einem der Tochtu-Männer fehlten die Vorderzähne,
ansonsten aber war kein Blut geflossen.
    „Sieg!" frohlockte der alte Tochtu. „Sieg!"
    Die Räuber lagen gefesselt in der Nähe des Feuers. Sie
musterten mich ängstlich. Ich hatte mir aus dunklem Seidenstoff
eine Maske gefertigt, nicht aus dekorativen Gründen, sondern
vielmehr, um mein weißes Arkonidenhaar zu verbergen. Ich mußte
einen Schreckerregenden Anblick bieten: nackt, am Gürtel ein
Schwert, zwei Dolche und das noch gefährlicher aussehende
Holster mit dem Impulsstrahler, dazu die den Kopf eng umschließende
Maske...
    „Hunde!" knurrte ich die Räuber an.
    „Gnade!" winselte der Anführer.
    Er war es, der ein Ohr verloren hatte. Das andere Ohr und die
Nasenspitze hatte er offenbar bei früheren

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