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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und
Nestor standen auf dem Vorschiff, die langen Bögen in den Händen
und die gefüllten Köcher über den Schultern.
    Niemand greift euch an! flüsterte der Logiksektor.
    Eine Gruppe älterer Männer rannte herbei. Ihre Gesichter
waren nicht nur von den Flammen, sondern auch vom Wein gerötet.
    „Wir sind die Männer der CHARIS, die Verkünder des
Orakels", fing ich an. „Danke für den Willkomm, den
uns Kition erweist."
    „Ihr seid erwartet worden", gab einer der Männer,
der breite Goldarmbänder trug, zur Antwort. „Seht
dorthin!"
    Die Menge teilte sich. Einige Menschen stolperten übereinander;
sie waren nicht mehr
    nüchtern. Ein Windstoß brachte den Bratengeruch von den
Feuern herbei. Rauch verdunkelte die Sterne über uns. Aber
zwischen den Reihen der lodernden Feuer näherte sich eine
schlanke Fau, von mehreren Fackelträgern begleitet. Wie aus
einem Mund stießen Ptah und ich aus:
    „Chans!"
    Schweigend und lächelnd kam sie auf uns zu. Die junge Frau
war nur wenige Fingerbreit kleiner als ich. Ihre Haut war dunkel,
aber sie war keine Negerin. Sie schien aus dem nördlichen Teil
des Großkontinents zu stammen, durch den der Nil floß.
Ihr Gesicht war schmal und von den großen, dunklen Augen
beherrscht. Charis trug helle Kleidung und lange Stiefel, die bis
unter ihre Knie reichten - eine ungewöhnliche Mode an diesem
Ort.
    Wir warteten in steigender Unruhe auf sie. Hinter uns stellten
sich die Männer aus dem Schiff auf und sicherten nach allen
Seiten. Sie trauten dem Frieden nicht und dachten an den Schwur, den
der Kommandant der weißen Bireme uns nachgeschrien hatte.
    „Ich bin Charis", sagte sie, als sie wenige Schritte
vor uns stand. Die Männer mit den Fackeln schauten uns starr,
aber nicht feindselig an. „Seit vielen Tagen erwarten wir euch.
Bis du derjenige, den sie Atlan nennen?"
    „Und dies ist mein Freund Ptah-Sokar, der Mann aus
    Khem", antwortete ich nickend. „Alles ist rätselvoll,
und du bist das größte Rätsel, Charis."
„Vielleicht nur für dich, Atlan."
    Nestor schob sich heran, begrüßte Charis und fragte:
    „Erwarten auch die Männer der weißen Bireme uns?
Vielleicht in den Hütten versteckt und mit schußbereiten
Waffen?"
    „Nein. Sie sind hier, aber ich habe sie überzeugt. Ihr
wundert euch, weil wir ein Fest feiern? Es ist euretwegen gegeben
worden. Eure Männer werden in den Häusern am Hafen
untergebracht sein. Und ihr seid meine Gäste."
    „Wir sind nicht hier, um zu feiern", sagte Ptah
herausfordernd, „sondern deswegen, um die Bewohner von Alashia
zu warnen."
    „Da ich mit dem weißen Zweiruderer schon vor einigen
Tagen hierher kam, habe ich die Menschen der Insel überzeugt!"
    Auf der Haut zwischen den Knien und den Oberschenkeln, auf den
bloßen Armen und auf dem Hals sah ich die seltsamen
Verzierungen. Zum Teil schienen die winzigen Punkte aus Silber- und
Goldplättchen zu bestehen, zum anderen waren es wohl helle
Tätowierungen auf der Haut. Sie bildeten feine, schlangenartige
Linien und winzige Ranken.
    „Du? Auf dem weißen Zweiruderer?" fragte Nestor
laut. Tatsächlich ließ sich kein bewaffneter Pirat
blicken.
    „Ich reise hierhin und dorthin, auf jede Weise, die sich mir
bietet. Das letzte Schiff von den Inseln war die Bireme."
    Charis hatte eine dunkle, leicht kehlige Stimme. Sie bewegte sich,
so wie sie sprach: selbstsicher und von überzeugender Kraft
erfüllt. Ptah-Sokar und ich brauchten uns nicht einmal mehr
anzusehen. Wir wußten jetzt, daß wir eine starke,
ungewöhnliche Persönlichkeit vor uns hatten.
    Ich winkte ab und erklärte:
    „Nun, es gibt viele Fragen. Sie werden nicht alle hier am
Ufer beantwortet werden."
    „Nein. Laßt uns in meinem Haus darüber reden.
Alles wird sich aufklären. Denn auch ich bin nicht mehr als ein
Werkzeug des Orakels."
    „Immerhin", brummte ich. „Mit vielen Werkzeugen
kann eine große Aufgabe vollbracht werden."
    Die Menschenmenge drang heiter und fröhlich von allen Seiten
auf uns ein, drückte uns volle Becher und heiße
Bratenstücke in die Hände. Nestor sprang auf ein
umgestürztes Boot hinauf und rief dröhnend:
    „Männer der CHARIS!" Er hielt inne, grinste breit
und verkündete: „Das ist auch der Name
    dieses herrlichen, tapferen Schiffes, müßt ihr wissen -
wir sind hier zu Gast. Ich wohne irgendwo dort oben bei Charis. Fangt
keinön Streit mit unseren Gastgebern an, meine Ruderer. Morgen
sprechen wir über alles, denn auch ich weiß nicht mehr als
ihr. Laßt keine Ausrüstung und keine

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