PR TB 202 Verschwörung Der Computer
lassen und der
Maschine den strikten Befehl erteilt, jeden Fluchtversuch zu
verhindern." Kyron wurde ebenfalls blaß.
„So weit hat es also schon um sich gegriffen!" sagte
er. „Cesare, laß den Roboter schnellstens desaktivieren!
Er gehorcht nicht mehr den echten Robotergesetzen, sondern
abgewandelten. Anders läßt sich die Flucht
Ka-nerts nicht erklären."
„Aber das gibt es doch nicht!" rief Dr. Dryer. „Die
drei Robotergesetze dürfen gar nicht verändert werden!"
„Man darfauch nicht stehlen oder morden", erklärte
Earny und schwang sich vom Operationstisch. „Dennoch geschieht
so etwas tagtäglich. Kid, Kanert weiß, daß wir zum
Gideon-Asteroiden fliegen wollen. Seine Komplizen werden ihre
Komplizen in Gideon warnen."
„Und vielleicht selbst hinfliegen", erwiderte Kyron
Barrakun. „Mir ist leider zu spät eingefallen, daß
sie dazu kein Raumschiff chartern müssen. Sie brauchen nur als
Passagiere auf einem Handelsschiff mitzufliegen, das an Gideon
anlegt, um Verpflegung und Rohstoffe aus- und Computerelemente
einzuladen."
„Jetzt schaffst du es nicht allein, nicht wahr?" sagte
Cesare Sebastiani. „Ich werde Tiff anrufen", erklärte
Kyron Barrakun.
Wenige Minuten später saß er im Kommunikationszentrum
und versuchte, den Ersten Terranerzu erreichen. Zu seiner
Verwunderung nützte es ihm nichts, daß er sich als Freund
Tifflors bezeichnete und erklärte, er müsse ihn in einer
privaten Angelegenheit sprechen. Erst als er seine grüne
ID-Karte vorwies, wurde ihm zugesichert, daß er so bald wie
möglich mit Julian Tifflor sprechen könnte.
Beinahe anderthalb Stunden verstrichen, bis das Abbild Tifflors
endlich auf Kyrons Visiphonschirm erschien. Der Erste Terraner wirkte
abgehetzt und besorgt.
„Hallo, Kid!" sagte er. „Es tut mir leid, aber
wenn du nicht etwas außergewöhnlich Wichtiges für die
LFT vorzubringen hast, muß ich dich bitten, das Gespräch
sofort abzubrechen."
„Nun, ob es so wichtig ist, weiß ich nicht, Tiff",
meinte Kyron zögernd. „Was ist denn bei euch los?"
„Eine riesige Armada unbekannter Schiffe fliegt Olymp an",
teilte Julian Tifflor ihm mit. „Das heißt, so unbekannt
ist der Schiffstyp nicht. Es waren Schiffe vom gleichen Typ, die an
vielen Stellen Doppelgänger der sieben letzten Flibustier
absetzten. Wir befürchten einen Angriff auf Olymp. Die Folgen
wären verheerend."
Kyron Barrakun nickte.
„Das ist mir klar, Tiff. Unter diesen Umständen ziehe
ich mich zurück." „Es ist auch wirklich nicht
lebenswichtig für die LFT, was du ...?"
„Es ist nichts, womit ich nicht selbst fertig werden könnte.
Ich drücke dir die Daumen, Tiff!" Er unterbrach die
Verbindung.
Einige Minuten lang saß er grübelnd da, dann stürmte
Earny in die Kommunikationszentrale.
„Was hat Tifflor gesagt?"
„Nichts", erwiderte Kyron.
„Nichts - angesichts dieser Bedrohung?"
Kyron Barrakun lächelte.
„Diese Bedrohung ist nicht so schlimm wie die Bedrohung
Olymps durch eine riesige Armada unbekannter Raumschiffe, Earny. Tiff
hat wirklich mehr als genug Sorgen, da konnte ich ihn doch nicht noch
mit etwas belasten, mit dem wir notfalls allein fertig werden. Wie
geht es Carilda?" „Sie ist wach und wieder die alte",
gab Earny verdrossen zurück. „Ich sollte endlich meine
befleckte Montur gegen eine saubere austauschen, hat sie mir
erklärt."
Kyron lachte.
„Dann ist sie gesund, Earny!" Er blickte auf seinen
Armbandchronographen. „Wir haben nur noch siebzehn Stunden Zeit
bis zur Übernahme des Schiffes -und noch eine Menge Arbeit vor
uns. Fangen wir an!"
Ungeduldig blickte Kyron Barrakun nach vorn, aber noch war ein
Ende des hell erleuchteten Tunnels nicht abzusehen, durch den er und
seine Partner von einem vollautomatischen Zubringerschweber gefahren
wurden.
Carilda Today schaltete des Trivideogerät des Fahrzeugs ein
und forderte die neuesten Nachrichten an.
Schweigend hörten die beiden Menschen und der Roboter, daß
der Container-Transmitter auf Olymp noch immer mit Hochdruck
arbeitete und täglich Millionen Tonnen Güter ins Solsystem
beförderte, obwohl die riesige Armada keilförmiger Schiffe
sich immer enger um das System von Boscyks Stern und damit auch um
den Planeten Olymp zusammenzog.
Die LFT-Regierung teilte beruhigend mit, daß es vorerst
keine Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff auf Olymp gäbe,
aber es war Kyron klar, daß damit nur eine Panik auf Terra
verhindert werden sollte, denn es zeugte sicher nicht von
freundschaftlichen
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