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PR TB 199 Die Parasiten

PR TB 199 Die Parasiten

Titel: PR TB 199 Die Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorhängen des kleinen Portals ein anderes Mädchen
hervor, näherte sich mir scheu und lispelte:
    “Meine Herrin Shainsa-Tar erwartet dich, großer Arzt.
Komm. Ich bringe dich zu ihr."
    Ich stand auf und folgte ihr entlang der gekurvten Wege eines
kunstvoll angelegten Gartens. Je mehr ich vom Haus und seiner näheren
Umgebung sah, desto mehr spürte ich die ersten Anzeichen einer
Verzauberung. Meine Neugierde wuchs. Ich kam an kleinen Teichen
vorbei, von denen wasserbrütende Vögel aufflogen. Das
Innere des Hauses war kühl und von Wohlgerüchen erfüllt.
Treppen führten aufwärts, Lachen und Kichern drangen hinter
schweren Vorhängen hervor, und schließlich wurde ich auf
der bereits bekannten Terrasse allein gelassen.
    Auch der nächste Anblick überraschte mich. Unter einem
weit und schwungvoll ausgespannten Sonnensegel stand auf steinernen
Böcken ein hölzerner Tisch. Davor war ein hochlehniger
Sessel. Auf der Platte breiteten sich Zeichnungen aus, die mich an
Stoff- oder Teppichmuster erinnerten. Vor dem Tisch blieb ich stehen
und lächelte.
    “Aus einer Magd wird in wenigen Augenblicken die Herrin",
sagte ich anerkennend. Die junge Frau, die ich ganz zuerst getroffen
hatte, saß vor mir und lächelte zurück. Sie war ganz
in Weiß gekleidet, und der Sessel war mit dem Fell schwarzer
Lämmer ausgeschlagen. Erst jetzt sah ich es ganz genau:
Shainsa-Tar war von außergewöhnlicher Schönheit und
Anziehungskraft. Ihr seidiges schwarzes Haar fiel auf die rechte
Schulter.
    “Wir Frauen spielen viele Rollen gleichermaßen gut",
erwiderte sie mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme. “Es
gibt allerdings Rollen, die wir nicht zu spielen brauchen."
    Ich stützte mich auf die Tischplatte und blickte in ihre
abgrundtiefen Augen. “Jeder Mann wäre überrascht",
bekannte ich. “Ich bin es auch. Ich frage mich
    allerdings, warum ausgerechnet eine so schöne Frau, wie du es
bist, mich dringend zu sehen wünscht."
    Shainsa-Tar war genau an der Grenze zwischen voll erblühtem
Mädchen und einer Frau, deren Schönheit nach fünf
Jahren zu welken beginnen würde. Schlank und dennoch
verführerisch, voller anmutiger Kurven und keineswegs von jener
ausladenden Schwere, wie sie alternde Frauen leicht ergriff - kurzum
eine Frau, die es unter Tausenden nur einmal gab. Ich bemerkte, daß
über dem linken Handgelenk in der attraktiv gebräunten
hellen Haut sich eine sonderbare Art von Schmuck befand. Es war eine
Tätowierung, die golden glänzte und schimmerte.
Blütenmuster, Mäander und verschlungene geometrische Formen
bildeten ein fünf Finger breites Armband, das in einen gewagten
goldfarbenen Schnörkel auslief. Ich riß meinen Blick von
den verführerischen Linien dieses rätselhaften Schmuckes
und ihres Körpers los und sah wieder in ihr Gesicht. Ein
winziger Muskel unter ihrem Auge zuckte nervös. Mein Extrahirn
erinnerte mich wispernd:
    Denke daran, was Ptah über den angegriffenen Verstand der
drei Befallenen gesagt hat!
    Ich rief mir die spärlichen Informationen ins Gedächtnis
zurück und entzog mich schnell der ausgeprägten
Faszination. Ihre Antwort auf meine gezielte Frage ließ mich
aufhorchen. “Männer wie Ptah, ich kenne nur wenige dieser
Stärke und geistiger Beweglichkeit, erzählen ungern von
anderen Männern. Von dir erzählte er vieles. Er sagt, daß
du besser bist als er. Dies und der Umstand, daß du vielleicht
in der Lage bist, mein Hautleiden und meine Verwirrung zu kurieren,
ließen mich neugierig werden. Ich sage, daß ich von dir
ein schwaches Bild hatte. In Wirklichkeit bist du stattlicher,
ausdrucksvoller und eine wahre Herausforderung anjede Frau."
    Zunächst blieb ich sprachlos. Seit sehr langer Zeit hatte
niemand so mit mir gesprochen. Die Frau begann mich zu faszinieren.
Warum aber war sie eine der menschlichen Marionetten, die von den
Spielern zur Errichtung eines Weltreichs gebraucht wurden? Ich würde
die Erklärung vermutlich bald bekommen.
    “Ich bin solche Gespräche nicht gewohnt", wich ich
aus. “Ich mag ein wenig besser als andere Männer sein,
aber zu einer solchen Begeisterung besteht wahrhaftig kein Grund."
    Sie strahlte mich an und deutete auf die Zeichnungen und
eingeritzten Muster. “Ich lebe für Farben und Formen. Ich
erkenne Schönheit, wo ich sie sehe. Ich merke und weiß,
wie gute Ware auszusehen hat. Du bist mehr als gute Ware." “Mag
sein. Jedenfalls soll ich die Wucherung deiner Haut entfernen, wie
mir Ptahs Bote sagte."
    “Nachdem du sie bei Sakor und Dhana

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