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PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

Titel: PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dreißig Minuten riß
ihm endgültig die Geduld. Wutschnaubend machte er sich auf den
Weg zum Kapitän, um ihn ein paarmal durch die Luft zu schwenken.
Vielleicht ließ er dann bei der nächsten Überholung
seines fliegenden Rasenmähers isolierende Elemente einbauen.
    Vorbei an rostfleckenübersäten Wänden stampfte er
durch den Korridor, erreichte endlich die Zentrale und hieb die Faust
auf den Schalter, der den Öffnungsimpuls gab. Es knackte
verdächtig, aber der Schalter hielt der jähen Belastung
stand. Kreischend und schleifend glitt das Schott zur Seite und gab
den Weg in die Zentrale des Springerschiffs frei. Die Springer, die
sich darin aufhielten, nahmen Kasoms Eintreten nicht einmal wahr.
    Hinter dem Ertruser schloß sich das Schott automatisch
wieder. Der USO-Spezialist blieb stehen und beobachtete. An der
altersschwachen Positronik flacker
    ten Warnlämpchen. Irgendwo in den Tiefen des Schiffes
kreischte Metall unter Höchstbelastung. Letatz fluchte wie ein
erboster Spanier und nannte seine Sippenangehörigen unfähige
Stümper, die seiner Ansicht nach zu nichts anderem taugten, als
ohne Raumanzug aus der Hauptschleuse geworfen zu werden. Letatz besaß
eine kräftige Lunge und eine Lederkehle. Seine Reibeisenstimme
kam sicher nicht von ungefähr; immerhin übertönte er
den Maschinenlärm um eine beträchtliche Phonzahl.
    Kasom warf dem Bordrechner einen prüfenden Blick zu. Aus den
aufleuchtenden Warnkontrollen ging eindeutig hervor, daß die
Synchronisation der Antriebssysteme nicht stimmte. Offenbar paßten
Springer-Triebwerke arkonidischer Bauart und die Vor-lauf-Brennsätze
des terranischen Kalup-Konverters nicht so richtig zusammen, wie es
ursprünglich geplant war. Dennoch war Kasom erleichtert, es
nicht mit einem der alten Transitionsantriebe zu tun zu haben. Der
Transitionsschock beim Sprung durch den Hyperraum würde von ihm
zwar noch verkraftet werden, nicht aber von Lemy. Der Siganese hätte
fürchterlich leiden müssen. Ent- und Rematerialisation
waren äußerst schmerzhafte Prozeduren, aber bei dieser Art
des überlichtschnellen Fluges unumgänglich, da das Schiff
nur als fünfdimensionaler Energieimpuls den Hyperraum zu
durchqueren vermochte. Der Kalupsche Kompensationskonverter dagegen
arbeitete auf völlig anderer Basis. Er schuf um das Schiff eine
Halbraumzone und riß es damit in den Linearraum, die
unerforschte Sphäre zwischen Einstein-Universum und Hyperraum,
um dort quasi unbegrenzt beschleunigen zu können. Dieser
Übergang war im Gegensatz zur Transition weich; weder bemerkten
die Insassen des Raumschiffs etwas von dem Vorgang, noch waren
Strukturerschütterungen anzumessen. Letzteres war wohl der Haupt
    grund, aus welchem immer mehr Springer dazu übergingen,
immense Summen in die Anlage eines im Gegensatz zu
Transitionstriebwerken erheblich teureren Kalupkonverters zu
investieren. Denn nicht wenige Galaktische Händler tätigten
ihre Hauptgeschäfte in den heißen Zonen der Galaxis,
meistens jenseits der Legalität. Kasom schätzte, daß
auch Letatz zu dieser durchtriebenen Sorte von Geschäftemachern
gehörte.
    Er machte sich durch ein lautes Räuspern bemerkbar. Trotz des
Maschinenlärms und durch Letatz‘ Gefluche war das Geräusch
deutlich vernehmbar. Wenn ein Ertruser sich räuspert, klingt es
wie eine Explosion. Dementsprechend zuckte Letatz erschrocken
zusammen, fuhr herum, sah Kasom im Eingang der Zentrale stehen und
fluchte beruhigt weiter.
    „Hä-ähemm!“ machte Kasom noch einmal. Jetzt
riskierte Letatz es doch, ihm eines seiner ungewaschenen Ohren
entgegenzuhalten. „Bitte, Herr Ultraingenieur?“
    „Geht der Flug nicht etwas leiser?“ fragte Kasom
wütend. „Neben meiner Kabine tobt ein Maschinchen und
raubt mir den letzten Nerv!“ Letatz grinste den Ertruser
respektlos an. Im gleichen Moment begann ein Ventilator zu klappern.
Kasom hob ungnädig die Brauen. Plötzlich begriff er, was
das für eine Maschine war, die neben seiner Kabine dröhnte.
Genauso hatte das Geräusch auch begonnen, mit einem wüsten
Klappern und Rasseln ...
    Die Luftumwälzungsanlage!
    O Himmel, dachte Kasom und holte tief Luft. „Wenn hier nicht
augenblicklich Ruhe herrscht, dann ...“
    Er sah zur Positronik, die leise vibrierte. Entschlossen griff er
über die Schulter des Patriarchen hinweg zum
Holzkisten-Kommandopult und betätigte einen Schalter. Ein
heftiger Ruck erschütterte das Schiff, und abrupt hörte der
Lärm auf. Nur ein leises, gleichmäßi
    ges Rauschen war noch zu

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