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PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC

Titel: PR TB 197 Lenkzentrale CONDOS VASAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mindestens vier Stunden außer Gefecht gesetzt sein.
Anschließend hetzte ich zum Springerschiff hinüber und
prüfte dabei nach, ob ich Lemy noch besaß. Der Herr
Generalmajor war noch anwesend. Ob er sich bei dem Gerangel in meiner
Brusttasche auch
    wohl fühlte, war eine andere Frage, die zu klären ich im
Moment nicht das geringste Interesse besaß.
    Ich stürmte die Rampe empor, stieß den grinsenden
Springer zur Seite und schloß das Schleusenschott im
Handbetrieb. Das Licht flammte auf, und dann sah ich mir den Burschen
genauer an.
    Er sah genauso verkommen aus, wie man sich einen Vertreter seiner
Gattung für gewöhnlich vorstellte. Er grinste jetzt auch
nicht mehr, sondern starrte mich ziemlich erbost an. Sein
ausgestreckter Arm deutete anklagend auf das geschlossene Schott.
„Die Rampe war noch nicht eingefahren“, lamentierte er.
„Was das wieder an Reparaturen kostet ... außerdem: was
bekomme ich für das Offenhalten der Schleuse, Herr
Ultraingenieur?“
    Ich zeigte ihm mein schönstes Grinsen. Da hatte ich doch
tatsächlich das häßliche Knacken überhört,
mit dem das sich schließende Schott die im Wege stehende Rampe
einfach abtrennte. Ja, der Rost ...
    „Meinen heißen Dank bekommst du, Händler“,
sagte ich. „Bring mich in die Zentrale zu deinem Patriarchen,
oder ich ziehe dir die Hosen stramm.“ Bei diesen Worten stellte
ich mir Lemys entsetztes Gesicht vor. Der Kurze hätte sich
natürlich erheblich gewählter ausgedrückt.
    Ich hatte die Genugtuung, den Springer beim Anblick meiner Hände
erblassen zu sehen. Wahrscheinlich versuchte er sich die angedrohte
Behandlung vermittels meiner Baggerschaufeln bildlich vorzustellen,
und das verhalf ihm dann zu einer emsigen Aktivität, verbunden
mit immenser Höflichkeit. Er rang sich sogar zu einer artigen
Verbeugung durch. Mit einem solchen Prachtmenschen, wie ich es bin,
legt sich eben niemand gern an. Die drei Leute aus Mercants Garde
hatten sich die Sache mit ihren Blastern garantiert auch anders
vorgestellt!
    Der Händler führte mich durch das Schiff, und ich war
nahe daran, in Ohnmacht zu fallen. Der Kurze hatte es in diesem Fall
gut; der Gestank wurde durch den Stoff meiner Brusttasche gefiltert
und erreichte seine Nase nur in erheblich abgemilderter Form. Ich
hatte ihn in Originalstärke zu ertragen. Aber nicht nur der
Gestank war enorm, auch die Schäden und Roststellen. Ich
erinnerte mich daran, daß vor rund siebzig Jahren bei dem
Einsatz auf Haknor meine KASO-V von den USO-Technikern als ein
Pendlerschiff hergerichtet worden war. Damals war es künstlich
so gemacht worden und sah nur aus, als ob; unter den Schadstellen
hatte sich perfekte Technik und bester Terkonitstahl befunden. Hier
war alles echt und noch katastrophaler. Dieses Raumschiff sprach
allen Sicherheitsvorschriften förmlich Hohn. Ich begann mich
etwa so zu fühlen wie ein Schiffbrüchiger auf hoher See,
der nur noch eine Decksplanke als letzten Halt besitzt. Es fehlte nur
noch, daß auch der Transitionsantrieb dieses fliegenden
Trümmerhaufens seine speziellen Eigenheiten besaß - bei
Springerschiffen ist alles möglich, auch das normalerweise
Unmögliche.
    Nach einer Odyssee durch Korridore und Antigrav-schächte,
vorbei an freiliegenden Starkstromleitern, an rostenden Stahlwänden
mit losen Verschraubungen, erreichten wir nach geraumer Zeit die
Zentrale. Es ist mir heute noch rätselhaft, wieso es Raumschiffe
gibt, die rosten können. Metall rostet gewöhnlich nur, wenn
es mit Wasser und Luft in Berührung kommt. Beides gab es im
Weltraum aber nicht, und die kurzen Phasen des Aufenthalts auf
Planeten konnten unmöglich derlei verheerende Folgen nach sich
ziehen. Hinzu kam, daß fast ausschließlich
Springerschiffe von diesem Rostfraß befallen wurden -
ausgerechnet diese Sternenzigeuner, die selten länger als zwei
oder drei Tage auf einem Planeten blieben. Die LETATZ III je
    denfalls war das absolute Musterexemplar einer Rostaufwerfung.
Wenn das Schiff so gut flog, wie es rostete, war der Erfolg der
Mission gesichert.
    Vor mir glitt das Sicherheitsschott der Zentrale zur Seite. Das
heißt, vor langer Zeit einmal hatte es die Bezeichnung
„Sicherheitsschott“ beanspruchen können. Jetzt war
es ein knackendes, knarrendes Ding, das in seinen Lagern schleifte
und kreischte.
    Ich trat ein und sah mich um. Es war, als habe mir jemand mit
einem Dampfhammer vor die Stirn geschlagen. Großer Saturn mit
Ring und Silberstern - Leute wie Patriarch Toge Letatz

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