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PR TB 204 Söhne Der Liga

PR TB 204 Söhne Der Liga

Titel: PR TB 204 Söhne Der Liga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Abhörens eines Streuspruchs
war der Zahl der Streukanäle und dem Quadrat des Ballastanteils
umgekehrt proportional. Für den Spruch, den der Mann am
Datengerät soeben empfing, errechnete sie sich zu 0,00004, einen
beruhigend geringen Wert.
    Langlon Brak erhob sich von seinem Platz und trat auf Humbert zu.
Die beiden Männer bildeten einen eigenartigen Kontrast
zueinander. Gegenüber dem elegant gekleideten, athletisch
gebauten Grafen Laton wirkte Langlon Brak wie ein unbedarfter
Vorstadtbewohner. Er hatte etwas absolut Durchschnittliches an sich,
und selbst sein Gesicht war von so durchschnittlicher Ausdruckskraft,
daß Leute Mühe hatten, sich daran zu erinnern, solange sie
ihm nicht wenigstens ein halbes Dutzendmal begegnet waren. Brak war
sechzig Jahre alt. Anhand seiner äußeren Erscheinung wäre
niemand auf den Gedanken gekommen, ihn für den bevollmächtigten
Leiter der Operative Tuglan, der wichtigsten Nachrichtenzentrale der
SOLEFT in diesem Abschnitt der Milchstraße, zu halten.
    »Es sieht so aus, als hätten wir es mit einem weiteren
Sperrversuch zu tun«, sagte Langlon Brak.
    Sperrversuch - das war ein Ausdruck, der erst vor wenigen Monaten
das Licht der Welt erblickt hatte. Die
    Geldleute der Milchstraße betrachteten die Erde, die nach
der Gründung der Liga Freier Terraner und der Ankündigung
des absoluten Machtverzichts so gut wie schutzlos zu sein schien, mit
gierigen Augen. Terra mochte schutzlos sein, aber sie war noch immer
die reichste und zivilisierteste Welt der Milchstraße. Ob der
interstellaren Finanzwelt daran lag, sich an dem terranischen
Reichtum durch den Erwerb eines Firmenanteils zu beteiligen, oder ob
es ihr darum ging, einen terranischen Konkurrenten durch
Anteilmanipulation auszuschalten - fast immer führte der Weg
über den Ankauf einer sogenannten Sperrminorität an
Eigner-Anteilen des Zielunternehmens.
    Terranisches Wirtschaftsgesetz sah vor, daß Änderungen
der Präambel einer Unternehmenscharta - also des Teils, in dem
festgelegt wurde, wo die Firma ihren Sitz hatte, mit welcher Art
Handel sie sich befaßte, wie sie zu erweitern, zu verkleinern
und gegebenenfalls aufzulösen war - nur mit einer
Dreiviertelmehrheit aller Anteileignerstimmen vorgenommen werden
konnten. Wer mithin mehr als 25% der Eigneranteile besaß, der
konnte Änderungen in den Grundlagen der Unternehmensführung
verhindern.
    Den interstellaren Finanziers wäre es grundsätzlich
natürlich lieber gewesen, wenn sich ihnen die
    Möglichkeit geboten hätte, eine interessante Firma in
Bausch und Bogen aufzukaufen. Aber solche Fälle gab es selten.
Zumeist war die Majorität des Anteileignerkapitals in festen
Händen und unverkäuflich. Eine Sperrminorität ließ
sich dagegen, besonders wenn der Kauf einem versierten Beauftragten
in die Hand gegeben wurde, zumeist innerhalb weniger Wochen erwerben.
    Im vergangenen halben Jahr waren insgesamt elf Sperrversuche
registriert worden. Davon waren sechs erfolgreich gewesen - d.h. eine
Sperrminorität in sechs
    großen terranischen Industrieunternehmen befand sich in den
Händen vorläufig unbekannter Nicht-Terraner. Die Liga gab
sich Mühe, Sperrversuche zu entmutigen. Aber von Gesetzes wegen
dagegen eingreifen konnte sie nur, wenn der Verdacht auf kriminelle
Absichten des Sperrkäufers sich wenigstens plausibel machen
ließ. In allen anderen Fällen war sie auf lediglich
vorbeugende Maßnahmen angewiesen. Und nicht selten bediente sie
sich in solchen Dingen der Dienste der Sons of the League of Free
Terrestrians.
    »Der Kauf wurde hier in der Nähe getätigt?«
fragte Humbert.
    »Direkt unter unserer Nase. Meribid-Ür war der
Beauftragte.«
    Humbert verzog das Gesicht.
    »Wee und ich werden ihm einen Besuch abstatten. Aber viel
verspreche ich mir davon nicht.«
    »Weiß schon. Ich treffe inzwischen die nötigen
Vorbereitungen.«
    Humbert grinste.
    »Vergiß nicht, Armabond neuntausend Solar anzuweisen.«
    Louisa »Wee« Quantor war von mehr als einem ihrer
Verehrer eine Göttin genannt worden. Einen Meter fünfundsechzig
groß, mit strohblondem Haar, fünfunddreißig Jahre
alt, besaß sie sämtliche physischen Vorzüge, die der
männliche Terraner trotz jahrhundertelanger Emanzipation der
Frau zu schätzen noch nicht verlernt hatte. Louisa war in der
Tat eine derart vollkommene Manifestation weiblicher Schönheit,
daß der befangene (männliche) Betrachter unwillkürlich
zu dem Schluß kam, der Schöpfer könne eine derart
perfekte Hülle nicht auch noch mit einem

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