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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mühelos zu zerschmettern.
    Templin trug Holz zusammen und schoß es mit dem
Thermostrahler in Brand. Das war das einfachste Verfahren, zu einem
Feuer zu kommen. In der Not hätte Templin noch einige Tricks
gewußt, wie man auch ohne Hilfsmittel zu einem wärmenden
Feuer kam. Währenddessen hatte Cardon Wasser beschafft,
geschmolzenen Schnee, der mit Suppenwürfeln und zerbröselter
Konzentratnahrung in eine erträglich schmeckende, sättigende
und vor allem warme Suppe verwandelt wurde. Gaelyn versorgte zunächst
ihre Tochter, dann aß sie selbst.
    „Können Sie nicht wenigstens Rücksicht auf das
Kind nehmen?" fragte die junge Frau ärgerlich.
    „Das tue ich", sagte Templin kühl. „Ich
sorge dafür, daß es so schnell wie möglich in die
Zivilisation zurückkehren kann. Daß diese Reise auch für
die Kleine strapaziös wird, kann ich nicht vermeiden."
    Diejunge Frau sagte nichts mehr. Verbissen löffelte sie ihre
Suppe.
    „Nach dem Essen sollten Sie eine Stunde schlafen",
schlug Templin vor. „Die Ruhe wird Ihnen gut tun."
    Er selbst fühlte sich kräftig und ausgeruht genug, den
Schlaf der anderen zu bewachen. Templin wußte, daß seine
Begleiter nicht so belastbar waren wie er selbst, und er nahm darauf
Rücksicht. Es war möglich, daß am Ende der Expedition
er derjenige sein würde, auf den Rücksicht zu nehmen war,
und er hoffte, daß dann seine Begleiter kräftig genug sein
würden, ihn durchzuschleppen.
    Dipper bekam den Rest der Suppe, faltete dann seine Gliedmaßen
zusammen und schlief ebenfalls.
    Templin versuchte sich auszurechnen, wo sich die Gruppe befand.
Mit etwas Glück konnte die Expedition bis zum Abend eine Stelle
des Gebirges erreichen, an der eine Überquerung möglich
war.
    Templin wußte, daß er ein gewagtes Spiel spielte. Er
wußte vor allem, daß eine Niederlage in diesem Spiel den
sicheren Tod bedeutete. Er wußte, daß sie alle sehr viel
Glück brauchen würden, um nach Lochaan lebend
zurückzukehren.
    Wenn die Nullarbor Mountains an dieser Stelle unpassierbar waren,
wenn sie vielleicht sogar überhaupt unpassierbar waren ... diese
Gegend war praktisch unerforscht. Wie es im Innern des Gebirges
aussah, wußte niemand, wie es auf der anderen Seite aussah, war
nur von Luftaufnahmen her bekannt. Daraus ergab sich, daß die
andere Seite des Gebirges ebenfalls bewaldet war, im Winter ebenfalls
überfroren wurde -und daß es dort einen ziemlich breiten
Fluß gab, der im Norden von Lochaan ins Meer mündete.
Einzelheiten waren nicht bekannt. Es gab einige wenige Anzeichen, daß
es in den Nullarbor Mountains so etwas wie Vulkanismus gab, aber sehr
viel mehr war über das Gebiet, das Templin zu durchqueren
gedachte, nicht bekannt. Die Gruppe stieß in Neuland vor, in
ein Gebiet, das wahrscheinlich noch nie von einem Menschen betreten
worden war.
    Templin warf einen Blick auf seine Begleiter. Sie schliefen fest.
Nun, es war nichts dagegen einzuwenden, Neuland zu betreten - er
hoffte nur, daß er dieses Neuland auch wieder würde
verlassen können.
    Unter dem Eisdom kam die Dämmerung noch schneller, als sie
sich ohnedies über das Land senkte. Templin drängte zu
größerer Eile. Er wollte noch vor Einbruch der Nacht das
Gebirge wieder erreichen/ Er trug Joan auf dem Arm. Das Mädchen
war erschöpft und schlief fest. „Warum haben Sie es so
eilig, aus dem Wald zu kommen?" fragte Gaelyn. „Hier sind
wir doch einigermaßen sicher, denke ich."
    Templin schüttelte den Kopf.
    Er kletterte über einen Baumstumpf, der sich ihm in den Weg
stellte. Der Stamm lag einige Schritte weiter auf dem Boden. Schwärme
von Insekten hatten sich einen Kanal in den Stamm gegraben, um im
Innern des Baumriesen den Winter zu überstehen.
    „Vorsicht", sagte Templin. „Die Biester sind
nicht giftig, aber die Bisse schmerzen sehr."
    Er half Carruthers über das Hindernis hinweg.
    „Es wird einen Sturm geben", sagte Templin. „Ich
rieche das. Und dann wird wahrscheinlich ein Teil dieses Eisdoms
herunterkommen. Ich möchte dann lieber nicht im Wald stecken.
Die Kruste oben ist noch nicht genügend durchgefroren." ».
    Er deutete auf einen Zapfen, der in einiger Entfernung im Boden
stak. Es geschah immer wieder, daß Teile der Eisdecke
herunterstürzten, vor allem in den ersten Tagen. Wenn jetzt
tatsächlich ein Sturm drohte, war es wahrscheinlich, daß
ein förmliches Trommelfeuer von Bruchstücken auf die
Menschen niedergehen würde.
    „Ich glaube, wir haben den Berg erreicht", meldete sich
Cardon von vorn.

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