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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nähe
herab. Die Luft wurde durch die blitzartige Druckentlastung
schlagartig bis zum Gefrierpunkt abgekühlt und verwandelt sich
in Sauerstoffschnee.
    Freyt krallte beide Hände in das elastische Material.
    „Elende Ungeschicklichkeit!" schimpfte Nyssen. Die
Stimme klang verzerrt. Offenbar war ziemlich viel Atemluft entwichen.
Einstweilen konnte sie durch nachströmendes Gas aus den Flaschen
ersetzt werden, aber dieses Verfahren war zeitlich begrenzt.
    Nyssen stöhnte schmerzgequält auf.
    Die Selbstrettungsautomatik des Anzugs war aktiv geworden. Sie
drückte den Stoff des Anzugs oberhalb der undichten Stelle
luftdicht zusammen - dabei schnürte sie zum einen Nyssens Bein
am Hüftgelenk stark ein. Zum anderen machte sich jetzt das
Vakuum in dem luftleeren Hosenbein bemerkbar. Der im Blut gelöste
Stickstoff perlte nun sehr schnell auf und verstopfte die
Blutgefässe.
    Freyt stieß sich ab. Er zog Nyssen hinter sich her. Das
Stöhnen erstarb. Rod Nyssen war bewusstlos geworden. Kein
Wunder, eine Embolie war eine Angelegenheit, die mit höllischen
Schmerzen einherging.
    Aus dem Schiff kamen zwei Gestalten herangeschwebt.
    „Helft mir!" rief Freyt. ,,Er ist ohnmächtig."
    Sie brauchten vier Minuten, um den Bewusstlosen in die relative
Sicherheit der Schleuse zu schaffen. Die Tore der Schleuse schlossen
sich schnell, und ebenso rasch füllte sich der Schleusenraum
wieder mit Luft. Freyt ließ die Verschlüsse seines Anzugs
aufschnappen. ,,Rasch in die Medosektion", rief er den Robotern
zu. „Ist der Arzt informiert?"
    ,,Er ist!" bestätigte Deringhouse. ,,Was ist überhaupt
passiert?"
    Im Laufschritt hasteten die beiden Männer hinter den
davoneilenden Robotern her, die den Ohnmächtigen in die
medizinische Sektion des Schiffes transportierten.
    ,,Anzug aufgeschlitzt", stieß Freyt hervor. ,,Es ist
nicht zu glauben, dass unsereinem so etwas noch passieren kann. Jedem
Kadetten wird eingebläut, auf solche Kleinigkeiten zu achten."
    Die Station war erreicht. Noch immer stak Rod Nyssen in dem
defekten Druckanzug.
    Er war noch lange nicht gerettet, Freyt wusste das.
    Die Türen glitten automatisch zurück, der Arzt erschien
auf der Schwelle.
    „Der Druckbehälter ist fertig", stieß er
hervor. „Wo ist der Einbruch?"
    „Linker Oberschenkel", stieß Freyt hervor.
    Der bewusstlose Rod Nyssen wurde in einen Behälter geschoben,
nachdem man ihm den Raumanzug ausgezogen hatte.
    Es kam jetzt darauf an, die Embolie im linken Bein unter Kontrolle
zu bekommen. Wenn der ausgeperlte Stickstoff vom Blut weiterbefördert
wurde, konnte er unter Umständen lebenswichtige Gefäße
verstopfen - Herzkranzgefässe oder die Blutzuleitungen zum Hirn.
„Am sichersten wäre es...", begann der Arzt.
    ,,Nein", sagte Freyt sofort. „Keine Amputation."
    Der Mediziner, ebenfalls ein Unsterblicher auf Abruf, sah Freyt
verstört an.
    ,,Er könnte sterben", sagte er heftig.
    ,,Ich weiß", sagte Freyt. „Ich kenne Rod seit
vielen Jahren, und ich weiß, dass er keine Amputation erlaubt
hätte. Versuchen Sie, ihn ohne eine Operation zu retten."
    ,,Dann wird er viel Glück brauchen", sagte der Arzt.
„Übernehmen Sie die Verantwortung?" Freyt lachte
bitter auf.
    ,,Wer oder was sollte mich zur Rechenschaft ziehen", stieß
er grimmig hervor. „Tun Sie, was ich Ihnen befohlen habe. Er
wird es Ihnen danken, sobald er aufwacht."
    Der Mediziner machte ein finsteres Gesicht.
    ,,Wenn er wieder aufwacht", knurrte er. „Undjetzt gehen
Sie. Ich habe hier genug zu tun." Die beiden Männer
verließen die Station. Draußen warteten Freunde, die
Gesichter sorgenvoll. Seltsam, dass sie noch in der Lage waren, sich
um das Leben anderer zu sorgen. ,,Es geht Rod nicht sehr gut",
sagte Freyt. Er nahm von irgendwem eine brennende Zigarette an und
tat einen tiefen Zug. ,,Der Arzt wollte ihm das Bein abnehmen. Ich
habe es ihm verboten."
    ,,Und warum?"
    Freyt lächelte hart.
    ,,Ich will es ihm ersparen, sich in seinen letzten Tagen und
Wochen als Krüppel zu fühlen." „Beinamputierte
sind keine Krüppel, Verehrtester", sagte eine Frau.
    ,,Das wissen Sie, und das weiß ich, und wenn Rod den ersten
Schock überwunden hat, würde er es ebenfalls einsehen. Aber
er käme nicht mehr soweit, entsprechend umzudenken. Wird das
akzeptiert?"
    Es wurde keine Ablehnung hörbar. Hinter Freyt tauchte der
Arzt auf. Wortlos griff er nach der Zigarette, die Freyt ihm anbot.
    „Dickschädel"' sagte der Mediziner. ,,Alle beide.
Sie haben es geschafft, er wird durchkommen, und er wird

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