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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ermittlungen zu führen. Ich bin bald wieder da."
    Und mit diesen Worten verließ er den Raum. So konnte er
nicht mehr sehen, wie sich die „Decke" über den
schlafenden Ottomanen stülpte, ihn völlig einschloß -
und mit ihm entmaterialisierte.
    Mit dem Begriff „Schankraum" hatte Annemy ein kleines,
gemütliches Lokal assoziiert, das mit drei Dutzend Gästen
hoffnungslos überbelegt war und in dessen schummeriger
Beleuchtung man kaum den Gesprächspartner sah. Ihre Erwartungen
wurden jedoch nur in punkto schlechter Beleuchtung (und ebenso
miserabler Klima-und Lufterneuerungsanlage) erfüllt. Auch war
der Schankraum zum Bersten voll, nur waren es rund tausend Gäste.
    Es handelte sich um ein weitläufiges Gewölbe, das in
etliche Etagen unterteilt war. Es herrschte ein unbeschreibliches
Gedränge auf allen Ebenen. Die Luft war zum Schneiden dick, der
Lärm schmerzhaft laut. Man wurde ständig gestoßen und
mußte wieder stoßen, um nicht erdrückt zu werden.
    Gnuvox führte sie zu einer Nische auf der zweiten Ebene,
drückte einen Knopf auf dem Tisch - und es wurde schlagartig
still.
    „Ich höre", sagte Gnuvox nur, und Annemy erzählte
ihm eine vorbereitete Geschichte. Sie hatte sich entschlossen, so
nahe wie nur möglich an der Wahrheit zu bleiben. Gnuvox war ein
mit allen Wassern gewaschener Bursche, der zudem noch gute
Verbindungen zu haben schien.
    Annemy verriet ihm, daß sie auf der Suche nach einem
desertierten USOSpezialisten sei, der ein Raumschiff gekapert hatte
und beabsichtige, die Nullipara zu entführen. Sie verschwieg
nur, daß sie auch selbst der USO angehörte, und gab sich
als Kopfgeldjägerin aus, die nur an der Prämie interessiert
war, die man zur Ergreifung des Deserteurs ausgesetzt hatte.
    Gnuvox hörte sich ihre Geschichte schweigend an. Nachdem sie
geendet hatte, schlug er vor:
    „Machen wir Halbe-Halbe?"
    „Einverstanden", stimmte Annemy zu.
    „Seltsam", meinte Gnuvox dann, „daß nichts
von der Ankunft eines USO-Schiffes durchgesickert ist. So etwas
spricht sich sonst immer schnell herum. Das ist eine Sensation. Ich
kann es mir nur so erklären, daß die Sternenklaus die
Sache unter sich ausmachen wollen und sie deshalb geheimhalten. Ein
USO-Schiff käme ihnen sehr gelegen. Den anderen
Interessengruppen natürlich auch, aber für die wäre
ein USO-Schiff eine Nummer zu groß. Nein, das sieht mir ganz
nach einem Coup der Sternenklaus aus."
    „Lela ist auch eine Sternenklau", rief sich Annemy in
Erinnerung. „Ich habe recherchiert, daß sie von ihren
eigenen Verwandten zu den Felix-Asteroiden zurückgeholt wurde.
Und Walty Klackton, der Deserteur, hat das Schiff nur gekapert, um
Lela folgen zu können. Wäre es möglich, daß die
Sternenklaus auf einen Tauschhandel, Mädchen gegen Raumschiff,
eingehen?"
    „Undenkbar!" sagte Gnuvox fast entrüstet. „Das
Mädchen ist die Nullipara. Sie ist für alle
Asteroidenbewohner eine Heilige, ein Unberührbare. Nein, ein
solches Geschäft würde nicht einmal Wurtzit Sternenklau
machen. Du hast Glück, Annemy, daß du mich getroffen
hast."
    „Und warum?" fragte Annemy.
    „Für jeden anderen wäre diese Sache zu heiß",
antwortete Gnuvox. „Er hätte nichts damit zu tun haben
wollen. Aber ich kenne keine Tabus. Ich will fort von hier, und das
möglichst noch vor dem nächsten Gezeitenwechsel. Wenn ich
dir helfe, das Schiff und den Deserteur zu finden, bringst du mich
dann von hier fort?"
    .Abgemacht."
    „Dann will ich mein Glück versuchen", sagte der
Knöcherne und erhob sich.
    „Wohin willst du?" fragte Annemy mißtrauisch.
    „Einige Informationsquellen anzapfen", sagte Gnuvox mit
grinsendem Totenschädel. „Du brauchst nicht zu befürchten,
daß ich dich hereinlege. Dir kann nichts geschehen, denn im
Großen Haus genießt du Asylrecht. Hier sind selbst
Sklaven frei, es ist die einzig neutrale Zone im ganzen
Asteroidenschwarm. Hier treffen sich die Unterhändler aller
Sippen und Machtblöcke und schachern und feilschen miteinander.
Das nennen sie höhere Diplomatie. Aber lassen wir das. Ich werde
versuchen, etwas über diesen Deserteur zu erfahren. Nur noch
eine Frage. Hast du persönliche Beziehungen zu diesem Walty
Klackton?"
    „Wie kommst du darauf?" empörte sich Annemy.
    „Es war nur eine Frage."
    Gnuvox verließ die Nische. Annemy drückte den Knopf auf
dem Tisch, um nicht länger der unerträglichen Stille
ausgesetzt zu sein. Der auf sie einstürmende Lärm betäubte
sie im ersten Moment fast, aber langsam gewöhnte sie sich

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