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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fast schon unsittlich aus; man konnte Ruhans
Ohren sehen. Im Dorf wäre bei diesem Anblick das Getuschel nicht
mehr zu stoppen gewesen.
    „Du siehst verdrießlich aus“, sagte Ruhan.
„Komm, setz dich neben mich.“
    Nador zuckte zusammen. Fast hilfesuchend sah er sich nach Jeller
um, dann nahm er zögernd Platz.
    „Wir sollten ein paar Dinge klären, bevor wir
aufbrechen“, sagte Ruhan. „Was weißt du von den
Oberen Regionen?“
    Nador wollte erschreckt aufspringen, aber Ruhan zog ihn wieder
zurück.
    „Nichts“, beteuerte Nador hastig. „Gar nichts.“
    Zum ersten Mal in seinem Leben bekam er es mit der Angst zu tun.
Ruhan schien wild entschlossen, keine der ungeschriebenen Regeln mehr
zu beachten. Anstatt sich zusammenzunehmen und ein wenig Einsicht zu
beweisen, wurden ihre Reden noch herausfordernder, ja fast schon
blasphemisch.
    „Ich habe immer ganz genau zugehört, wenn davon die
Rede war“, sagte Ruhan. Es schien ihr nicht das geringste
auszumachen, über solche Themen zu reden.
    „Es heißt, daß es nicht nur das Land gibt, in
dem wir leben“, sagte Ruhan. Sie schien gewillt, keine
unerfreuliche Einzelheit auszulassen. „Es heißt, daß
es noch höhere Regionen gibt. Dort soll es auch Leben geben,
Menschen wie uns. Und es heißt weiter, die Berggötzen
würden den Zugang zu diesen höheren Regionen behüten
und verteidigen. Und daß das Glück über unsere Welt
käme, wenn es uns gelänge, diese oberen Regionen zu
erreichen.“
    „Kein Glück“, sagte Nador hastig. „Im
Gegenteil, sogar das Reden über... du weißt schon...
bringt Unglück über unser Volk.“
    „Wir gehören nicht mehr dazu“, erinnerte ihn
Ruhan.
    „Ich bin verstoßen worden, und dir wird man es niemals
verzeihen, daß du mit mir gereist bist.“
    ,Gleichviel“, versetzte Nador. „Es wird Gründe
geben, weshalb man über diese Dinge nicht sprechen darf. Und die
Berggötzen läßt man auch besser in Ruhe.“
    „Du hast recht“, mischte sich Jeller ein, der langsam
näher kam. „Ärger haben wir wahrhaftig genug.“
    „Macht, was ihr wollt“, sagte Ruhan energisch. „Ich
werde zuerst mit euch ziehen und mir dieses Ding ansehen, das dort
gelandet ist. Und dann...“
    Die beiden Männer sahen Ruhan erwartungsvoll an. Die Frau
lächelte.
    „... und dann werden wir den Naquar hinaufmarschieren und
uns den Wohnsitz der Berggötzen ansehen.“
    Jeller nickte bedächtig.
    „Ich habe mir so etwas gedacht“, sagte er halblaut.
„Du weißt, daß keiner von uns diese Sache überleben
wird, Ruhan?“
    „Möglich“, sagte die Frau. „Habt ihr
Angst?“
    Jeller lachte unterdrückt.
    „Selbstverständlich“, sagte er. „Vorwärts!“

7.
    „Vorwärts!“ trieb Varn Hister seine Leute an.
„Die Unsterblichkeit wartet auf euch, Leute.“
    „Was hilft es, wenn ich vorher an Erschöpfung zugrunde
gehe“, ächzte Hardan Seccar. Er war in Schweiß
gebadet, und den anderen ging es nicht besser.
    Die Hitze war mörderisch, und Varn Hister war kein Mann der
Geduld und Nachsicht. Unbarmherzig trieb er den Trupp voran, mit
Versprechungen, Lockungen -und mit handfesten Drohungen.
    Seit zwei Tagen war die Gruppe unterwegs. Sie waren gut
vorangekommen, nicht zuletzt dank der unaufhörlichen Antreiberei
des fanatischen Hister.
    Die Angaben der Karte schienen zu stimmen. Ein Savannengebiet war
zu durchqueren, danach mußte ein Fluß überwunden
werden. Nach Seccars oberflächlicher Schätzung war die
Gruppe von diesem Fluß noch knapp zwei Tagesreisen entfernt. Es
würde ein gehöriges Stück Arbeit werden, daran war
nicht zu zweifeln.
    Die Lage hatte sich ein wenig entspannt. Knudsson hatte sich von
seiner Verletzung weitgehend erholt; wahrscheinlich würde er am
nächsten Tag selbst gehen können. Danach konnte das
improvisierte Krankenbett als Transporter für Nutzlast verwendet
werden. Das mußte zwangsläufig die Geschwindigkeit des
Marsches erhöhen.
    Vanessa Carmichael mühte sich nach Kräften, ihre Aufgabe
zu erfüllen. Obwohl sie wußte, daß sie an ihren
Leistungsreserven Raubbau trieb, biß sie die Zähne
zusammen und schleppte unermüdlich ihre Traglast; sie
befürchtete insgeheim, der boshafte Hister würde das, was
sie nicht mehr zu tragen vermochte, dem ohnehin überanstrengten
Homer G. Adams aufbürden.
    Der Halbmutant hielt sich großartig. Hardan Seccar wußte,
wie schwer die Last war, die Adams zu tragen hatte, und er wußte
auch, was für Kräfte und wieviel Zähigkeit es
brauchte, diese Belastung in der

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