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PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler

Titel: PR TB 205 Der Schrecken Der Freihandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Als ich es mir auf dem Bildschirm betrachtete, stellte ich
fest, daß es vor einen großen, primitiven Pflug gespannt
war. Damit mußte Billy eine deutliche Spur bis zur Korvette
gezogen haben.
    “Woher stammt das Tier?” fragte ich ihn.
    “Ach, es stand so herum ... wie herrenlos ... und da habe
ich mich auf seinen Rücken geschwungen, es Indrica getauft und
bin einfach losgeritten”, meinte Billy leichthin und fügte
hinzu: “Es ist schnell wie der Wind, und ohne das hinderliche
Anhängsel vermutlich noch schneller.”
    “Wir müssen Indrica ihren Besitzern zurückbringen”,
entschied ich. Ich befahl Oro, mir die zerschlissensten Kleider aus
meiner Garderobe zu besorgen und vertauschte mein Stutzergewand mit
Lumpen. An Ausrüstung nahm ich bloß ein kleines
Funksprechgerät und einen handlichen Paralysator mit. Ich befahl
meinen Leuten noch, sich ja herauszuhalten, um die Kolonisten nicht
einzuschüchtern, dann verließ ich mit Billy die Korvette.
    Während ich mich noch fragte, wie es ohne technische
Hilfsmittel möglich war, auf
    den in schwindelnder Höhe befindlichen Rücken des Tieres
zu gelangen, machte es mir Billy vor. Er stieg auf den Pflug, ergriff
den Schwanz des Tieres und zog sich daran hoch, indem er sich mit den
Tentakelbeinen auf dessen Hinterläufe stemmte und Schritt für
Schritt, wie ein Bergsteiger, hinaufkletterte. Ich folgte seinem
Beispiel und mußte überrascht feststellen, daß es
relativ leicht ging.
    Kaum saß ich hinter Billy, da ließ er sein schauriges
“Yiippeeeaaahh!” hören und gab Indrica die Sporen.
Das Tier schoß wie vom Katapult geschleudert los und zog den
Pflug mit Krachen und Getöse hinter sich her. Der Pflug
durchfurchte den Boden, schleuderte Gesteins- und andere Brocken
schrapnellartig durch die Luft und wurde nicht selten selbst von im
Wege liegenden Felsen in die Höhe gewirbelt. Es war ein
Wahnsinnsritt im Eiltempo, aber Billy schien ihn zu genießen.
Wir hatten gut und gern fünfzig Stundenkilometer drauf.
    Plötzlich tauchte vor uns eine Gruppe verwilderter Gestalten
auf. Ich dachte, Indrica würde sie einfach überrennen, denn
sie wichen keinen Schritt zur Seite. Da erscholl ein schriller Pfiff,
unser Reittier bremste abrupt, indem es die Vorderbeine steif machte
und in den Boden stemmte. Billy und ich wurden durch die Luft
geschleudert und landeten inmitten der barbarisch anmutenden Männer.
    “Was für ein seltsames Paar”, hörte ich
einen sagen. Ich wurde am Kragen hochgehoben und auf die Beine
gestellt. Vor mir war ein bärtiges Gesicht, aus dem mich
funkelnde Augen prüfend ansahen.
    “Ihr wolltet wohl unseren Ackergaul klauen”, sagte der
Mann drohend zu mir. “Keineswegs”, versicherte ich. “Das
Tier muß sich verlaufen haben, und wir wollten es
zurückbringen.”
    “Lüge!” rief ein anderer. Er hatte Billy an den
schmalen Schultern gepackt und schüttelte ihn durch. “Ich
habe doch gesehen, wie sich dieser Robot an das Arbeitspferd
herangemacht hat. Wahrscheinlich spionieren die beiden für Thor
Pedo.”
    Ich ließ mir meine Überraschung über diese
Äußerung nicht anmerken und schaltete schnell. Ich sagte:
    “Wir sind auf Thor Pedo auch nicht gut zu sprechen, das
könnt ihr uns glauben.” “Ausgesetzt?” fragte
mein Gegenüber.
    Ich nickte.
    “Dann willkommen, Freunde und Leidensgenossen”, sagte
der Mann vor mir und drückte mir die Hand. Nacheinander mußte
ich auch die Hände der anderen schütteln und mir auf die
Schulter klopfen lassen. Der letzte drückte mich sogar an sich
und meinte:
    “Bleibe standhaft, Junge. Ich bin Morty und führe die
Kolonie. Glaube mir, daß alles nur halb so schlimm ist. Uns
fehlt es eigentlich an nichts. Welches düstere Schicksal dir
Thor Pedo auch angedroht hat, es ist alles nicht wahr. Nur Weichlinge
    lassen sich einschüchtem und von diesem Piraten anwerben. Wir
gehören zum harten Kern der Kolonie.”
    Billy durfte Indrica reiten, und ich war froh, daß er
solcherart abgelenkt war und sich nicht in die Unterhaltung
einmischen konnte. Er hätte mich sonst durch eine unbedachte
Bemerkung verraten können.
    Der Fußmarsch zur Kolonie dauerte eine Stunde. Dabei erfuhr
ich, daß jeder der sieben Männer irgendwann einmal mit
Thor Pedo zu tun gehabt hatte und von dem Piraten auf dieser Urwelt
ausgesetzt worden war. Darum nahmen sie automatisch an, daß ich
das gleiche Schicksal erlitten hatte.
    Morty war mit zwölf Jahren am längsten hier. Er konnte
sich rühmen, seinerzeit einer der

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