PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten
Bully
nie.
„Nervös?"
,,Sehr", sagte die junge Frau. ,,Ich habe noch nie etwas
Ähnliches erlebt. Dies ist der erste fremde Plane-, den ich
anfliege' und es ist noch nicht einmal eine jener sattsam bekannten T
ouristenwelten."
,,Dort unten kann es nicht wüster zugehen als in manchen
Urlaubszentralen"' sagte Bully spöttisch.
Er übernahm die Steuerung der MURG DO PYAZA. Das Schiff war
in der Umlaufbahn des siebten Planeten aus dem Linearraum ausgetreten
bis zum Zielplaneten war daher kein weiter Weg mehr zurückzulegen.
Sorgfältig achtete Kamee auf die Anzeige der Energietaster.
Sie verrieten, ob irgendwo in der Nähe mit fünf- und
mehrdimensionalen Energien gearbeitet wurde, was in der Regel auf
technisch hochstehende Lebewesen hindeutet.
,,Ich habe etwas im Massetaster", gab Shaktar bekannt. ,,Ein
Mond, und in der Nähe ein noch kleinerer Körper."
,,Lass sehen!"
Bully wandte den Kopf zur Seite und betrachtete die Anzeige auf
einem kleinen Kontrollmonitor.
,,Der Planet hat einen Mond", stellte Bully fest. ,,Und auf
der Mondbahn hängt ein Fremdkörper im Raum ich vermute,
dass es sich um die ICA handelt."
Kamee schluckte.
,,Ist das Schiff vielleicht gar nicht gelandet?" fragte sie.
„Abwarten und nachsehen", empfahl Bully. Er strich sich
mit der Hand durch das rote Bürstenhaar. ,,Ich werde selbst
hinübergehen. Ich kenne nämlich diesen Schiffstyp etwas
besser als ihr. Shaktar' mache mir bitte einen Anzug klar."
Bully steuerte die Space-Jet mit der Routine, die ihm mehr als
vier Jahrhunderte der Übung gegeben hatten. Er flog nach Sicht,
ohne sich um die Instrumente zu kümmern. Wie viele erstklassige
Piloten solch kleiner Fahrzeuge, hatte er ein nahezu phänomenales
Gespür für die Bewegungen des Schiffes.
Er brachte bereits im ersten Anlauf die MURG DO PYAZA in eine
Parkbahn in der Nähe der ICA.
Auf dem Energietaster war ablesbar, dass an Bord der ICA keine
Energie mehr erzeugt wurde. Das Schiff war gleichsam tot.
,,Das sieht nicht gut aus", sagte Kamee.
Die MURG DO PYAZA schwebte in Sichtweite des großen
Schiffes. Die ICA maß mehr als einhundert Meter im Durchmesser,
sie war ein typischer Kugelraumer, wie sie bei Terranern und
Arkoniden an der Tagesordnung waren.
,,Dass ihr mir nicht einfach verschwindet", sagte Bully
grinsend. ,,Ich werde noch gebraucht. Also lasst die Finger von den
Kontrollen."
Er schwebte im Antigravschacht hinunter in die Schleuse. Mochte
das Anlegen eines Raumanzugs auch ebenso Routine sein wie der
Landeanflug auf einen Planeten, Reginald Bull nahm sich die nötige
Zeit, alle Funktionen zu kontrollieren. Ein einziger Fehler konnte
hier den Tod zur Folge haben.
Treibstoff, Batterien und Sauerstoff waren einwandfrei.
,,5chleuse öffnen", bestimmte Bully.
Starke Pumpen saugten die Atemluft aus der Schleuse. Der
Luftdruckanzeiger am linken Handgelenk sackte auf Null. Dann glitt
die Schleuse auf.
Kamee hörte Reginald Bulls Stimme aus dem Lautsprecher.
,,Ich habe das Schiff erreicht", quäkte es aus dem
Lautsprecher. Die Qualität des kleinen Mikrophons in Bullys
Anzug ließ stark zu wünschen übrig. ,,Es ist
tatsächlich die ICA." Kamees Herzschlag beschleunigte sich.
Was würde Bully finden?
,,Ich versuche jetzt, an Bord zu kommen", berichtete Bully
weiter. ,,Die Mannschleusen sind geschlossen, desgleichen die großen
Lastschleusen."
,,Gibt es dann überhaupt noch eine Möglichkeit, an Bord
zu kommen?" wollte Kamee wissen. Sie versuchte, Bully auf dem
Bildschirm wiederzufinden, aber er wurde vom Rumpf der ICA abgedeckt.
,,Für michja, Töchterchen", sagte Bully mit hörbarer
Erheiterung.
,,Ein Glück, dass wir einen so rüstigen, Urgroßvater
an Bord haben", konterte Kamee trocken. Yigael grinste breit.
,,Man kann gewisse Schleusen nämlich auch von außen
einschalten", sagte Reginald Bull. „Vorausgesetzt, es gibt
im Innern noch ein wenig elektrischen Strom."
,,Wird der nicht von den Energietastern angemessen?"
,,Nur höherdimensionale Energie", gab Bully zurück.
Etwas knackte in den Lautsprechern.
,,Wer sagt es", war Bullys Stimme zu hören. ,,Es gibt
auch Strom. Ich habe eine Schleuse geöffnet und steige jetzt
ein."
Kaniee versuchte sich vorzustellen, was sich draußen im
Weltraum abspielte, wie Reginald Bull in der leeren Schwärze
trieb, wie er den lautlosen Koloss des toten Raumschiffs untersuchte
und nach einer Möglichkeit suchte, in das Innere zu kommen.
Kamee wartete auf die Meldung, vor der sie sich insgeheim
fürchtete. Sie stellte
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