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PR TB 215 Der Genetische Krieg

PR TB 215 Der Genetische Krieg

Titel: PR TB 215 Der Genetische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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um.
Plötzlich packte er seinen Partner am Arm. “Vorsicht! Wir
sollten nicht zu nahe herangehen! Ich habe nicht gewußt, daß
auf Ertrus nicht nur die Menschen, sondern auch die Ameisen
Riesenwuchs entwickelt haben."
    Kyron schaute in die Richtung, in die Earny zeigte. Seine Augen
weiteten sich, als er den riesigen, mindestens zehn Meter hohen
Ameisenhaufen sah, der an der Basis etwa zwanzig Meter maß und
sich zirka fünfzehn Meter vor ihnen direkt am Wegrand befand.
    Unzählige handgroße Ameisen wimmelten über den aus
Holzspänen errichteten Haufen. Tausende wanderten direkt über
den Parkweg in den gegenüberliegenden Teil des Parkes - und
Tausende kehrten auf dem gleichen Wege zurück. Ihre Beißzangen
hielten nicht nur Undefinierbares, sondern auch hin und wieder tote
Mäuse und Singvögel, a sogar eine Taube.
    “Das ist nicht möglich", flüsterte Kyron
Barrakun bestürzt. “Die Ertruser würden niemals so
riesige Ameisen in einem öffentlichen Park dulden. Stell dir
vor, ein kleines Kind käme in die Nähe! Würden die
Ameisen nicht über es herfallen?"
    “Ist der Park vielleicht deshalb menschenleer?" dachte
Earny laut. “Aber das wäre a widersinnig! Die Ertruser
weichen doch nicht vor Riesenameisen zurück!
    Kyron!"
    Er deutete mit ausgestrecktem Arm auf eine rabengroße Wespe,
die sich soeben mit nach unten gebogenem Hinterleib auf eine Ameise
abseits der Ameisenstraße fallen ließ und ihren
fingerlangen Stachel mehrmals durch das Außenskelett der Ameise
stieß.
    Die Ameise bog ihren Hinterleib nach oben und sprühte Säure
nach der Angreiferin. Da sie aber nicht die Augen traf und die Wespe
keine offene Wunde aufwies, blieb der Erfolg gleich null. Dann wirkte
das Gift. Die Gegenwehr der Ameise erlosch.
    Die Wespe riß mit ihren Mandibeln an der Beute der Ameise,
auf die sie es abgesehen hatte. Erst etzt erkannte Kyron, daß
es sich um eine tote wellensittichgroße Fliege handelte. Als
die Wespe sie an sich gebracht hatte, schoß sie mit surrenden
Flügeln davon.
    “Beim Großen Computer, was ist das?" flüsterte
Kyron Barrakun entsetzt. “Das kann nicht normal sein!"
    “Das ist es auch nicht", sagte Earny.
    Kyron, der vor der Entdeckung der Gigantameisen nicht auf die
Natur geachtet, sondern sich mit ihrem Problem beschäftigt
hatte, sah sich aufmerksam um und entdeckte Dinge, die er zuvor
übersehen hatte.
    Riesige Spinnennetze spannten sich zwischen vielen Zweigen. In
einigen zappelte
    Beute, und faustgroße Spinnen saugten sie aus oder spannen
sie gerade ein. Armlange Tausendfüßler huschten lautlos
über den Boden, der vielerorts mit unzähligen
Chitinskeletten und faulenden Rindenstücken übersät
war. Ganze Armeen von Wespen öffneten mit ihren dolchgroßen
Mandibeln die Rinde der Bäume, um den aufsteigenden Saft zu
trinken. Die Blätter mancher Bäume hatten sich gelb und
braun gefärbt und waren trocken - nicht, weil die Jahreszeit
danach gewesen wäre, sondern weil große Flächen ihrer
Rinde fehlten und die Wasserleitung durch Zerstörung der äußeren
Holzschichten unterbrochen war.
    Über dem Wipfeldach kreisten summend Schwärme
wellensittichgroßer Honigbienen, dazwischen zahllose bunte
Schmetterlinge mit Flügelspannweiten bis zu einem Meter. Aber
das Flattern der Schmetterlinge wirkte matt, und immer wieder stießen
adlergroße Libellen auf sie herab und holten sich ihre Beute
aus ihren Schwärmen.
    Kyron legte den Kopf in den Nacken, als über ihm ein Vogel zu
lärmen anfing. In ungefähr zehn Metern Höhe entdeckte
er, halb von Mistelbüschen verdeckt, in einer starken Astgabel
direkt über dem Weg ein großes Vogelnest. Ein Sperber, an
den braunen und weißen Streifen der Unterseite erkennbar,
kämpfte gegen einen Wespenschwarm, der es anscheinend auf seine
Brut abgesehen hatte.
    Er kämpfte auf verlorenem Posten, aber immerhin so tapfer und
heftig, daß das Nest dabei zerfetzt wurde. Als er unter
unzähligen Stichen zusammenbrach, fiel etwas aus dem Nest auf
den Weg.
    Kyron bückte sich und nahm das daumengroße Etwas auf,
das sofort nach seinen Fingern hackte. “Er ist fast flügge!"
rief er seinem Partner fassungslos zu. “Ein beinahe
ausgewachsener Sperber - und nicht größer als mein
Daumen!"
    “Gehen wir zurück!" erwiderte Earny. “Ich
denke, wir haben genug gesehen. Ich begreife etzt alles - oder doch
fast alles: die Fleischknappheit auf Ertrus und das Bemühen
unseres Betreuers, uns nicht ins Freie gehen zu lassen. Du hattestja
schon aufTerra so etwas

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