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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hengstes auf. „Und
mindestens drei von uns sind auch zu schwach für lange Ritte."
    Ich klatschte die flache Hand auf die Kruppe des Pferdes und rief:
    „Wenn wir Gruppen von vier oder fünf Pferden trainiert
haben, sind auch wir für einen Gewaltritt um die Welt fertig."
    „Auch wahr."
    Wir hatten zwar, als es dunkelte, nicht alle Tiere versorgt, aber
von mindestens fünfzehn wußten wir, was sie taugten. Wir
waren müde und hungrig. Wir wuschen uns neben dem Schöpfrad,
das sich grauenhaft knirschend drehte, dann gingen wir zurück in
das Gehöft von Mikaylu, dem Händler des Überflüssigen.
Wieder hing die riesengroße Sonne dunkelrot über dem Land
und verwischte den Unterschied zwischen den Mauern der Stadt, den
Lehmziegelbauten und den kantigen Felsen. In dem Bereich zwischen den
Mauern erwarteten uns gedämpfte Fröhlichkeit, der Geruch
frisch zubereiteten Essens und exotische Musik, die alle anderen
Geräusche miteinander verschmolz zu einem Eindruck, der uns
sagte, daß Mikaylu uns gern als seine Gäste sah.
    Ein junger Mann, braunhäutig, glatt rasiert, schwarzhaarig
und mit großen Augen, verbeugte sich knapp vor uns.
    „Bitte. Ihr sollt kommen."
    „Zu Mikaylu?"
    „Er sagt, daß alles fertig ist. Er kann wieder
lachen."
    „Wie erfreulich", murmelte Zakanza, den wir einmal
„Öffner der Wege" genannt hatten. „Ich werde
dem Händler des Überflüssigen einige Witze erzählen."
    „Ägyptische Scherze", maulte Ptah. „Niemand
wird darüber lachen."
    Wir folgten dem Diener.
    Im Hof herrschte kühles Halbdunkel. In winzigen Mauernischen
standen Öllämpchen und erzeugten gelbe Lichtinseln. Auf dem
Dach und in den Bäumen gurrten Tauben. Der Bote führte uns
über einen Plattenweg, an landwirtschaftlichem Gerät und
kleinen Vorratshäusern vorbei und einige Stufen aufwärts.
Die Menge der Lampen nahm zu, die Musik aus Flöten,
verschiedenen Trommeln und Zupfinstrumenten wurde lauter. In einem
mittelgroßen Raum erwartete uns Mikaylu. Er sah ganz anders aus
und wirkte erholt, geradezu liebenswürdig verändert. Sein
Haar war in unzählige schwarze Locken gelegt und duftete nach
exotischen Spezereien. Der kurze Kinnbart schien gefärbt worden
zu sein, denn Mikaylus Haar war an den Schläfen silberfarbig. Er
trug ein Gewand aus schwerem Wollstoff, mit Fadenmustern aus
Elektrumdrähten an den kurzen, weiten Ärmeln und an allen
Kanten. Er strahlte breit und hob beide Arme.
    „Endlich kann ich euch zeigen, wie ich wirklich bin",
sagte er laut. „Setzt euch, bitte. Der erste Abend nach so
langer Zeit, an dem ich mich wieder wohl fühle. Wein! Oder
lieber Bier?"
    „Ich möchte Bier", sagte ich. „Wie du
wirklich bist, wußten wir schon in der Wüste. Ein guter
Mann bleibt, was er ist."
    Er packte uns an Oberarmen und an den Schultern und drückte
uns auf hölzerne Sessel, die mit schweren weißen Pelzen
ausgelegt waren. Ein breitschultriger Mann kam herein, etwa vierzig
Jahre alt.
    „Jachzirrel, mein Verwalter, gleichzeitig Vertrauter des
Fürsten Naramshin", sagte der Händler. „Es
dauert jedesmal länger, Haus, Hof und Warenlager in den Griff zu
bekommen. Ich bin zu alt für solche Karawanen."
    Wir wußten, daß eine solche Reise, ob sie einen
Viertelmond oder vier Monde lang dauerte, eine unfaßbare
Strapaze war. In diesen barbarischen Zeiten und auf dem
frühzeitlichen Planeten war es ein kleines Wunder, wenn jemand
seinen fünfzigsten Geburtstag gesund, unverkrüppelt oder
von einem weit höheren -scheinbaren - Alter gezeichnet überhaupt
erlebte.
    Ptah-Sokar hatte alle Waffen abgelegt und trug einen weichen
Mantel über den Schultern. Der Ägypter fragte zurück:
    „Wie alt bist du, Mikaylu?"
    „Vor kurzer Zeit, in der Wüste, habe ich mein
zweiundvierzigstes Jahr überlebt."
    „Dann hast du das richtige Alter für jede Art des
Abenteuers", sagte Zakanza und hob den Becher. „Keiner von
uns ist viel jünger."
    „Ihr seid anders. Ich wußte es schon, als ihr
plötzlich durch den Sand gerannt kamt und die Nomaden getötet
habt."
    Ich wagte einen, wie ich dachte, kühnen Vorstoß. Den
Becher voller Bier in der Hand, schob ich den Sessel vom Tisch zurück
und sagte deutlich:
    „Du, Händler des Überflüssigen, hast vieles
erlebt, viele Reichtümer angehäuft und viele Teile der Welt
gesehen. Vermutlich hast du weder Frauen noch Kinder noch Erben.
Trotz aller Abenteuer denkst du, daß dein Leben arm an
lustigen, spannenden und gefährlichen Momenten ist. Dein Neid
auf uns ist groß, weil du

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