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PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra

PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra

Titel: PR TB 218 Tödliche Fracht Fur Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnten. Doch auch ihre Kräfte ließen nach. Vor einer
Viertelstunde hatten sich die ersten Rötungen auf Christines
Gesicht gezeigt. Nun begann es auch bei Lancer.
    Sie konnten nicht überall zugleich sein. Die Schreie der
Kranken hallten durch den Korridor. St. Peters war die Hälfte
der Zeit über bewußtlos. Dann wieder wurde er von
Wahnvorstellungen gerüttelt und riß an den Stricken wie
ein Besessener. Vergeblich hatte David versucht, ihm etwas
einzuflößen. Er spuckte alles wieder aus und erbrach sich.
Kaum einer derjenigen, die als erste erkrankt waren, hatte noch einen
wachen Augenblick. Ihr Geist war umnebelt. Sie redeten
unzusammenhängend.
    Christine wachte die meiste Zeit bei ihrem Vater. Swalff war wach
und kämpfte gegen das an, was ihn von innen heraus zerfraß.
Auch sein Gesicht war schon eingefallen. In seinen Augen stand der
Glanz beginnenden Wahnsinns. Christine blieb vor seiner Koje sitzen
und hielt seine festgebundene Hand, während David Famas
Arzneitasche plünderte und den Kranken Injektionen gab, die
wenigstens den
    körperlichen Schmerz betäubten. Gegen das Fieber und die
Halluzinationen wirkte nichts mehr.
    „Dad", flüsterte Christine immer wieder. „Dad,
ich bin bei dir."
    Er drehte ihr das Gesicht zu. Die Rötung war längst
abgeklungen. Seine Augen lagen tief in den Höhlen.
    „Chris..." Er atmete tief ein. Für kurze Zeit
klärte sich sein Blick. Er umfaßte ihre Hand und drückte
sie schwach. Seine Finger zitterten. „Chris, du bist auch..."
    „Nicht reden, Dad. Bitte sei still."
    Aber er wollte nicht schweigen.
    „Chris, meine kleine Tochter. Wir... wir schaukeln das Kind
schon. Wir... sind stärker..."
    „Ja, Dad", brachte sie stockend hervor. „Wir sind
stark."
    „Wo ist... deine Mutter?"
    Sie erschrak heftig. Zwar hatten sie und David festgestellt, daß
der Krankheitsverlauf bei fast allen Opfern verschieden lange
dauerte, doch sollte ihr Vater so schnell den Bezug zur Realität
verlieren? Wußte er noch, was er sagte?
    „Wo... ist Jane?" fragte er wieder.
    Sie konnte nicht anders. Sie zwang sich zu lächeln, rieb ihm
mit dem feuchten, kühlenden Tuch über die Stirn und sagte:
    „Es geht ihr gut, Dad."
    „Sie wartet... wartet auf mich..."
    „Ja, Dad. Das tut sie."
    Sie wollte fortlaufen, nicht mehr länger hören müssen,
was ihr Vater sagte.
    Er hielt ihre Hand fest.
    „Wir fliegen zu den Greenies, Chris. Und dann... dann sind
wir reich. Wir tun, was du wolltest. Wir werden uns einen schönen
Planeten suchen - du, Jane, David und ich."
    „Ja", schluchzte sie. „Ja!"
    Er drehte sich auf den Rücken und starrte die Decke an.
Christine spürte, wie seine Finger sich um ihre Hand lockerten,
und zog sie zurück.
    Swalff schloß die Augen. Sein Mund verzog sich zu einem
schwachen Lächeln.
    Vorsichtig, jedes Geräusch vermeidend, zog Christine sich vom
Krankenlager zurück. Als sie die Kabinentür erreichte,
begann sie zu rennen — geradewegs David Lancer in die Arme.
    „Oh, David, David! Ich halte es nicht mehr aus!"
    „Ruhig." Er strich ihr durchs Haar, küßte
ihre Stirn und führte sie zur leeren Kabine, wo er sie sanft in
einen der beiden Sessel gleiten ließ.
    Auf dem Tisch stand eine Flasche. Er nahm sie und reichte sie ihr.
    „Trink davon, Chris."
    Entsetzt starrte sie ihn an.
    „Schnaps? Bist du auch schon verrückt?"
    „Es tut gut. Nicht, wie du meinst. Zugegeben, ich hatte das
Gefühl, ich brauchte einen Schluck. Darum trank ich. Du weißt
genau, daß ich mir sonst nichts daraus mache. Aber - du
verstehst schon..."
    Sie nickte schwach, machte aber keine Anstalten, nach der Flasche
zu greifen.
    „Es hilft wirklich", sagte er. „Wenigstens für
den Augenblick. Vielleicht besser als alle Medikamente, die wir
haben. Chris, das ist kein Scherz."
    „Es soll helfen? Zu... vergessen!"
    Dann dachte sie an ihren Vater. Alle anderen, die dieses Stadium
der Krankheit erreicht hatten, wanden sich in qualvollen
Wahnvorstellungen. Er aber schien eine seltsame Art Frieden gefunden
zu haben.
    „Dad trank fast eine ganze Flasche aus, als er mich zu sich
holte", murmelte sie.
    Sie griff zu und trank. Angewidert stellte sie die Flasche auf den
Tisch zurück.
    Sie fühlte sich besser - leichter. Aber das war keine
Euphorie, kein Rausch. Sie sah die Dinge, wie sie waren, und doch...
    „Chris", sagte Lancer. Er stand auf und hockte sich
neben sie. „Ich gebe die Hoffnung nicht ganz auf. Und sollte
das Wunder geschehen, sollte unser Funkspruch eine Suche nach

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