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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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klatschenden
Sandalen kam der Fürst auf uns zu und hob eine Hand.
    „Das sind also deine Freunde, Händler des
Überflüssigen?" fragte er mit dunkler, nicht
unangenehmer Stimme. Er war ein schlanker, breitschultriger Mann mit
scharf ausrasiertem, in Wellen gelegtem Bart.
    „So ist es, Fürst. Sie wollen dich kennenlernen und
sind neugierig, worüber du mit ihnen sprichst."
    An diesem Abend war es unerträglich heiß und schwül.
Alle Gerüche und jeder Gestank der Stadt schienen sich hier im
Raum zu versammeln. Die Ölflämmchen flackerten und
sonderten lange Rußfäden ab. Aufmerksam betrachtete uns
Naramshin und erkannte, daß wir nicht aus Babylon oder dem Land
Sumer waren. Schließlich sagte er:
    „Nehmt einen Becher Wein, dann werden wir miteinander
sprechen. Ihr ahnt, daß ich Assur von allen anderen Städten
unabhängig machen will. Ihr seid ausgezeichnete Kämpfer;
ich habe euch einige Male zugesehen."
    Um uns gruppierten sich locker die anderen Besucher. Ich sah
Priester und viele Gardisten, einige Männer, die Händler
oder Spione sein mochten, eine Gruppe von Handwerkern mit schwieligen
Händen und etliche Schreiber. Ein Diener reichte uns große
Becher voller Wein. Naramshin nahm mich beim Unterarm und zog mich in
die Richtung einer Terrasse. Als wir fast zwischen den Säulen
waren, hörten wir alle von draußen ein zunächst
dünnes Jaulen, das in ein immer stärkeres Pfeifen überging
und in einem schwachen Krachen endete. Naramshin fuhr herum.
    „Was war das?" rief er. „Noch ein Zeichen des
Himmels?"
    Ich konnte es nicht deuten. Es hörte sich an wie das Geräusch
eines rasend schnell fliegenden Geschosses. Mein Extrasinn zischte
warnend:
    Ein Meteorit ist außerhalb der Stadt eingeschlagen!
    „Selbst wenn es ein solches Zeichen war", sagte ich
vorsichtig, nachdem ich meinen kurzen Schrecken überwunden
hatte, „so ist es schwer zu deuten. Wenn ich deine Rede richtig
deute, rubaa-rum Naramshin, dann willst du uns in deine Dienste
nehmen?"
    „Ich habe daran gedacht", erwiderte er. „Bist du
der Anführer eurer Gruppe? Schon eure Namen sagen mir, daß
ihr keine Spione aus Mari oder Babylon seid."
    „Ich bin der Anführer und nenne mich Atlan", sagte
ich und trank. „Wir kommen nicht von dort, aber wir sind nur
kurz in diesem Land. Wir warten auf ein Omen, das uns sagt, wohin wir
reiten müssen."
    „Ein Omen ist eine ernsthafte Götterbotschaft",
stimmte er zu. „Ihr wart im Tempel?"
    „Noch nicht", antwortete der Ägypter. „Wir
sind noch ein wenig fremd und nicht vertraut mit den Bräuchen,
Göttern und Großen Häusern von Assur."
    „Das ist schnell nachzuholen", bemerkte der Fürst.
Wir standen auf der großen Terrasse und blickten auf die Stadt,
einen Teil des umliegenden Landes und die Flußschleifen des
träge fließenden Idiglat. Der Gesang der Priester hatte
einem leisen Murmeln Platz gemacht, das unverändert unheilvoll
klang. Und wieder sprangen uns die Zeichen der Kometen an. Das Bild
hatte sich in erschreckendem Maß verändert.
    „Die Deuter der Eingeweide haben gesagt, daß Furcht
und Schrecken über das Land Subartu kommen werden. Aus dem
Norden, sagten sie!" flüsterte Naramshin. Er schien
skeptisch zu sein, was die Identifikation der Prophezeiung mit ihm
selbst betraf. Aus der Bewegung von Weihrauchschwaden, dem Verhalten
von Öltropfen im Wasser und der Lage von Gedärm und inneren
Organen von blitzschnell aufgebrochenen Schlachttieren sagten die
Leberschau-Priester die Ereignisse voraus. Schrecken würde nicht
nur über Subartu kommen, wenn die Kometen einmal erst gelandet
waren. Ich stieß Zakanza an und deutete zum Himmel.
    „Ich sehe es", murmelte er düster. „Ein
böses Omen ist es, und alles, was ich sehe und höre,
ängstigt mich."
    Schweigend und entsetzt starrten wir die Himmelszeichen an.
    Es waren sieben grelle Streifen, die zwischen den Sternen eine
Kurve beschrieben. Am rechten Ende verliefen sie waagrecht, dann
krümmten sie sich nach unten und auf uns zu. Die Komae,
gleichmäßig hell leuchtende Lichtpunkte, waren deutlich
abgesetzt und bildeten, scheinbar direkt auf uns zielend, ein
Siebengestirn. Fast nicht mehr zu erkennen war eine achte
Kometenbahn, die über den sieben verlief. Anstelle der kräftig
ausgeprägten Schweifstruktur besaß der achte einen
fadenförmig ausfasernden Schweif von geringerer Länge und
geringer Leuchtkraft. Auf uns wirkte die Erscheinung, als ob sie
binnen weniger Minuten herunterstürzen würde.
    „Dann muß der

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