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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sprechen, sagte er, und euch kennenlernen."
    Der Himmel färbte sich dunkelblau. Alle Geräusche, die
von dem Land und der Stadt auf uns eindrangen, waren leise, gedämpft
und etwas melancholisch. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Rampe,
die zum Tor hinaufführte. Kleine Patrouillen von Palastsoldaten
standen auf den Mauern und im Schatten der Torbogen.
    Assur war ein Gemeinwesen, dessen Teile ich leicht verändert
immer wieder kennengelernt hatte. Viele kleine Häuser mit
abweisenden Außenmauern, unzählige Gassen und Gäßchen
und ein, zwei breitere Gassen, die den Namen Straße nicht
verdienten. Sie führten vom Tor zum Tempel und zum Palast. An
einigen Stellen wurden Glutschalen und Lampen angezündet. Am Tor
zog Mikaylu am Zügel, und wir stiegen ab. Der Händler warf
die Leinen einem Gardisten zu.
    Wir gingen in die Richtung des Palasts. An vielen Stellen gab es
Spuren reger Bautätigkeit. Streng riechender Rauch stieg von den
Kesseln in die Höhe, in denen Erdpech erhitzt wurde. Man
brauchte es zum Einbetten von gebrannten Ziegeln, für Fundamente
und zur Uferbefestigung. Schriftmeißler arbeiteten mit
bronzenen Geräten und schlugen lange Reihen von
Keilschriftzeichen in mächtige Kalkstein-und Sandsteinblöcke.
Wir sahen viele Mauern aus Lehmziegeln in jedem Stadium der
Fertigstellung. Langsam begann sich alles Leben in die Innenhöfe
der Häuser und auf die flachen Dächer zurückzuziehen.
Der Weg, den wir nahmen, war voller Abfälle und Unrat, magere
Hunde und Ratten schnüffelten an Knochen und Speiseresten. Der
Händler stolperte über einen struppigen Köter und fing
sich
    gerade noch an einer Mauer ab. Er versetzte dem Tier einige
wütende Tritte. Jaulend flüchtete der Köter.
Ptah-Sokar sagte feierlich:
    „Tritt in Assur der Händler den Hund, so tut er es mit
oder ohne Grund. Wo bleibt die Eskorte?"
    „Sie erwarten uns am Palast oder vor dem Tempel",
antwortete Mikaylu und lächelte sehr zurückhaltend. Wir
kamen jetzt an eine im Bogen aufwärts führende Rampe. Hier
war die Umgebung gepflegter, die Wände waren gekalkt und von
breiten, farbigen Zeichnungen bedeckt oder mit Ornamenten aus
glasierten Tonziegeln in vielen verschiedenen Formen. Für mich
und die anderen war es offensichtlich, daß die Stadt Assur sich
anschickte, mächtiger und bedeutender zu werden. Dies setzte
voraus, daß es viele Menschen gab: Bauern, Diener und Soldaten.
Und einen Fürsten, der ehrgeizig und willensstark war und genau
wußte, was er wollte. Wenn alles stimmte, was wir über
Naramshin gehört hatten, war er dieser Mann. Am oberen Ende der
Gasse breitete sich ein Platz aus, von hohen, mächtigen Mauern
gesäumt. Einige Bäume breiteten ihre Äste über
Quadern, Mauern aus glasierten Ziegeln, weißgekalkten Flächen
und eckigen Zinnen aus. In einer Unzahl kleiner Nischen brannten
Lampen und leuchteten Statuen von Göttern und Göttinnen an.
Von irgendwoher ertönte der Gesang eines vielstimmigen Chores;
es waren tiefe, rauhe Männerstimmen. Der Umstand, daß sie
von jenseits der Mauern zu hören waren, machte aus dem Gesang
ein schauerliches, drohendes Geräusch. Mikaylu hatte bemerkt,
daß wir jede winzige Einzelheit angesehen und genau betrachtet
hatten. Er hielt an, deutete auf ein offenes Doppelportal und sagte:
    „Das ist der Palast. Er wird umgebaut und erweitert. Die
Kornspeicher sind schon fertig."
    Zwischen dem Palast und dem Tempel, dessen Säulen sich über
einem schwarzen Stufensockel erhoben, standen etwa hundert Soldaten.
Sie hielten die Speere hinter den Schilden senkrecht in die Höhe
und sahen uns an. Wir gingen ungehindert durch das Tor, durch einige
kleine Hallen, in denen Öllampen brannten oder Fackeln an den
Wänden steckten, dann zogen Diener einen schweren Vorhang zur
Seite.
    Wir sahen uns einem großen Saal mit schwarzem, poliert
erscheinendem Boden gegenüber, in dem sich schätzungsweise
sechzig Personen befanden. Die doppelte Menge Öllampen erhellten
den Raum nur unvollständig. Vor einigen Fenstern oder besser
freien Räumen zwischen kantigen Säulen hingen lange
Vorhänge. Mikaylu sagte leise:
    „Naramshin trägt das weiße Gewand. Dort, er kommt
gerade auf uns zu."
    Niedrige Hocker, ebensolche Tische, Felle über den Sitzen und
auf dem steinernen Boden, Waffen und Schilde an den Wänden und
ein umlaufendes Fries, in dem sich bildhauerische, buntkeramische und
malerische Elemente sehr stark und aussagekräftig mischten,
hoben die Bedeutung des Raumes hervor. Mit leise

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