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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Waffen liegen.
Würfelt, wer beim Schiff bleibt mindestens fünf Männer
sollen es sein!"
    Zustimmende Rufe kamen von der Umgebung des Schiffes und auch aus
der Menge. Wir folgten den Fackelträgern und sprachen mit
Charis. Vom Hafen bis zur Siedlung, die weiter oben auf dem Hang und
dem anschließenden Plateau erbaut war - und ebenso vom Kamm der
Riesenwoge erreicht werden konnte -, erstreckte sich eine zweifache
Reihe von kleinen Häusern. Die Bewohner waren Fischer,
Handwerker und offensichtlich Freigelassene. Wir sahen die
zahlreichen Zeichen ihrer Arbeit.
    „Seit wann reist du umher, Charis?" wollte ich wissen.
    Sie wandte sich halb um, schenkte mir ein herausforderndes Lächeln
und erwiderte:
    „Seit der Nacht des Orakels. Mit kleinen und großen
Schiffen, auf Gespannen, über sehr schlechte Wege,
    durch Sturm und Flaute. Ich traf unendlich viele Menschen, und die
meisten glaubten mir." „Dann bist du mehr als zwei Monde
unterwegs?" rief Nestor. „Du, einejunge Frau, schön
und aufregend wie hast du dich der neugierigen Finger der Männer
erwehren können?"
    „Niemand rührt eine Orakelbotin an, zumal, wenn sie
über Möglichkeiten verfügt, sich zu wehren."
    „Welche Häfen hast du gesehen?"
    „Es sind mehr Häfen und Siedlungen, als ihr kennt."
    „Das ist wahrscheinlich."
    Charis schien hier in Kition mehr als nur Gast zu sein. Gab es
außer ihr einen kleinen König, einen Fürsten oder
einen Herrscher? Bisher hatte er sich nicht gezeigt... nun, wir
würden sehen. Wir kamen an ein mittelgroßes Haus, vor
dessen Eingang weitere Fackeln im Boden steckten und brannten.
    „Hier sind wir. Tretet ein. Alles ist bereit."
    Ein heller Innenraum nahm uns auf. Dienerinnen kamen und nahmen
unsere Mäntel und Waffen. Sessel standen um einen niedrigen
Tisch, das Licht von Öllampen zeichnete helle Kreise an die
gekalkten Wände. Wein, Braten und alles andere, das zu einem
reichen Essen gehörte, standen auf dem Tisch. Glühende
Holzkohlen verbreiteten anheimelnde Wärme. Charis warf ihren
Mantel ab und deutete auf die Sessel.
    „Trinkt, eßt, fragt", sagte sie. „Wie war
die Fahrt hierher?"
    „Auch für weniger gute Seeleute wäre sie leicht
gewesen", sagte ich vorsichtig, „denn derjenige, der uns
über das Meer jagt, verfügt über gewisse wunderbare
Hilfsmittel. Wir waren von Rhodos bis hierher kaum einen Tag lang
unterwegs."
    „Ähnliches ist auch mir passiert", sagte sie.
„Aberjeder von uns war darauf vorbereitet."
    Ptah, Nestor und ich wußten nicht recht, mit welchen Fragen
wir beginnen sollten. Wir fingen an zu essen,
    und schließlich lockerten die ersten Becher Wein die
Stimmung auf und auch unsere Zungen. Wir erfuhren, daß Charis
eines Nachts jene Vision der Orakelgruft gehabt hatte. Zu ihrer
maßlosen Überraschung fand sie am nächsten Morgen
eine Ausrüstung vor, ähnlich wie unsere. Sie machte sich,
mehr von einer Ahnung als von einem festen Plan getrieben, auf den
Weg und verließ ihr winziges „Königreich" an
der Küste des Großkontinents.
    „Wie lautete deine Vision? Warnst du auch vor der
Katastrophe, die in zweiundneunzig Tagen stattfindet?"
    „Nichts anderes", sagte sie. Von Stunde zu Stunde fand
ich Charis hinreißender. „Aber ich begreife nicht
wirklich, was geschehen wird."
    Ptah und ich versuchten es ihr zu erklären; ob sie alles
verstanden hatte, wußten wir nicht. Aber natürlich hatte
sie längst begriffen, daß ein kleiner Kontinent, der sich
ins Meer stürzte,
    alle jene Verwüstungen hervorrief, vor denen wir zu warnen
versuchten. Sie wandte sich an mich.
    „Ich bin hierher mit einem winzigen Boot gesegelt. Unter dem
Deck sind merkwürdige Kästen und Griffe. Ich verstehe sie
nicht, auch lassen sie sich nicht bewegen. Werdet ihr mir helfen?"
    „Selbstverständlich", sicherte ich zu. Der
Logiksektor meldete sich: Könnte es ein Gleiter sein?
    „Morgen!" beschwichtigte sie. „Habt ihr
Pergamente oder Papyrii, auf denen die Küsten, Inseln und Orte
verzeichnet sind?"
    Konnten wir Charis trauen, schienen Ptah-Sokars wachsame Blicke zu
fragen. Sie war vor uns gereist, hatte nichts anderes getan als wir,
und keiner von uns strebte nach Macht oder nach einem Erfolg, der uns
begünstigte. Welches Risiko gingen wir ein? Günstigstenfalls
gewannen wir noch einige Helfer und dazu neue Erkenntnisse.
    „Wir haben Karten, von denen die Welt wie aus dem Auge des
Adlers gezeigt wird", antwortete ich, und Nestor packte seinen
ledernen Sack aus. Wir schoben die Reste der Mahlzeit

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