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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich in den breiten Steigbügeln auf,
zog mit der rechten Hand den Pfeil aus dem Schulterköcher, legte
ihn ein und visierte die Puppe aus Stroh und Leinenstreifen an.
Rechts hinter mir galoppierten Ptah und Zakanza. Als sich das Ziel
vierzig Grad links von mir befand, löste ich die Sehne, die an
meinem Ohrläppchen auflag. Heulend schnitt das Geschoß
durch die Luft und schlug in den Hals der Puppe ein. Zwei Lidschläge
später bohrten sich die Pfeile meiner Freunde in Kopf und Brust
des Zieles. Wir donnerten in schnellstem Galopp fünfzig Schritt
von der zitternden Puppe vorbei, hinaus in die Wüste und in
einem weiten Bogen wieder zurück, so daß das Ziel rechts
von uns lag.
    Seit zwölf Tagen machten wir nichts anderes.
    Mein Haar war kürzer geschnitten und dunkelbraun wie Ebenholz
gefärbt. Unsere Körper hatten einen warmen Bronzeton
angenommen und glänzten vor Schweiß und Mikaylus Öl.
Wir hatten lederne, lange Hosen in der Ausrüstung gefunden, die
durch Schlitze und Knöpfe in der Länge zu verändern
waren und hervorragend zum Reiten paßten. Fast die gesamten
Tage hatten wir die Pferde trainiert, alle Waffen ausprobiert und
unsere Körper bis an die Grenze des Erträglichen belastet.
    Mit Zügel- und Sattelhilfen, mit Sporen und den kurzen,
schmerzenden Strafen der Peitsche, durch sehr viel Beschäftigung
und mit unserem Willen hatten wir die besten Pferde so zugeritten,
daß wir zusammen mit ihnen wie die Kentauren wirkten; scheinbar
mit dem Sattel verwachsen, völlig entspannt und sicher reitend,
vollkommene Beherrscher der Tiere und dennoch nicht so vollständig,
daß wir den Pferden ihren Willen gebrochen hätten. Es
hatten sich Unterschiede ergeben; mit drei Pferden arbeitete ich
ausgezeichnet, zwei waren noch nicht genügend ausgebildet. Aber
von Tag zu Tag erzielten wir bessere Ergebnisse. Inzwischen hatten
die Tiere bereits gelernt, in Gruppen zu viert hinter dem Leitpferd
zu gehen, in dessen Sattel einer von uns saß - und dies sowohl
im kräfteschonenden Trab wie im schärfsten Galopp.
    In einem weiten Halbkreis kamen wir wieder zurück, feuerten
die Pfeile nach der anderen Seite ab, dann führten wir einen
Scheinangriff mit den Streitäxten durch, schössen die
Energiestrahlen in den Sand, holten die Pfeile in langsamem Galopp
aus der Puppe und hielten die keuchenden und schwitzenden Pferde an.
    „Es wird immer besser", sagte Zakanza schwer atmend.
„Mein Körper besteht nur noch aus Muskeln, blauen Flecken
und Prellungen. Kein Schekel Fett mehr."
    „Heute hat uns kein Abgesandter des Fürsten
beobachtet", meinte ich. „Wir sollten trotzdem mit den
geheimnisvollen Waffen nicht zu offen umgehen."
    „Und keine neuen Befehle von unserem Herrscher", sagte
Ptah. „Obwohl die Kometen immer drohender werden."
    Selbst die Priester in den Tempeln befragten ihre Orakel und
sagten Unheil und Flutkatastrophen voraus. Von Nacht zu Nacht wurden
die Köpfe der Kometen größer, die geraden Bahnen
heller und länger. Es bedeutete, daß die Köpfe, wie
groß und schnell auch immer, auf die Sonne zuflogen und ihre
Schweife vom Strahlungsdruck auf den Außenrand des
Planetensystems gedrückt wurden.
    Ich hob die Hand.
    „Ein schneller Galopp zurück zu Mikaylu, Freunde?"
    Wir schoben die Pfeile in den Köcher und den Bogen in die
Halterung am Sattel. Immer wieder hatten wir Kleinigkeiten geändert,
in mühevoller Handarbeit, ab und zu
    von Mikaylus Knechten unterstützt. Inzwischen war fast die
gesamte Ausrüstung so untergebracht, daß zur Benutzung nur
wenige Handgriffe genügten.
    „Einverstanden. Zeigen wir ihm, daß er es versäumt,
sich auf seine Traumabenteuer vorzubereiten!“ rief Zakanza,
setzte die Sporen ein und galoppierte an. Wir stoben in gestrecktem
Galopp aus der nördlichen Wüste auf Assur zu. Inzwischen
kannten uns die meisten Bauern, die Knechte und Mägde des
Fürsten und die Verwalter der Kanäle. Die Bewohner des
oberen Idiglat, aus der Vermischung mit Wüstennomaden und
nichtsumerischen Ureinwohnern entstanden, waren eine zähe und
harte Rasse. Ihr oberster Gott gab dem Umland und der Stadt seinen
Namen. Die Kultur kam aus dem Süden, ganz unzweifelhaft, und
irgendwann würde Naramshin seine Hand nach Babylon, Larsa und
dem Land am Buranun ausstrecken. Hintereinander donnerten wir die
schmalen Wege entlang und auf Mikaylus Gehöft zu.
    Die nördliche Front Assurs war wie eine gewaltige Wand aus
Fels, Hügeln und der Baumasse der Assur-Zikkurrat. Türme,
Tore und die ständig

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