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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dich kennt
jedermann als den Vorsteher der Techno-Spürer. Sie machten dich
kalt, so schnell schaust du gar nicht.“
    Man sah Niefull die Verzweiflung an. „Du weißt, wie
wir mit den Wahren Zaphooren stehen“, sagte er. „König
Karromin ist nominell unser Oberhaupt, in Wirklichkeit hat er uns
nichts zu sagen. Aber dieser Karromin ist von den Techno-Spürern
nicht besonders angetan. Er behauptet, wir vergeuden Zeit und
Material und bringen nichts zuwege. Er droht, die Bruderschaft
aufzulösen.“
    Tantha legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich will dir
helfen, Niefull“, sagte er feierlich. „Ich bin überzeugt,
daß die benötigte Information auch in eurem Datenmaterial
enthalten ist.“ Er hatte es leicht, davon überzeugt zu
sein, denn er hatte die Daten mit eigenen Augen gesehen. „Weck
mich heute nacht, wenn du sicher bist, daß alles schläft.
Wir sehen uns zusammen um, und wenn wir finden, was wir brauchen,
kannst du dich mit deinen Leuten gleich morgen an die Arbeit machen.“
    Tantha schlief nicht, sondern nutzte die Zeit, um seinen Plan
zurechtzulegen. Er mußte Niefull mit der vierdimensionalen
Geometrie des Mikrokosmos vertraut machen, ohne dabei zu verraten,
daß er vom Mikrokosmos sprach.
    Niefull war voller Eifer und Tatkraft, als er das Quartier des
Humpelnden betrat. „Alles schläft“, flüsterte
er. „Von mir aus kann es losgehen.“
    Sie schlichen sich aus der Gegend der Quartiere, die immer noch
dieselben waren wie in jener längst vergangenen Zeit, als
Erequoth Nerquin und seine Techniker überfallen sollte. Auf dem
Weg zur Datenbibliothek begann Tantha mit seinen Erklärungen.
    „Du siehst, es gibt zwischen hier und den weiter entfernten
Sternen eine Barriere, die nur sehr schwer überwunden werden
kann. Die Barriere ist erstens sehr schwer zu
    finden, und zweitens herrschen in ihrer unmittelbaren Nähe
Bedingungen, die wir uns nur sehr schwer vorstellen können. Die
Gravitation verändert sich dort sehr rasch, und es kommt zur
Bildung von Schwerkraftwirbeln, in denen jedes Fahrzeug verschwindet,
das nicht mit ausgezeichneten Navigationsgeräten ausgestattet
ist. Lebende Wesen dürfen sich überhaupt nicht in diese
Gegend wagen. Sie würden von den riesigen Gravitationskräften
entweder zerrissen oder zerquetscht.“
    Sie suchten unter den riesigen Datenbeständen, bis sie
gefunden hatte, wonach sie suchten. Tantha klärte Niefull über
das Prinzip des Navigationsgeräts auf. „Es sucht
automatisch nach Abweichungen von der steten Krümmung des
Raumes, die, wie du ja weißt, identisch ist mit der
durchschnittlichen Gravitation des Universums. Findet es eine solche
Abweichung, steuert es das Schiff auf einen neuen Kurs. Es ermittelt
somit automatisch den Standort der Barriere, von der ich sprach. Wenn
es umkehrt, geht es wiederum nach demselben Prinzip vor und kehrt
wohlbehalten hierher zurück.“
    Niefull verstand - oder gab doch wenigstens vor zu verstehen. Er
produzierte einen Stapel Ausdrucke der Daten und legte sie auf die
Seite, so daß er sie gleich am nächsten Morgen mit seinen
Leuten zur Anfertigung des Navigationsinstruments verwenden konnte.
Seine Dankbarkeit dem Humpelnden gegenüber kam aus ehrlichem
Herzen und war geradezu überschwenglich.
    Versonnen machte Tantha sich auf den Rückweg zu seinem
Quartier. Jetzt war endlich wiedergutgemacht, was er an Nerquin und
seinen Technikern begangen hatte. Damals hatte er den Zaphooren den
Weg zu technischem Wissen verbarrikadiert; heute hatte er die
Barrikade entfernt.
    Nachdenklich öffnete er die Tür zu seiner Unterkunft und
trat ein. Ein Paar derber Hände packten ihn an den Schultern und
schleuderten ihn vorwärts. Tantha stolperte und stürzte zu
Boden. Benommen wandte er sich um.
    Den grobschlächtigen Unhold, der breitbeinig vor ihm stand,
hatte er noch nie gesehen. Er schielte auf beiden Augen. Seine Stirn
war flach und verschwand rasch unter dem buschigen Haaransatz. Der
Kerl hatte einen verwachsenen Rücken. Er trug schreiend bunte
Kleidung, die in krassem Gegensatz zur mürrischen Finsternis
seiner Miene stand.
    „Was hast du hier zu suchen?“ fuhr er Tantha an.
    „Ich wohne hier“, antwortete der Humpelnde ruhig.
    „Das weiß ich. Ich meine, bei den Techno-Spürern?“
    Tantha nahm zur Kenntnis, daß er es nicht mit einem Wesen
überlegener Intelligenz zu tun hatte. „Warum?“
fragte er. „Hättest du es lieber, wenn ich woanders wäre?“
    „Du hast verdammt recht“, knurrte der Bucklige.

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