PR TB 195 Der Galaktische Spieler
daß er dem
Imperator des Galaktischen Freiheitsreichs vorbehalten war. Von den
Männern und Frauen am Tisch kannte er nur Melvin Scherba und
Maude Sharpe. Alles waren Terraner.
Melvin Scherba sprach. Er faßte die Ereignisse der letzten
Tage zusammen und schilderte, wie der Widerstand gebrochen wurde, der
auf einigen Welten gegen das neue Imperium geleistet worden war.
Der USO-Spezialist blickte zu den Computern hinüber. Er
konnte es sich nicht leisten, die gesamte Konferenz zu verfolgen und
später an den Computern zu arbeiten. Er mußte beides
gleichzeitig erledigen. Er löste das Videogerät von seinem
Arm und schloß es an ein winziges Aufzeichnungsgerät an,
das er an seinem Gürtel trug. Dieses Aufzeichnungsgerät
hatte er ursprünglich mitgenommen, um damit Computer anzapfen zu
können.
Dann wandte er sich den Dokumenten in den Schränken zu. Er
blickte sie durch und fotografierte, was er für wichtig hielt.
Als er den Vertrag entdeckte, in dem er sich verpflichtet hatte, die
Grosvenor-Casinos nicht mehr zu betreten, steckte er ihn lächelnd
ein.
Als er etwa zehn Minuten lang an den Dokumenten gearbeitet hatte,
glaubte er genügend Informationen aus ihnen gewonnen zu haben.
Er setzte sich an einen der Computer und tippte einige Fragen ein.
Sie bezogen sich auf Gordon Grosvenor und seinen Nachfolger, auf
Melvin Scherba, Maude Sharpe, die verschiedenen Imperiumswelten, Okta
und die Mitarbeiter Grosvenors, die aus dem Bereich der USO und der
SolAb stammten.
Die Antworten waren enttäuschend und bei weitem nicht so
informativ wie die Durchsicht der Dokumente. Immerhin erfuhr Tekener,
daß nur vier Helfer Grosvenors früher für einige Zeit
bei der USO oder der SolAb gewesen waren. Dazu gehörte Melvin
Scherba. Er war USO-Spezialist gewesen, war jedoch von der USO
entlassen worden. Der Grund dafür wurde nicht ausgewiesen.
Überraschend war für Tekener, daß Maude Sharpe
SolAb-Agentin gewesen war und sogar einen hohen Rang bekleidet hatte.
Informationen darüber, weshalb sie ausgeschieden war, lagen
nicht vor.
Tekener merkte, daß es im Konferenzraum unruhig wurde. Er
fuhr
auf. Ein Blick auf sein Chronometer zeigte ihm, daß mehr als
zwei Stunden verstrichen waren. Damit hatte er die Zeit, die er für
den Einsatz kalkuliert hatte, weit überschritten.
Er beseitigte alle Spuren, die er hinterlassen hatte, nahm das
Video-und das Aufzeichnungsgerät an sich und verließ den
Informationsraum. Lautes Stimmengewirr verriet, daß die
Konferenzteilnehmer sich von ihren Plätzen erhoben und den Raum
verlassen wollten. Tekener eilte über den Flur. Als er die
nächste Ecke erreichte, öffnete sich die Tür des
Konferenzraums. Mehrere Männer und Frauen kamen heraus.
Der Terraner eilte weiter. Er erreichte die Lifttür. Stimmen
näherten sich ihm. Er setzte den Impulsgeber an. Die Tür
öffnete sich. Er sprang in den Schacht und klammerte sich an das
Sicherungsseil. Die Lifttür schloß sich.
Tekener atmete auf.
Er hatte Glück gehabt. Während seines Sprunges war er
sich nicht darüber klar gewesen, ob sich der Lift im Schacht
bewegte oder nicht. Erst als er das Drahtseil berührt hatte, war
er sicher gewesen, daß keine Gefahr bestand.
In aller Eile holte er aus einer Tasche, die er am Gürtel
trug, zwei Kunststoffhandschuhe. Er streifte sie über und
befestigte einen am Seil. Dann zog er Klammern aus den Sohlen seiner
Stiefel und legte sie ebenfalls um das Seil. Kaum hatte er das getan,
als das Seil anruckte. Die Liftkabine schoß mit rasender
Beschleunigung in die Höhe. Er hatte das Gefühl, daß
ihm die Arme aus den Gelenken gerissen wurden. Er schrie
schmerzerfüllt auf und klammerte sich mit aller Kraft fest.
Glücklicherweise stieg die Liftkabine nur einige Stockwerke
hoch. Dann blieb sie stehen. Tekener neigte sich zur Seite und preßte
den Impulsgeber gegen die Lifttür neben sich. Sie öffnete
sich. Er löste die Stiefelklammern vom Seil und sprang aus dem
Schacht.
Vor ihm stand eine ältere Frau, die ihn verblüfft
anblickte.
»Warten Sie lieber, bis der Lift kommt«, sagte er
lächelnd. »Das ist bequemer für Sie.« Er ging
an ihr vorbei und eilte über den Flur davon.
Als Ronald Tekener dabei war, die nun überflüssig
gewordene Spezialausrüstung zu vernichten, klopfte es ans
Fenster.
Der Terraner fuhr herum. Zu keiner Zeit seines Einsatzes erschrak
er derart wie in diesem Augenblick. Dann aber sah er, daß ein
junger Thalkater auf dem schmalen Sims vor seinem Fenster kauerte.
Aus dem
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