Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sein Bein
behalten."
    Freyt sah auf seine Uhr.
    ,,Wir haben eine Stunde verloren", sagte er leise. „Beeilen
wir uns - Shakootee wartet auf uns."

4.
    „Kennst du die Frau?"
    Reginald Bull schüttelte den Kopf, dann entsann er sich, dass
diese Bewegung durch den Raumanzug hindurch kaum zu erkennen war.
    ,,Nein", sagte er laut. ,,Ich habe nicht das Gedächtnis
unseres Freundes Atlan, der nie etwas vergißt. Ich kann mich an
diese Frau nicht erinnern."
    Sie standen zu viert auf der Oberfläche des kleinen
Asteroiden. Die verstrichenen Jahrzehnte hatten nichts verändert.
Noch immer trieb das kosmische Grab durch die Weite des Raumes, noch
immer lag in den Glassitblock eingegossen der Leichnam einer Frau.
    „Ich muss zugeben, dass ich große Angst hatte, als ich
den Schrein sah", sagte Kamee leise. ,,Ich dachte, es wäre
mein Großvater, der darin liegen könnte."
    Sie verschwieg, dass sie noch immer große Angst hatte. Das
Gefühl, vom schnellen Tod durch explosive Dekompression nur
durch die dünne Haut des Schutzanzugs getrennt zu sein,
bereitete ihr beständiges Unbehagen. Sie war aber fähig,
diese Angst zu überwinden.
    „Lassen wir den Leichnam hier liegen?" fragte Shaktar.
„Oder sollen wir sie mitnehmen zur Erde?"
    Leise fragte Bully:
    „Wenn du die Wahl hättest..."
    „Ich würde bleiben", sagte Shaktar Deringhouse
sofort.
    ,,Dann lassen wir die Dinge, wie sie sind", versetzte Bully.
„Helft mir, die Boje an Bord zu schaffen. Den Funkteil können
wir zurücklassen, wir brauchen ihn nur abzuschalten."
    Es kostete wenig Mühe, die Boje zu öffnen. In dem
Stauraum, der dazu diente, Erzproben und Ähnliches aufzunehmen,
lag nur ein versiegeltes Datenband, das Bully an sich nahm. Mit einem
Handgriff schaltete er das Funkgerät aus.
    „Fliegen wir zurück", schlug er vor.
    Kamee betätigte das Rückstossaggregat, das sie rasch vom
Boden des Asteroiden abheben und davonschweben ließ.
    Es war ein eigentümliches Gefühl, in der grenzenlosen
Schwärze und Stille zu fliegen. Kamee fühlte sich versucht,
das Funkgerät abzuschalten und in dieser Einsamkeit mit sich und
ihren Gefühlen allein zu sein. Zwei Stunden Aufenthalt in dieser
Umgebung konnten ihr sicherlich helfen, zu einigen Einsichten zu
kommen.
    Die Space-Jet tauchte vor ihren Augen auf. Langsam driftete sie
darauf zu. Die untere Schleuse stand offen, durch sie betraten die
vier wieder das kleine Schiff, das ohne erkennbare Bewegung im All
hing. Die Schleuse wurde geschlossen und belüftet, dann konnten
die Raumanzüge in den dafür vorgesehenen Fächern
verstaut werden.
    Die Uhren zeigten an, dass es später Nachmittag war. Der Zeit
entsprechend machte sich die kleine Besatzung an die Arbeit. Shaktar
Deringhouse hatte Küchendient, Kamee kümmerte sich um ihre
privaten Angelegenheiten, Bully rechnete den Datenstreifen in
handfeste Werte um, und Yigael Freyt übernahm es, in der
Zentrale der MURG DO PYAZA Wache zu schieben. Die vier trafen sich
zum Essen in einem der Gemeinschaftsräume des Schiffes wieder.
Shaktars Kochkünste konnten sich sehen lassen, es schmeckte
vorzüglich.
    ,,Hast du herausgefunden, wo unsere Vorfahren hingeflogen sind?"
fragte Kamee nach dem Essen.
    Reginald Bull nickte. Er breitete eine zweidimensionale
Sternenkarte aus.
    ,,Wir stehen ungefähr hier", sagte er und deutete auf
einen Stern in der Nähe des Kugelsternhaufens M 13. ,,Und das
Ziel, das sich eure Großväter ausgesucht haben, muss etwa
hier zu finden sein.
    Er tippte auf eine sternenarme Region zwischen dem Sternhaufen M
13 und dem Zentrum der Galaxis.
    „Ziemlich abgelegen", sagte Shaktar. ,,Gibt es dort
überhaupt bewohnbare Planeten?"
    ,,Mit Sicherheit", sagte Bully. Er rollte die Karte wieder
zusammen. ,,Es gibt injedem Winkel der Galaxis Planetensysteme, und
viele davon sind bewohnt - auf die eine oder andere Weise. Leben
heißt nicht unbedingt menschliches Leben. Es sind Formen
vorstellbar, die mit herkömmlichen Vorstellungen nichts mehr
gemein haben."
    ,,1ch bin gespannt, was sich unsere Vorväter ausgesucht
haben", sagte Yigael Freyt.
    Sie steckten das Geschirr in den Automaten, der es beim nächsten
Essen keimfrei gereinigt wieder herausgeben würde. Danach
suchten sie die Zentrale auf. Reginald Bull ließ die MURG DO
PYAZA beschleunigen, dann machte er sich an die Arbeit, die
Linearetappen für das Boot zu programmieren. Die Zielwelt war
mehr als vierzigtausend Lichtjahre von dem stillen Asteroiden
entfernt. Bully programmierte zehn kleine

Weitere Kostenlose Bücher