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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach
Westen. Vier Männer und zwanzig Pferde, also jeweils ein
Reittier und vier, die Lasten trugen. Unser Wasservorrat war groß
und bot genügend Sicherheit. Alles andere war unsicher, aber
jeden Tag gab es neue Fortschritte. Mikaylu wurde schlanker und
sehniger. Nach drei Tagen hatte sein Muskelkater nachgelassen, und
inzwischen hatte er gelernt, sich richtig im Sattel zu halten und
fachmännisch mit den Pferden umzugehen. Wir schonten ihn nicht;
es war auch kaum möglich. Wir waren nicht besonders schnell,
denn der einzige nächtliche Befehl von ES hatte gelautet:
    REITET WESTLICH - EUER VORLÄUFIGES ZIEL IST BYBLOS!
    Tagelang hatten wir keinen einzigen Menschen gesehen. Wir
ernährten uns, um unsere Vorräte zu strecken, von den
Tieren, die wir jagten und schössen; Gazellen, Hasen, wilde
Enten, die, in Lehm gepackt, einen köstlichen Braten ergaben.
Das Land war, nachdem wir Assur verlassen hatten, meist eben,
trocken, öde und heiß. Wir wechselten ständig die
Pferde und gewöhnten alle Tiere an die Sättel und an uns.
Von Wasserloch zu Wasserloch verlief unser Ritt, praktisch also in
einem gemäßigten Zickzack. Beim Finden des bequemsten
Weges leistete die Panoramakarte hervorragende Dienste. Unterwegs
sammelten wir unaufhörlich alles Brennbare, um es des Nachts am
Feuer verwenden zu können. Wir nutzten, ebenso wie die
Nomadenstämme, jede winzige Überlebensmöglichkeit des
wüstenartigen Geländes aus. Jeder Grashalm und jeder
einzelne grüne Strauch wurden unerhört wichtig. Eine
winzige Oase hier, einen Tag später ein Wasserrest im Wadi eines
periodischen Flusses, der nächste Abend sah uns dann auf einem
Rasenfleck unter einigen dürren Bäumen, wo es kein Wasser
gab und wir unsere Schläuche öffnen mußten. Die
Pferde hielten sich ebenso gut wie die Männer, und wenn wir
tatsächlich Byblos erreichten, würde der Händler
ebenso wie festgeschmiedet im Sattel sitzen wie wir. Er nahm jegliche
Strapaze willig und ohne zu protestieren auf sich. Zakanza und Ptah
unterwiesen ihn im Gebrauch unserer langen ägyptischen Bogen;
auch er bemerkte nicht, daß sie aus fremdartigen Werkstoffen
bestanden. Wir vertrauten ihm auch einen der als Dolch gearbeiteten
Lähmstrahler an.
    Über den Kamm einer langgestreckten Düne ritten wir
direkt in den riesigen Ball der Sonne hinein. Sie übergoß
das Land mit einem dunklen Rot, und vor uns lag die Oase, das Ziel
dieses Tages. Wir spornten die Pferde und ritten schneller darauf zu.
Plötzlich riß Ptah den Arm hoch und rief: „Seht nach
rechts."
    Die Oase war nicht groß und keineswegs bedeutend, aber sie
besaß nach meiner Karte eine winzige Quelle, um die sich
struppige Palmen, einige Tamarisken und ein paar verkümmerte
Zedern gruppierten, unterbrochen von Mastixbüschen und
Sträuchern, deren Namen ich nicht kannte. Rund um den grünen
Fleck, der die Illusion einer Insel hervorrief, breitete sich weißer
Sand aus, vom Wind zu Rillen und Wellenmustern geformt. Rechts von
der dunklen Silhouette der Bäume lagen Gegenstände, die wie
bleiches Holz wirkten.
    In gestrecktem Galopp, die Lasttiere an langen Zügeln hinter
uns herziehend, stoben wir heran. Mein Extrasinn rief:
    Es sind Skelette. Und nicht einmal alt. Hinter den weißen
Knochenbündeln wölbte sich ein Wall auf. Als wir nahe genug
heran waren, erkannten wir aufgeworfene Sandmassen, Felsen und
winzige Kiesel. Im Boden befand sich ein Krater mit einem Durchmesser
von vierzig Mannslängen. Die Spuren eines Meteoriten, eines
Riesen unter den kosmischen Geschossen, lagen im letzten Tageslicht
vor uns. Wir hielten am Rand des Kraters an. Er wirkte vollkommen
trichterförmig, war etwa dreißig Mannslängen tief,
und ganz unten schien er sich mit Grundwasser gefüllt zu haben.
    An zwei Dritteln des Kreises lagen außerhalb die Skelette.
Teile des Sandes waren zu einer glasartigen Masse zusammengebacken.
Wir sahen Gerippe von schmächtigen Eseln, von schweren Ochsen
und von Menschen. Wir zählten fünfzehn Skelette, deren
Knochen teilweise zerbrochen waren.
    „Hat sie der Stein aus den Sternen getötet?"
fragte Mikaylu und stieg mit einem schnellen Schwung aus dem Sattel.
Er beugte sich zu einem männlichen Skelett hinunter und schob
Waffen und Trümmer von Gerätschaften zur Seite. Ein sauber
abgenagter Totenschädel grinste ihn an.
    „Die Wucht der verdrängten Luft und die Hitze haben sie
schnell getötet", sagte ich und stieg ab. Mich wunderte,
daß die Bäume in rund drei-, vierhundert Schritt
Entfernung

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