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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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knirschendes Geräusch an,
daß ihre Überlegung richtig gewesen war. Der Stein lag
exakt an einer Stelle, die die Verlängerung der Diagonalen
zwischen zwei Eckpunkten des planierten Quadrats bildete. Sie hatte
gehofft - und gefürchtet -, daß sich hier der
    Mechanismus verbarg, der den Einstieg von außen öffnen
würde.
    Das nervenbelastende Knirschen hielt an. Die Platte sank einige
Zentimeter nach unten und schwang schließlich mit quälender
Langsamkeit träge zur Seite. Susan erkannte eine Reihe von
Stufen, die an der Oberkante des so entstandenen Einstiegs begannen.
    Sie führten hinab in die Unterwelt - in eine drohende,
angsteinflößende Finsternis.

Vermächtnis der Blauen
    Susan LaVern kämpfte.
    Sie focht ein psychisches Duell aus gegen ihre innere Scheu, gegen
die kalt und unerbittlich herauf kriechende Angst. Sie kämpfte
gegen die Dunkelheit und die geistige Umklammerung, die sich ihrer
bemächtigen wollten. Sie wehrte sich gegen die massiert
hereinbrechende Psi-Strahlung, die ihr Denken zu verwirren und ihr
Trugbilder vorzugaukeln suchte.
    »Wir sollten umkehren«, stieß sie hervor. Ihre
rechte Hand tastete am kühlen Gestein der Wand entlang. Unsicher
setzte sie einen Fuß vor den anderen, um nicht über ein
Hindernis zu stolpern.
    Es war absolut finster in dem Gang, von dem niemand wußte,
wohin er führte. Das Licht, das durch den Einstieg gefallen war,
erreichte die vier Menschen längst nicht mehr. An die
zweihundert Stufen waren sie hinuntergestiegen, bevor sie endlich
wieder ebenen Boden unter sich spürten. Und mit jedem Schritt
war diese nervenverzehrende, abweisende Strahlung deutlicher
geworden. Die Luft roch abgestanden und modrig.
    »Hörst du, Chili!« wiederholte Susan ihre
Forderung. »Wir müssen umkehren!«
    »Sei still!« wies der Expeditionsleiter sie zurecht.
Er war gereizt und nervös, weil auch er mit jedem Meter, den sie
vorankamen, unsicherer wurde. »Du bist Wissenschaftlerin.
Kämpfe gegen die Angst an! Versuche, sie zu ignorieren!«
    Susan lachte bitter auf. Es klang etwas hysterisch.
    Sie war sich darüber im klaren, daß auch Chili seinen
spontanen Einfall, den Einstieg in die Unterwelt des Planeten zu
finden, längst bereute. Aber er wäre kein Forscher gewesen,
wäre er, nachdem sie die in die Tiefe führenden Stufen
entdeckt hatten, unverrichteter Dinge umgekehrt. Mit großer
Verbissenheit trieb er seine Leute weiter vorwärts - zumindest
so lange, wie sie noch die Kraft besaßen, sich gegen die
konzentrierte Strahlung abzuschirmen.
    Susan schätzte, daß sie sich knapp fünfzig Meter
unter der Planetenoberfläche bewegten - mittlerweile vielleicht
etwas mehr, weil der Gang eine leichte Neigung nach unten aufwies. Ob
der Korridor geradlinig verlief oder eine Krümmung beschrieb,
vermochte sie nicht zu sagen. Die Dunkelheit verhinderte jede
derartige Spekulation. Die Breite des Ganges
    durfte etwa drei Meter betragen.
    Die Angst wühlte unerbittlich. Susan unterdrückte das
Verlangen, einfach davonzulaufen und die anderen in ihrem
Erkundungswahn allein zu lassen. Es fiel ihr nicht leicht. Obwohl sie
das angemessene Zentrum der psionischen Beeinflussung längst
hinter sich gelassen hatten, schien sich der psychische Druck weiter
zu verstärken. Vermutlich hing das auch mit den Umständen
zusammen. Die Dunkelheit, die Stille, die nur von den
ungleichmäßigen, schlurfenden Schritten der Menschen
durchbrochen wurde, lösten für sich allein bereits negative
Empfindungen aus. Im Zusammenwirken mit dem künstlich erzeugten
geistigen Druck wurde die kreatürliche Angst beinahe
unerträglich.
    »Stop!« hallte Chilis Stimme durch die Finsternis.
Augenblicklich verstummten die Schritte der Forscher. Susan hörte
das schwere Atmen der anderen.
    »Was ist?« flüsterte Gene gespannt, als befürchte
er, durch die normale Lautstärke seiner Stimme irgend etwas zum
Einsturz zu bringen.
    »Der Gang ist zu Ende«, teilte Chili mit. Da er
vorangegangen war, hatte er das nun aufgetauchte Hindernis zuerst
erreicht.
    »Damit sitzen wir in einer Sackgasse«, ließ sich
Lena spöttisch vernehmen, »und können das Unternehmen
abbrechen.«
    »Unsinn!« widersprach Chili heftig. »Warum
sollten die Unbekannten einen Einstieg errichten, der ins Leere
führt? Ich glaube eher, wir stehen vor einem Schott, das sich
öffnen lassen müßte.«
    Susan war davon nicht überzeugt, aber sie enthielt sich jeden
Kommentars. Es schien ihr durchaus denkbar, daß die Fremden
mehrere Korridore angelegt

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