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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschützt durch Haut, Muskeln und zwei
    schmale Sehnen, leichter verletzbar als jede andere Stelle des
Körpers - an dieser Stelle war die Operation ein
lebensgefährliches Risiko für einen Quacksalber wie mich.

13.
    Fünf Nächte später lag das Mondlicht voll auf dem
Antlitz des Gottes Seth, dessen Tempel am Rand des Sandes errichtet
war und gewissermaßen auf Akoris herunterblickte. Aus den
Unterkünften der Fellachen, der Arbeiter und Handwerker, deren
Dächer und Mauern sich in der Unteren Stadt berührten,
drang undeutlicher Lärm. Die Mitte der Nacht kam näher. Die
Nilwellen plätscherten, Wasservögel und Fische bewegten
sich im Schilf. Dhana-Apopi und Panfil-Sakor, die Kämmerer des
Pharao, schliefen irgendwo der Genesung entgegen. Die Operationen
waren nicht schwierig, aber erschöpfend gewesen. Fünf
Symbionten waren ausgeschaltet worden. An meiner Seite richtete sich
Shainsa auf und flüsterte:
    “Du bist unruhig, mein Geliebter. Du solltest schlafen."
    Ihr Körper war wunderbar kühl. Das dunkle Haar lag auf
ihren Schultern. Ihre Hand legte sich auf meine Stirn, ich erwiderte:
    “Ich denke an morgen. Die Operation wird schwierig werden,
und deshalb bin ich unruhig. Außerdem macht mich das Mondlicht
rasend."
    Hinter den hauchdünnen Gespinsten der Mückenvorhänge,
die unser Lager umgaben, hing das narbenverwüstete Gesicht des
vollen Mondes wie eine unverhüllte Drohung über dem Land.
Palmenwipfel, Sanddünen und die Raster der Äcker
veränderten in dem grellen Licht ihr Aussehen. Eine
gespenstische Welt breitete sich rundherum aus. Ich merkte, wie ich
fröstelte.
    “Ich vertraue deiner Kunst. Ich habe zweimal zugesehen, wie
du die Krankheit der Haut besiegt hast."
    Ihre Worte beruhigten mich nur mäßig. Das Gefühl
der Spannung und Angst blieb. In dem merkwürdigen Licht glänzten
auch die Schnörkel der armbandähnlichen Tätowierung an
Shainsas Handgelenk. Ich setzte mich auf, wickelte das feuchtkalte
Tuch von dem Tonkrug und nahm einen tiefen Schluck.
    “Wenn wir nicht hier liegen und uns lieben würden",
brummte ich, “hätte ich keine Angst um dein Leben."
    Hörte der Symbiont mit? Erkannte er mich als seinen Feind?
Ich schüttelte mich. Shainsa klammerte sich an meine Schultern
und flüsterte:
    “Morgen abend ist alles vorbei. Ich habe weitaus mehr Angst
als du, Atlan-Aakener."
    Ich erwiderte:
    “Ich glaube es dir. Aber es sind nicht nur diese Umstände,
die mich unruhig machen."
    Einen Viertelmond lang war ich schon in Akoris. Zakanza-Upuaut
hatte sich nicht gemeldet. Es gab keine Neuigkeiten und keinerlei
Informationen über die
    achtzehn verbleibenden Symbionten und die Spieler. Ich schüttelte
die trüben Gedanken ab und küßte Shainsa. Ihr
aufregender Körper preßte sich leidenschaftlich an mich.
Wir umarmten uns und sanken auf das Lager zurück. Irgendwann in
der zweiten Nachthälfte schliefen wir erschöpft ein. Ein
gellender Schrei weckte mich. Eine Stimme dröhnte in meinem
Schädel.
    Gefahr! Wenn du nicht sofort reagierst, bist du verloren ...
    Die warnende Stimme meines Extrahirns wurde schwächer und
verstummte schließlich. Ich sprang taumelnd auf und versuchte,
zu begreifen. Shainsa lag schlafend auf der Seite. Ihr Gesicht war
völlig entspannt. Ein glückliches Lächeln spielte um
ihre dunklen Lippen. Ich stand starr da und sah mich um. Nichts regte
sich auf der Terrasse und im Gras des Gartens Plötzlich begann
ich zu zittern. Etwas Fremdes war in mir und versuchte, gegen den
lautlosen Widerstand des Extrahirns, von mir Besitz zu ergreifen.
    DER PARASIT!
    Aus meiner Kehle kam ein qualvolles Stöhnen. Mit einem Satz
war ich auf der anderen Seite des Lagers und streifte mit
ausgebreiteten Fingern das volle Haar Shainsa-Tars aus ihrem Nacken.
Ich taumelte zurück, als mich der Schlag der sicheren Erkenntnis
traf. Die Stelle zwischen Haaransatz und Hals, an der jener
Plasmaklumpen jahrelang geklebt hatte, ein helleres Stück Haut,
von winzigen Stichen und Schnitten bedeckt, war leer. Der Parasit war
während des Schlafes der Erschöpfung von Shainsa auf mich
übergegangen. Der Logiksektor schwieg, gelähmt und offenbar
besiegt. Ich horchte in mich hinein, aber es gab weder eine innere
Stimme noch gedankliche Befehle, die mich zu einem willenlosen oder
versklavten Wesen zu machen versuchten. Ob die Folgen der
Beeinflussung für mich negativ oder positiv waren, interessierte
mich nicht. Ich hatte nur grauenhafte Furcht, meinen freien Willen zu
verlieren. In rasender Eile

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