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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlagartig
wieder in die Wirklichkeit zurück. Zwar schmerzten mir zwei
Dutzend Knochen, aber ich lebte noch, und ich wußte, daß
ich keine gefährlichen Verletzungen davongetragen hatte.
    „Phantastisch gemacht, Mann!" freute sich einer der
Helfer. „So etwas habe ich noch nie gesehen, und ich arbeite
schon mehr als zehn Jahre hier. Einfach märchenhaft!"
    Er bekräftigte seine Meinung mit einem aufmunternden Klaps
auf meine Schulter. Ein echter alter Arkonide hätte den Mann
wegen dieser Anmaßung auf der Stelle hinrichten lassen, mir tat
diese ungekünstelte Ehrlichkeit wohl. Ich war halt zu lange
unter Barbaren gewesen. Ich rappelte mich auf.
    Ich sah den Kadaver des Drachens von Hath'baron, ich sah die toten
Sandlöwen. Und ich sah, wie eine Schar Helfer an dem Kadaver
eines Löwen zerrte, um Jana D'Alessandro von dieser Last zu
befreien. Ich ging langsam und noch immer ein wenig unsicher auf den
Beinen zu dieser Gruppe.
    „Wie geht es der Frau?" fragte ich.
    Ich mußte mich gegen einen der Arenawächter lehnen, um
nicht umzufallen.
    „Sie lebt, Herr!"
    „Macht Platz, Leute", bestimmte ich. Eine Gasse
entstand. Ich ging zu Jana. Sie sah entsetzlich aus, aber ich wußte,
daß das Blut von dem Löwen stammte, den ich geköpft
hatte. Äußere Verletzungen hatte die Terranerin nicht
davongetragen, soviel stand fest. Ob der Sturz innere Verletzungen
herbeigeführt hatte, konnte ich mit meinen beschränkten
Kenntnissen nicht feststellen. Ich konnte nur hoffen, daß der
Sturz glimpflich verlaufen war - die anhaltende Bewußtlosigkeit
der jungen Frau sprach allerdings dagegen.
    „Helft mir", bat ich. „Schafft eine Trage heran."
    Ich sah, wie gleich ein halbes Dutzend Helfer davonspritzte. Über
mir tobte das begeisterte Publikum, und als ich in die Höhe sah,
erkannte ich das fettglänzende Gesicht Urlinnas. Der Tyrann war
fast von Sinnen vor Begeisterung, er klatschte, als gelte es sein
Leben.
    „Immerhin hat er die Wette gewonnen", kommentierte der
Logiksektor trocken. „Jemand hat den Springdrachen besiegen
können - du selbst!"
    Demnach schuldete ich dem Fürsten von Hylan eine Million
Chronner. Nun, das bedrückte mich wenig - ich besaß nicht
einmal ein Hundertstel dieser Summe.
    Männer erschienen, schleppten eine Trage heran und luden Jana
auf. Über dem Sand der Arena flimmerte die Luft und ließ
alle Linien tanzen und schwanken... oder lag es daran, daß ich
nicht völlig bei Sinnen war? Mein Schädel dröhnte tief
von innen heraus, meine Glieder waren schwer wie Blei und gehorchten
mir kaum. Ich schwankte mehr, als daß ich ging. Unter dem
Beifallsgebrüll der Zuschauer verließ ich die Arena.
Vierfach gehörnte Ochsen wurden an mir vorbei auf den Sand
getrieben; sie schleppten klirrende Stahlgeschirre, an denen die
Opfer des Kampfes entfernt werden sollten. Hätte man auch
mich...?
    „Hier trinkt das!"
    Ich hörte nur die Stimme. Das Gesicht, das zu dieser Stimme
gehörte, konnte ich nicht ausmachen. Von irgendwoher wurde ein
Becher angereicht, kein prunkvolles Geschirr aus Gold - nur ein
einfacher, abgenutzter und mit groben Initialen versehener Becher. Er
mochte einem der Arenawächter gehören. Der Himmel allein
wußte, wie vielen Todgeweihten dieses schäbige Gefäß
schon gereicht worden war, wie viele schon von dem erfrischenden,
kühlen Wasser vor mir getrunken hatten. Ich trank mich satt,
jedesmal wurde mir der Becher neu mit klarem, köstlichem Wasser
gefüllt. Ich ließ mir den Rest in den Nacken laufen und
holte tief Luft, als ich die Kälte auf der Haut spürte.
    „Willst du dich waschen? Hier ist ein Becken!"
    Es waren nicht unterdrückte Barbaren, die zu mir sprachen, zu
einem Arkoniden. Es waren Männer, die wußten, was in der
Arena vorging, die keine Illusionen mehr
    hatten, und sie sprachen mit jemandem, dem die Sprache der Waffen,
des Blutes und des Kampfes geläufig waren. Geschundene sprachen
zu einem, der knapp dem Tode entronnen war.
    Ich wußte nicht, wer mir half. Ich wusch mich, noch immer
halb betäubt. Wahrscheinlich hatte ich eine Gehirnerschütterung
davongetragen, jedenfalls konnte ich mich nur unter Aufbietung aller
geistigen Kräfte konzentrieren.
    Während ich mich wusch, den Sand, das Blut, den Schweiß
fortspülte, keimte ein Gedanke in mir auf.
    Ich wußte nicht, gegen welchen Gegner im Dunkel ich
anzutreten hatte im Kampf um das Serum der Unsterblichkeit. Aber ich
wußte jetzt, daß der Gegner mich kannte, daß er
wußte, woher ich kam und was ich

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