PR TB 187 Duell Der Unsterblichen
reinblütiger Arkonide mit der Erde zu tun?
Die Auswertung aller Daten ergab eine Wahrscheinlichkeit von fast
neunzig Prozent, daß der besagte Arkonide auf der Erde gewesen
sein mußte.
Und damit war völlig klar, warum die Terraner diesen Mann
suchten.
Dann konnte dieser Mann, dieser Arkonide, die galaktonautischen
Koordinaten der Erde kennen! Er kannte womöglich die Daten, nach
denen der Regent seit Jahrzehnten mit allem fahndete, was er an
Kräften von anderen Aufgaben abziehen konnte.
Die Nachrichten besagten weiter, daß der gesuchte Arkonide
einen Transfer nach Aponti II gesucht hatte. Außerdem hatte er
sein Vermögen in der Spelunke des V-Mannes ganz erheblich
auffrischen können. Der Robotregent von Arkon brauchte nicht
lange, aus dieser Information die Wahrscheinlichkeit
herauszuinterpretieren, daß der gesuchte Arkonide die ARK
SUMMIA erfahren hatte.
Dazu gehörte nicht nur die Aktivierung eines Logiksektors.
Dazu gehörte - eine Art Voraussetzung für den
Logiksektor - auch die Aktivierung eines fotografischen
Gedächtnisses.
Irgendwo auf Aponti II lief also ein Arkonide herum, der
wahrscheinlich die Erde besucht hatte und wahrscheinlich ein
fotografisches Gedächtnis besaß.
Das war der Augenblick, auf den der Regent gewartet hatte. Das war
das eine Ende eines Fadens, an dem entlang sich die Flotte des Großen
Imperiums bis zur Erde würde hangeln können - wenn es
gelang, den geheimnisvollen Arkoniden zu fassen zu bekommen.
War das erst gelungen, würde der Regent sehr bald auch die
Position der Erde kennen. Er besaß sehr viel Erfahrung in der
Kunst, Informationen aus verstockten Personen herauszubekommen.
Für diese logischen Operationen mit allen Nebenaspekten
brauchte der Regent von Arkon etwas mehr als eine Tausendstelsekunde.
Er brauchte eine knappe halbe Minute, um dem bereits nach Aponti II
entsandten Raumschiff eine Abteilung nachzuschicken.
Anders als die Terraner, die auf Urfthan IV ziemlich mühsam
nach dem Verschwundenen gefahndet hatten, hielt der Regent wenig von
subtilen Befragungen.
Die Flotte, die der Regent in Marsch setzte, hatte klare Befehle.
Die Flotte sollte zunächst einmal das gesamte System der
Sonne Apon abriegeln -für ein Aufgebot von sechshundert
Schlachtkreuzern und knapp fünftausend kleineren Einheiten eine
einfache Aufgabe. Vielleicht im Ausmaß etwas überzogen,
aber der Regent wollte sichergehen - und bei Terranern wußte
man nie so ganz genau, woran man war.
Zu der Flotte gehörten auch zehn Transporter, die zusammen
eine knappe Million Kampfrobots beförderten. Der Auftrag des
Kommandanten lautete, diese Roboter auf Aponti II abzusetzen.
Danach sollte die Bevölkerung aufgefordert werden, den
gesuchten Arkon-Geborenen lebend zu fangen und dem Regenten zu
überliefern.
Was dem hilflosen System und seinen Bewohnern bevorstand, wenn der
Gesuchte nicht oder nur tot abgeliefert wurde, brauchte der Regent
nicht erst zu erklären.
Meine Erstarrung dauerte nur wenige Augenblicke. Dann handelte
ich.
Mit einem Satz hatte ich die Brüstung überquert, und
noch im Sturz sah ich den reglosen Körper der jungen Frau auf
dem Sand liegen. Begleitet von einem neuerlichen Aufschrei des
Publikums fiel ich auf den Boden der Arena hinab.
Jana mochte das Gleichgewicht verloren haben, als sie sich zu weit
vorgebeugt hatte. Das erklärte, warum sie so unglücklich
aufgeprallt war und das Bewußtsein verloren hatte.
Ich sprang bewußt und konnte mich auf die Landung
einrichten. Ich landete auf den Füßen, warf mich nach vorn
und überschlug mich zweimal.
Jahrtausende der Erfahrung, kämpfend verbracht auf einem
Planeten, dessen Bewohner das Kämpfen wahrlich verstanden,
ließen mich mit der Präzision eines Roboters handeln. Ich
verschenkte keine Zehntelsekunde. Noch während ich, wie ein
Automat reagierend, auf die Füße kam, zuckte meine Rechte
zum Waffengurt hinab. Ich fand den Griff des Schwertes und zückte
die Waffe. Der Stahl blinkte im Licht der Nachmittagssonne. Zwei
Dutzend Meter von mir entfernt, dampfte vergossenes Blut in der
grellen Sonne. „Jana!" rief ich. Die junge Frau rührte
sich nicht. Ich sah meine Gegner. Noch lebten drei der Sandlöwen,
und auch der Springdrache war noch nicht ausgeschaltet.
Die Löwen witterten Beute, die leichter zwischen die Zähne
zu bekommen war als der gefährliche Drache. Die gelben Bestien
duckten sich, schlichen sich an mich heran.
Ich wich zurück, bis ich mit der linken Ferse Widerstand
spürte. Janas regloser
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