PR TB 195 Der Galaktische Spieler
Versuch abbrechen.
Er preßte ein winziges Horchgerät an die Lifttür
zum dreiundzwanzigsten Stockwerk. Hier behinderte ihn kein
Störschirm. Er stellte fest, daß sich niemand auf dem Flur
hinter der Tür aufhielt. Er hörte weder Schritte noch
Atemgeräusche. Mit Hilfe des positronischen Impulsgebers öffnete
er die Lifttür und trat auf den Flur hinaus. Im gleichen
Augenblick setzte sich der Lift in Bewegung. Er stieg auf.
Tekener schloß die Tür und eilte über den Flur.
Die Anordnung der Räume war hier ähnlich wie auf dem
Stockwerk, in dem Tekener das Appartement hatte. Der Liftturm befand
sich in der Mitte. Von hier aus mußte er zu den Räumen
vordringen, von denen aus das Galaktische Freiheitsreich gelenkt
wurde.
Tekener ging davon aus, daß die Raumaufteilung jener auf
seinem Stockwerk entsprach. Daher wandte er sich nach rechts. Er
wollte den Liftturm umrunden. Als er sich der Ecke näherte,
hörte er Stimmen. Er fuhr herum und rannte den Gang zurück,
um den Liftturm in anderer Richtung zu umgehen.
Als er um die Ecke bog, sah er Maude Sharpe. Das Mädchen ging
einige Schritte vor ihm. Sie führte ein Videogespräch über
ihr Armbandgerät und achtete nicht auf das, was um sie herum
geschah.
Tekener blieb stehen. Er atmete flach und ruhig, um so wenig
Geräusche wie möglich zu verursachen. Er wußte,
daß er verloren war, wenn das Mädchen sich umdrehte.
Doch Maude Sharpe merkte nichts. Sie verschwand hinter der
nächsten Ecke und betrat eines der Zimmer.
Tekener hörte, wie die Tür ging. Er eilte weiter und
blickte vorsichtig um die Ecke. Ein leerer Gang lag vor ihm. Von ihm
gingen drei Türen ab. Tekener vermutete, daß hier die
größten Räume lagen. Zugleich war er davon überzeugt,
daß der Imperator einen dieser Räume für sich
beanspruchte.
Wiederum hörte er, daß sich ihm Stimmen näherten.
Ihm blieb keine andere Wahl. Er mußte weitergehen. Doch schon
wenig später hörte er, daß ihm auch aus der
entgegengesetzten Richtung jemand entgegenkam.
Ihm blieb keine andere Wahl. Er mußte einen der Räume
betreten. Er entschloß sich, die nächste Tür zu
öffnen. Dahinter lag ein kleiner, mit technischen Geräten
gefüllter Raum. Niemand hielt sich darin auf. Tekener zog die
Tür hinter sich zu.
Er stellte fest, daß einige der Geräte nur hier
aufbewahrt wurden, während zwei kleinere Computer in Betrieb
waren. Er blickte in einige Schränke. Schriftliche Dokumente
aller Art lagen in ihnen. Während er sie noch durchblätterte,
öffnete sich die Tür hinter ihm. Er fuhr herum.
Maude Sharpe stand in der Tür, blickte jedoch nicht zu ihm
herein, sondern nach draußen zum Flur.
»Widerstand dulden wir nicht«, sagte sie zu jemandem,
der sich dort aufhielt. »Wenn sich das Gremium nicht unserem
Willen beugt, greifen wir mit aller Härte durch.«
»Heißt das - mit Waffengewalt?« fragte ihr
Gesprächspartner. Tekener erkannte die Stimme von Melvin
Scherba.
Er stieg in einen Schrank und zog die Tür hinter sich zu. Er
konnte sie nicht ganz schließen, da sie innen keinen Griff
hatte. Durch den verbleibenden Spalt sah er das Mädchen. Es
betrat den Raum und ging zu einem der Computer. Sie tippte einige
Zahlen ein und forderte eine Reihe von Daten ab, die für Tekener
ohne Aussage waren. Dann ging sie zu dem Schrank neben Tekener und
nahm einige Papiere heraus. Tekener richtete den winzigen Paralysator
auf sie, den er bis dahin im Ärmel verborgen gehabt hatte.
Es schien, als wolle sie auch die Tür öffnen, hinter der
er stand. Doch jetzt betrat Melvin Scherba den Raum.
»Es geht los«, sagte er. »Kommen Sie.«
Zusammen mit dem Mädchen ging er hinaus.
Tekener verließ sein Versteck und wandte sich den Computern
zu. Er brauchte nur wenige Minuten, bis er wußte, wie er ihm
wichtige Informationen entnehmen konnte. Bevor er jedoch damit
begann, wollte er wissen, was Melvin Scherba gemeint hatte. Er hörte,
daß sich
im Nebenraum mehrere Personen aufhielten. Daher untersuchte er die
trennende Wand. Er stellte fest, daß sie keinerlei
Abhörsicherungen enthielt. Daher setzte er den
Desintegratornadler an und bohrte ein winziges Loch durch die Wand.
Danach schob er eine Lasersonde durch die Öffnung und schloß
sie an sein Armbandvideo an. Auf dem Bildschirm an seinem Handgelenk
erschien das Bild des benachbarten Raumes.
Tekener sah zehn Männer und fünf Frauen an den
Schmalseiten eines langen Tisches sitzen. Der Platz an der Stirnseite
war noch frei. Tekener zweifelte nicht daran,
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