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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und
geschilderten Bilder und Szenen wieder vor dem geistigen Auge des
Geschichtsfachmannes auf.
    Atlan berichtete weiter:

9.
    Nun endlich, am hundertzweiten Tag des Rittes, entdeckten wir den
Volksstamm der Fischer. Die Karte hatte uns die Bucht gezeigt. Sie
lag am Nordstrand des Riesenkontinents, genau südlich von der
Spitze der fuß- oder stiefelähnlichen Halbinsel. Das
Gelände lag tief, es hatte auf unserem Weg einige kleine Sümpfe
gegeben, und heute war der Tag, an dem sich das Verhängnis
nähern sollte. Dies hatte uns ES mitgeteilt. Wir hatten weder
Karawanenpfade betreten noch Menschen gesehen in den letzten dreißig
Tagen. Drei Pferde waren verendet; es waren die schwächsten
unserer Gruppe gewesen. Die Fischer schienen eine abgeschlossene
Gemeinschaft zu sein, die nur selten oder nie Verbindung mit anderen
Gruppen hatten. Als wir entlang eines Beckens, in dem Meerwasser
verdunstete und sich Salz bildete, in das kleine Dorf einritten,
empfing uns totenähnliche Ruhe.
    „Die Boote sind alle auf den Strand heraufgezogen worden",
sagte Zakanza. „Die Männer fischen nicht."
    „Sie haben ebenso Furcht wie alle anderen", sagte ich.
Mikaylu hob freundlich grüßend die Hand, als ein
schlanker, hellbraunhäutiger Mann auftauchte. Er trug einen
Fischspeer. Wir ritten auf ihn zu und versuchten, die Größe
der Ansiedlung und die Zahl der Bewohner abzuschätzen. Mehr als
hundertfünfzig konnten es nicht sein.
    „Wir wollen zu euch", rief Ptah und gebrauchte einen
Dialekt, der aus verschiedenen Sprachen zu bestehen schien. „Nehmt
ihr uns auf? Wir sind keine Räuber."
    Wir waren abgerissen, staubbedeckt, voller kleiner Wunden, mit
steifen Muskeln und schmerzenden Knochen. Lange Barte bedeckten
unsere schwarzgebrannten Gesichter. Aber wir waren gesund und, trotz
allem, stark und bis zum Äußersten durchtrainiert.
    „Seid willkommen, wenn ihr uns helft!" rief der Mann.
Seine Worte schienen die Siedlung aus der Erstarrung zu wecken. Sie
hatten uns wohl längst kommen sehen. Viele fast nackte Fischer
kamen aus den Hütten. Uns hatte inzwischen eine kalte
Entschlossenheit erfaßt, wenn wir an die Ter-Quaden dachten. Um
so erleichterter waren wir, als uns fröhlich schreiende Kinder
und schlanke Frauen und Männer umringten. Das Leben am Wasser
hatte sie alle geprägt. Wir rutschten aus dem Sattel.
    „Wir helfen euch", murmelte ich mit hängendem
Kopf. „Aber zuerst müssen wir uns helfen. Vielleicht helft
ihr uns dabei ein bißchen."
    Eine Hütte war frei, das Gepäck wurde abgeladen, die
Kinder rannten kreischend mit den Pferden in die winzige Brandung des
Binnenmeeres. Die Tiere waren viel zu erschöpft, um zu scheuen.
Mit gemessener Würde stolzierte ein kleiner, verschrumpelter
Mann auf uns zu, mit krummen Beinen und einem winzigen Lendenschurz.
Er trug einen Fischspeer, der zweimal so lang war wie er selbst. Die
Harpune war auf das Feinste mit Schnitzereien und Sehnenschnüren
verziert. Der alte Mann deutete auf einen breitschultrigen braunen
Mann mit spitzer Nase und eckigem Kinn.
    „Das ist mein Sohn. Er kümmert sich um euch. Ich bin
hier der Älteste. Fragt immer und wegen allem Stelzenbein."
    „Wen?" erkundigte sich Ptah-Sokar verblüfft. Trotz
einer gewissen Unbekümmertheit befanden sich auch die einfachen
Fischer im Zugriff der Angst.
    „Mich."
    Der Sohn des Chefs oder Kaziken kam auf uns zu. Er zählte
schätzungsweise fünfundvierzig Sommer. Wache Intelligenz
funkelte aus seinen hellen Augen. Er deutete auf die Sonne und fragte
mit einer trockenen, selbstbewußten Stimme:
    „Ihr kommt wegen der sieben Kometen?"
    Da die Fischer ausnahmslos Zeugen unseres verzweifelten Kampfes
sein würden, beantwortete ich seine Frage so ehrlich wie
möglich.
    „Wir sind gekommen, um sie zu vertreiben. Wir wissen noch
nicht, wie das geschehen soll. Wir brauchen euren Schutz."
    Stelzenbein, der seinen Namen wohl von seinen dünnen Waden
hatte, nickte.
    „Reichlich kühne Idee, das", sagte er brummig.
„Bleibt hier. Weit und breit gibt es keine Quelle und keine
Menschen."
    „Wir reinigen uns zuerst", sagte Zakanza. „Dann
waschen wir unser Zeug und sichten unsere Ausrüstung. Es wäre
schön, wenn ihr ein paar große Fische für uns braten
würdet."
    Stelzenbein schien nicht nur in dieser Frage seine persönliche
Überzeugung zu haben. Er betonte:
    „Tut, was ihr für richtig haltet. Fragt mich. Ich weiß
alles."
    Nicht ohne Sarkasmus bemerkte Mikaylu: „Wir haben uns schon
immer gewünscht, einen solchen

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