PR TB 204 Söhne Der Liga
instellaren Anteil-Markt sechsundzwanzig Prozent der
Eigneranteile der Synergistics Corporation den Besitzer. Es handelte
sich dabei in Wirklichkeit um eine Serie von Kauftransaktionen, die
alle von ein und demselben Beauftragten durchgeführt wurden. Die
Einkäufe begannen früh am Morgen allgemeiner Standardzeit
und endeten unmittelbar, nachdem die Sechsundzwanzig-Prozent-Grenze
erreicht war. Als Beauftragter fungierte ein relativ unbekanntes Haus
namens Meribid-Ür aufTuglan ...«
»Klingt wie ein Blue.«
»Es ist ein Blue! Über den Käufer ist nichts
bekannt. Synergistics Corporation ist einer der bedeutendsten auf
Terra ansässigen Kraftwerk-Hersteller, und ...«
» ... und nach terranischem Gesetz bilden mehr als
fünfundzwanzig Prozent der Anteile eine Sperrminorität, mit
deren Hilfe die Tätigkeit der Firma, falls der Käufer eine
der Liga unfreundlich gesinnte Person ist, auf katastrophale Weise
beeinflußt werden kann. Ich weiß das, mein junger Freund.
Man wird sich um den Fall kümmern. Die restlichen
Aufzeichnungen, bitte!«
Der verwirrte Besucher griff in die Tasche und brachte einen
kleinen Umschlag zum Vorschein. Der , Umschlag enthielt eine winzige
Diskette, auf der weitere Einzelinformationen zum »Fall
Synergistics« gespeichert waren.
Nachdem Cromwell Shliffer den Umschlag in einer Lade seines
Arbeitstischs untergebracht hatte, erhob er sich, was der junge Mann
als Signal dafür interpretierte, daß er verabschiedet war.
»Sagen Sie mir bitte nur noch eines«, brachte er mit
einiger Überwindung hervor, als er bereits unter der Tür
stand. »Warum mußte diese Sendung persönlich
überbracht werden? Warum hätte man Ihnen das wenige, das
Sie sowieso schon wußten, nicht per Datenkanal übertragen
können?«
Cromwell Shliffer antwortete unbewegten Gesichts:
»Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens halten andere
Leute mehr von der SOLEFT als Sie, junger Mann, was
unglücklicherweise zur Folge hat, daß unsere Datenkanäle
des öfteren von Unbefugten angezapft werden. Es ist also
sicherer, wenn man wichtige Daten durch Boten übermittelt. Und
zweitens liegt mir daran, meine Mitarbeiter einen nach dem ändern
allmählich kennenzulernen.«
»Mitarbeiter? Sie irren sich. Mein Arbeitgeber ist IHD,
Information Handling and Distribution.« Das Männlein
nickte.
»Und die IHD ist eine Tochtergesellschaft der SOLEFT. Es war
mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.«
2.
»Du meine Güte, daran müssen Sie sich gewöhnen«,
sagte der stämmig gebaute Mann mit der eigentümlich rotblau
schimmernden Hautfarbe. »Die Zeiten des Imperiums sind vorbei.
Tuglan ist autark, und wenn der Hohe Lord von den ortsansässigen
Fremden verlangt, daß sie um Aufenthaltsgenehmigungen
einkommen, dann müssen sich die Fremden eben daran halten.«
Durch das eigenwillig geformte Fenster fiel das bläulich
getönte Licht der Sonne Laton und malte Kringel auf die Platte
des Tischs, auf der sich amtlich wirkende Druckfolien stapelten. Der
Sprecher trug die mit roten Litzen versehene Toga des Öffentlichen
Dienstes. Er wirkte eher gelangweilt als ärgerlich, als hätte
er sich mit dem Anliegen, das sein Gegenüber vortrug, schon des
öfteren herumplagen müssen.
Der Mann auf der anderen Seite des Tisches mochte vierzig Jahre
alt sein. In Kleidung und Aussehen verriet er den Terraner. Sein
vorzüglich geschnittener Anzug entsprach der neuesten Mode von
Terrania City. Im Kragenaufschlag steckte eine weinrote
Glanda-Orchidee, die den Träger wenigstens vierzig Solar
gekostet hatte. Das Gesicht des Mannes verriet eine gewisse
Ungehaltenheit, die hauptsächlich in den weit emporgezogenen
Brauen zum Ausdruck kam.
»Verstehen Sie mich nicht falsch, Armabond«, sagte er
in gewähltem Interkosmo, »ich bestreite keineswegs das
Recht des Hohen Lords, Gesetze zu erlassen, wie es ihm beliebt. Ich
wehre mich
nur dagegen, daß diese Gesetze so ungleichmäßig
ausgelegt werden. Sie kennen
mich seit etlichen Jahren, Armabond. Meine Firma ist ein
alteingesessenes Unternehmen, das pünktlich seine Steuern
bezahlt. Wie oft sind wir um die tuglantische Staatsbürgerschaft
eingekommen? Jedesmal hat man unsere Anträge zurückgewiesen
und uns darauf aufmerksam gemacht, daß wir wenigstens fünfzehn
Planetenjahre hier ansässig sein müssen, bevor man unser
Gesuch überhaupt in Erwägung ziehen kann. Ich weiß
dagegen aus sicherer Quelle, daß Zuwanderer aus anderen
Gegenden der Galaxis die Staatsbürgerschaft bereits nach wenigen
Monaten
Weitere Kostenlose Bücher