PR TB 202 Verschwörung Der Computer
grünen Leuchtpfeü ununterbrochen
seine Position darstellte. Da ein blinkender grüner Lichtpunkt
gleichzeitig die Position des Forschungslaboratoriums Cesare
Sebastian! markierte, hätte nur ein Idiot sich verfliegen
können.
Die Computer der Verkehrskontrolle wachten dennoch ständig
über ihn. Er merkte es an den Warnungen vor zwei
Luftraumüberbelastungen auf dem direkten Kurs und einmal an der
Warnung vor einem Gleiter, dessen Pilot sich nicht an die
Verkehrsvorschriften gehalten hatte und zum Schutz anderer
Verkehrsteilnehmer mit einem Traktorstrahl auf die Erde herabgeholt
wurde, dabei aber infolge wilder, wenn auch vergeblicher
Ausbruchsversuche gefährlich nahe an den Transportgleiter Earnys
herankam.
„Ein Verrückter!" sagte Earny, als er den bewußten
Gleiter dicht vor sich absinken sah, dabei wild hin und her ruckend.
Zwei Polizeigleiter rasten mit schrill heulenden Sirenen heran und
drängten einen anderen gefährdeten Gleiter ab.
Wenige Minuten später landete er im Innenhof des elfstöckigen
Gebäudekomplexes, der noch aus den Zeiten der Aphilie stammte
und nach den notwendigen Reparaturen und technischen Installationen
dem
bekannten Subatochemiker Cesare Sebastian! als
Forschungslaboratorium diente. Hier befaßte er sich mit der
Entdeckung neuer subatomarer Gesetzmäßigkeiten und der
Umwandlung einfachster chemischer Elemente in kompliziertere nach
immer rationelleren Methoden.
„Hallo! Ich rufe den Piloten des soeben gelandeten
Gleiters!" erscholl eine Lautsprecherstimme. „Sie sind
nicht angemeldet! Verlassen Sie Ihren Gleiter nicht eher, als bis
unser Wachpersonal Sie dazu auffordert!" Grinsend sah Earny
mehrere uniformierte und bewaffnete Männer aus einer Tür
stürzen und in seine Richtung laufen. Cesare Sebastian! hatte
seine Erfahrungen mit Industriespionen und Konkurrenzsaboteuren
gesammelt und schützte sich entsprechend vor Wiederholungen.
Er wartete, bis sein Gleiter umstellt war, dann öffnete er
die linke Tür und rief:
„Melden Sie Mister Sebastian!, Mister Earny wolle ihn im
Auftrag seines Freundes Kyron Barrakun sprechen !"
„Das kann jeder sagen", erwiderte ein älterer
Wachmann mißtrauisch. Er zuckte zurück, als Earny die
fehlende Deckungsgleichheit seiner unterschiedlich langen
Gesichtshälften bis zum Extrem übertrieb und gleichzeitig
einen Speichelfaden synthetisierte, der vom linken Mundwinkel
spinnwebfadengleich aus dem Gleiter schwebte. „Beschreiben Sie
Ihrem Chef meine apollonische Visage, dann weiß er, wer da
ist!" sagte er sabbernd.
Einige Wachmänner lachten, andere starrten ihn finster an und
fummelten an ihren Paralysatoren herum.
Der ältere Wachmann, anscheinend Chef der Wachmannschaften,
riß sich zusammen. Er schaltete seinen Armband-Telekom ein,
sagte einen Kode auf und sprach gleich daraufzu Cesare Sebastiani
persönlich. Earny sah es daran, daß er Haltung annahm.
Als er das kurze Gespräch beendete, wirkte seine Miene
ungläubig. Es kostete ihn sichtlich Überwindung, zu sagen:
„Mister Sebastiani heißt Sie herzlicl willkommen,
Mister Earny. Er hat mich ermächtigt, Sie in die Prüfhalle
für Arbeitsmaterial zu führen. Darf ich zusteigen, Mister
Earny?"
Earny nickte.
„Nur zu, mein Sohn! Und stören Sie sich nicht an dem
Bewußtlosen, der auf meiner rechten Seite liegt."
Der Wachmann schluckte, als er um den Gleiter herumgegangen war
und beim Einsteigen den bewußtlosen und gefesselten Sunio
Kanert sah. Aber er enthielt sich eines Kommentars, da er sich
offenbar sagte, daß es ihm nicht zustünde, die Lauterkeit
einer Person anzuzweifeln, die sein Chef herzlich willkommen geheißen
hatte.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis Cesare Sebastiani auf der
Verladerampe der Prüfhalle erschien. Er erkannte Earny sofort
und
winkte ihm zu.
Earny stieg aus und winkte zurück.
Der Wachmann stieg ebenfalls aus, dann deutete er auf die
Steuerkanzel des Tränsportgleiters.
„Dort liegt ein bewußtloser und gefesselter Mann,
Mister Sebastiani!" sagte er mit vorwurfsvollem Seitenblick auf
Earny.
Earny nickte.
„Kann ich im Beisein Ihres Wachhunds reden, Mister
Sebastiani?" Sebastiani lachte.
„Reginald Urbanow genießt mein volles Vertrauen,
Earny. Er darf alles hören, was du mir zu sagen hast."
Earny sah, wie Reginald Urbanow die Brust vorwölbte - und
dann überraschend zwinkerte.
„Er ist tatsächlich in Ordnung", meinte er. „Ich
schlage vor, wir packen erst einmal Kyron und Carilda aus, bevor wir
zur Sache kommen."
Er ging zur
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