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Kyron
zurück.
5. DAS UNDING
„ „Die letzte Hauptstadt singhalesischer Könige",
sagte Mocester Triyin enthusiastisch. „ „Noch ist sie zu
retten, wenn die Hauptstraße und der See erhalten bleiben."
Kyron Barrakun schaute von der Kuppe eines Hügels über
die Stadt Kandy, die inmitten einer grünen Hügellandschaft
lag, umgeben von Tropenwäldern und mit einem künstlichen
See, der mit einem von Ornamenten reichverzierten Wall umgeben war.
Ist Kandy wirklich noch zu retten? fragte sich Kyron.
Der musterte skeptisch die künstlichen Berge aus
Stahlplastik, Glasfaserbeton und Glassit, die den alten,
konservierten Stadtkern umgaben und ihm den Blick auf die meisten
Hügel und auf den Tropenwald geraubt hatten. Die
Hauptgeschäftsstraße, Tirikunamale Vidiya genannt, wirkte
so steril wie ein Museum. Dennoch herrschte auf ihr ein reges Leben
und Treiben, ganz im Gegensatz zu den Plätzen und Straßen
zwischen den modernen Bauten.
„Wir haben uns eine mobile Raketenabschußbasis und
dreihundert Raketen mit Minifusionssprengköpfen beschafft",
flüsterte Mocester Triyin erregt. „ „Damit können
wir die Hochhäuser zu Staub zerblasen und den Landräubern
den Appetit verderben."
„ „Ventilieren Sie solche Überlegungen
ernsthaft?" erkundigte sich Kyron ungläubig.
„Selbstverständlich!" Mocesters samtbraunes
Gesicht lief dunkel an. Der zirka achtzigjährige Mann war halb
Terraner, halb Akone, aber er hatte sich dermaßen für den
Kampf gegen die Landräuber engagiert, daß niemand daran
zweifeln konnte, daß er ausschließlich als Terraner
empfand.
„ „Der Gewalt des Geldes ist die Gewalt der Waffen
gegenüberzustellen!"
Kyron Barrakun blickte zu Carilda Today, die den Fluggleiter, mit
dem die drei Personen gekommen waren, gesteuert hatte.
„ „Da mache ich nicht mit, Carilda", erklärte
er.
„ „Wir werden die Raketen nicht verwenden",
erwiderte Carilda. „ „Sie sind nur für den Fall da,
daß die Söldner der Landräuber gewaltsam gegen uns
vorgehen. Irgendwie müssen wir uns schließlich schützen."
„ „Ja, aber doch nicht so!" widersprach Kyron
heftig.
„ „Wie dann?" fragte Mocester hitzig. „
„Mit Demonstrationen machen wir uns nur verwundbar, weil wir
dem Feind die Möglichkeit bieten, uns zu provozieren und zum
Verstoß gegen Gesetze zu verleiten, was uns wiederum in
Konflikt mit der Staatsgewalt bringt."
„ „Irgendwann wird die Regierung aufmerksam auf die
Zwischenfälle werden", sagte Carilda Today. „ „Dann
veranlaßt sie eine Untersuchung - und es dürfte dann
vorteilhaft für unsere
Ziele sein, wenn man dabei feststellt, daß CUSTOS
ausschließlich mit friedlichen Mitteln gearbeitet hat. Dafür
lasse ich mich schon einmal verprügeln."
Sie schwieg, als ihr Telekommelder summte. Indem sie den rechten
Arm anwinkelte, brachte sie ihr Armband-Funkgerät in Mundnähe,
so daß sie es mit kurzem Blasen aktivieren konnte.
„ „Ah, Lavira!" entfuhr es ihr, als sie auf dem
kleinen Bildschirm das Gesicht einer Mitarbeiterin sah. „ „Gibt
es etwas Neues?"
„Allerdings", antwortete Lavira. „Die
Stadtverwaltung von Kandy hat sich geweigert, unsere Demonstration zu
genehmigen."
,,Da seht ihr es!" rief Mocester Triyin. „ „Die
Landräuber dürfen mit Kandy machen, was sie wollen, weil
sie reich sind, aber den Armen wird nicht einmal gestattet, gegen
diese Willkür zu protestieren."
„ „Wir pfeifen auf das Verbot!" erklärte
Carilda. „ „Die Demonstration findet wie geplant statt."
Sie blickte auf ihren Chronographen. „ „Also in einer
halben Stunde beim Dalada Maligawa!"
„ „In einer halben Stunde!" erwiderte Lavira
entschlossen.
Kyron Barrakun staunte.
Zirka fünfhundert Menschen waren dem Aufruf zur Demonstration
gefolgt und hatten sich vor dem Dalada Maligawa, dem „ „Tempel
des Zahns", versammelt, hinter dem der Udawattekele-Wald gleich
einer düsteren Mauer stand. Auf den Hantana-Bergen aber hockten
gleich Ungeheuern aus einer feindlichen Welt die Hochbauten und
Terrassenhäuser.
Kyron ließ seinen Blick über die wartende und
schwatzende Menge wandern. Er erinnerte sich daran, daß
Inspektor Chandiya gesagt hatte, die LFT-Regierung würde nach
Möglichkeit Nachkommen früherer Regionalbewohner in diese
früheren Regionen siedeln lassen.
Die Möglichkeiten schienen aber ziemlich bescheiden zu sein,
denn Kyron entdeckte in der Menge nur fünf Menschen, die
äußerlich dem Inspektor und damit den früheren
Ceylonesen ähnelten. Alle
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